Der Heilige Stuhl verurteilt den Mord am Führer der Hamasbewegung

Geschrieben von Hubert am 25. März 2004 16:21:47:

Als Antwort auf: Nachrichten Donnerstag den 25 März o.T. geschrieben von Waldmeister am 25. März 2004 09:43:28:

Der Heilige Stuhl verurteilt den Mord am Führer der Hamasbewegung

Mord kann in keinem Rechtsstaat gerechtfertigt werden

VATIKAN, 22.März 2004 (ZENIT.org).- Der Heilige Stuhl verurteilte den Mord an Ahmed Yassin, dem Gründer der militanten Hamasbewegung in Palästina. Er starb während eines israelischen Luftangriffs.

In einer am Montag veröffentlichten Mitteilung des vatikanischen Pressesprechers, Joaquin Navarro Valls, heisst es: ”In Vereinigung mit der interantionalen Gemeinschaft verurteilt der Heilige Stuhl dieses Gewaltverbrechen, dass in keinem Rechtsstaat gerechtfertigt werden kann.”

”Echter und anhaltender Friede kann nicht das Ergebnis einer Zurschaustellung von Gewalt sein; [jener Friede] ist vor allem die Frucht moralischer und juristischer Handlungen,” so Navarro Valls.

In Anlehnung an die Ansprache von Papst Johannes Paul II. am 12. Januar an den diplomatischen Korps, mahnte Navarro Valls die Palästinenser und die Führer der Israelis zum Dialog.

Der 68-jährige Yassin ist gestern beim Verlassen einer Moschee in der Gegend von Sabra nach den Abendgebeten von israelischen Streitkräften in Gaza-Stadt erschossen worden. Mindestens sieben weitere Menschen wurden getötet.

Der Associated Press zufolge töteten Mitglieder der Hamas-Bewegung seit ihrer Gründung 1987 Hunderte von Israelis bei Dutzenden von Anschlägen.

Der israelische Premierminister Ariel Sharon rechtfertigte den Mord als natürliches Recht des jüdischen Volkes, - wie das aller Nationen, die das Leben lieben -, diejenigen zu jagen, die Leben zerstören wollen.

Die Vereinigten Staaten streiten jegliche Involvierung in den Anschlag ab. Condoleezza Rice, nationale Ministerin für innere Sicherheit, sagte, dass Washington über das Vorhaben Israels, Yassin zu töten, nicht informiert war.

Die Minister des EU-Rates für Auslandsangelegenheiten verurteilten das ”selektive Attentat”, und betrachteten es als eine Handlung, die in der schwierigen „Situation das Feuer noch geschürt hat.”

Ägypten und Jordanien, die Friedensverträge mit Israel geschlossen haben, verurteilten den Mord ebenfalls. Russland äusserte sich besorgt über eine mögliche ”Welle der Gewalt” und Japan rief zur ”Mäßigung” auf.

Der Mord an Yassin ist der Höhepunkt der großen Offensive der israelischen Armee im Gaza-Streifen, die etwa 50 Palästinensern das Leben gekostet hat.



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