Re: ist Mel Gibson gläubig?
Geschrieben von Schiller am 16. März 2004 15:31:13:
Als Antwort auf: Re: ist Mel Gibson gläubig? geschrieben von JeFra am 16. März 2004 15:08:26:
>Ich glaube, ja. Wenn ich mich richtig erinnere, war es irgendeine Abspaltung von der RKK, welcher deren jetzige Linie zu liberal ist. Vielleicht weiss Hubert ja mehr.
>
>Gruß
>JeFraGibson ist röm.-katholisch und fühlt sich dem Konzil von Trient verpflichtet.
Seiner Glaubensgemeinschaft ist das 2.Vatikanische Konzil zu liberal ( jenes Konzil stellte erstmals die Generalschuld der Juden in Frage).
Ein falsches, katholisches "Evangelium"
Der Film hat laut Mel Gibson ein rein katholisch ambitioniertes Ziel, nämlich "die moderne Zuschauerschaft aufzurütteln, indem das 'Kreuzesopfer' krass neben das 'Opfer des Altars' [er meint die röm.-kath. Eucharistie] präsentiert wird - denn beide sind ein und dasselbe" (http://tmatt.gospelcom.net/column/2004