Re: Alle von 15 bis 65 einberufen? - Des Weiteren:
Geschrieben von BBouvier am 20. März 2004 22:17:53:
Als Antwort auf: Alle von 15 bis 65 einberufen? ach ja?? geschrieben von BBouvier am 20. März 2004 12:25:33:
Des Weiteren:Weil Infanterie im Zeitalter der Mechanisierten Gefechtsführung
völlig obsolet ist, hatte und hat die Bundeswehr ja überhaupt keine!
Sondern Panzergrenadiere.
Und das ist etwas völlig anderes.Die kämpfen nämlich von ihren Schützenpanzern aus,
sitzen auch schon mal ab, dann wieder auf ,
und sind stets im Verbund mit Kampfpanzern.
Deren Hauptwaffe ist nämlich ihr hochbeweglicher Schützenpanzer mit seiner automatischen Schnellfeuerkanone und seinem Panzerabwehrsystem.Nur in Kriegszeiten hätte jede Panzergrenadierbrigade im Rahmen von Mobilmachung eine integrierte (!) Infanteriekomponente aufgestellt.
Um mal einen Waldrand zu sichern, oder ein Dorf beispielsweise.Infanterie kann nämlich schnell wechselnden Gefechtssituationen nicht folgen.
Einmal eingegraben, ist sie stationär.
Und sie ist massiv auf Hilfe von Artillerie und Panzern angewiesen.
Sonst wird sie einfach überrollt.Und angreifen kann sie überhaupt nicht.
Wird sie selbst nicht angegriffen, findet ein Angriff nicht gerade dort statt, wo sie sich zufällig befindet, kommt sie logischerweise gar nicht zum Einsatz.Panzergrenadiere sind unverzichtbar, genauso,
wie alle anderen Bausteine des Ganzen.
Sie sind eine Komponente des Kampfes der „Verbundenen Waffen“.
Wie Flugabwehrtruppen, wie Sanitätspersonal,
wie Fernmeldeeinheiten, wie Marine-Minenräumer, wie Kampfschwimmer.Die Gesamtheit der Bausteine, ihr Zusammenspiel,
ergibt erst die Kampfkraft eines Grossverbandes.
Und es ist völlig abwegig, zu vermuten,
die Aufblähung eines dieser Bausteine ergebe mehr Kampfkraft insgesamt.
Oder einer der Bausteine könnte auf sich allein gestellt,
irgendetwas bewirken.
Es ist insofern völlig richtig, dass die BW derzeit
eine Absitzstärke von rund 5000 Panzergrenadieren hat.
Mehr werden gar nicht gebraucht,
mehr wäre überhaupt nicht sinnvoll.Vergleichen wir das einmal mit einem Auto:
Für jede Funktion ist eine Komponente zuständig.
Da kommt ja auch niemand auf die glorreiche Idee,
sein Auto zu „verbessern“, indem er zwei Kühler einbaute,
oder 3 Auspuffanlagen, oder 5 Lenkräder.Oder gar meinte, wenn er, in Ermangelung eines Autos,
11 Fahrersitze sich stattdessen vors Haus stellte,
dann sei er wohl besonders schnell.BB
>Die Vorstellungen über eine Armee sind häufig geprägt von Vorstellungen
>und Bildern, die noch aus dem französischen Krieg von 1870/71 stammen, und wo die Preussischen Garderegimenter mit aufgepflanzten Bajonett bei St.- Privat gegen die Kirchhofsmauern stürmten.
>Und man meint, in dem uns prophezeiten Krieg würden wohl Alle zwischen 15 und 65 einfach zu den Fahnen gerufen, man erklärte Denen mal fix, wie ein Gewehr zu handhaben sei:
>Und dann hätte man ja jede Menge Soldaten.
>Man hätte wieder eine Armee.
>Das sind völlig laienhafte Vorstellungen.
>Die Bundeswehr hat bestenfalls rund 5000 „Infanteristen“ = Panzergrenadiere.
>Das ist die sogenannte „Absitzstärke“ aus Schützenpanzern.
>Und die sind(!) ja bereits vorhanden.
>Infanteristen ohne ihre Schützenpanzer sind fast völlig wertlos und wären reines Kanonenfutter.
>Ihr Kampfwert wäre kaum höher zu veranschlagen als die o.a. Soldaten von 1870.
>Absolut sinnlos wäre, diese Zahl aufzustocken.
>Noch dazu bei einem Überraschungsangriff, denn um einen Infanteristen auch nur halbwegs auszubilden, benötigte man wenigstens 3-5 Monate.
>Und auch dann stünde der noch hilflos im Gelände herum, weil er eigentlich frühestens nach einem Jahr intensivsten Trainings einen Kampfwert hätte.
>Auf das Stichwort: „Soldat“ fällt Jedem nur ein Mann ein, der mit einem Gewehr am Waldrand liegt, und dort getarnt sein Gewehr im Anschlag hält.
>In Wirklichkeit sind von den 250.000 Soldaten der Bundeswehr ja aber nur höchstens 5000 „Solche“.
>Alle anderen sind hochqualifizierte Spezialisten.
>Und die sind nicht „im Wald“, sondern bei der Artillerie, fliegen Hubschrauber, sind Sanitäter, Stabspersonal, Radarbediener, bedienen als Pioniere Spezialgeräte, lassen Drohnen fliegen, reparieren defektes Gerät oder sind
>Lkw-Fahrer vorhandener(!) Lkw.
>Da nun nicht mehr Gerät und Truppenteile vorhanden sind, als nun mal vorhanden, machte es auch keinen Sinn, für weitere, nichtexistente Flugabwehrraketen z.B., irgendwelche Zivilisten einzuberufen.
>Oder Kraftfahrer für nichtexistierende Kfz bei nicht existierenden Einheiten.
>Oder Mechaniker, wenn es gar nichts zu reparieren gibt.
>Natürlich KÖNNTE man 100.000 Mann einberufen.
>Auch eine Million.
>Es gäbe für die keine Kasernen, keine Betten, keine Stiefel,
>keine Mützen, kein gar nichts.
>Die stünden in Jeans auf ner Wiese rum.
>Und dann wird es Nacht und fängt an zu regnen.
>Denn vor ein paar Jahren haben wir die ganzen Depots leergeräumt und weltweit hunderttausende von Spaten, Zeltbahnen, Decken, Feldflaschen, Verbandspäckchen, Koppeln, Helmen etc. verschleudert.
>Weil in Europa ja der ewige Friede ausgebrochen ist.
>Und die Kasernen verkauft, die Mobilmachungseinheiten aufgelöst.
>Es gibt für Mobilmachung keine Organisation, die diese überhaupt
>durchführen könnte.
>Es gibt für Mobilmachung m.W. noch nicht einmal Pläne!
>Und, selbst WENN wir Denen eine Uniform geben könnten:
>Es fehlten die Ausbilder, es fehlten sämtliche Vorgesetzte!
>Denn eine Armee setzt sich pyramidenartig aus lauter Kleinpyramiden zusammen.
>Die 100.000 Mann hätten keine Führer, und damit auch keinen, wie auch immer gearteten Kampfwert.
>Genauso könnte man 5000 Mann zur Marine einberufen, denen sagen, sie seien nun die Besatzung eines neuen Flugzeugträgers:
>Und denn mal los, - da vorn am Kai liegt er!
>In 24 Stunden stecht ihr in See!
>Obgleich dieses Beispiel böse hinkt.
>Weil wir nämlich keine weiteren Panzer, Geschütze, Radargeräte, Flugzeuge,
>Hubschrauber, Versorgungsfahrzeuge,
>KEINE weiteren EINHEITEN!!
>überhaupt HABEN!
>ausser den paar noch vorhandenen, die noch nicht aufgelöst sind.
>BB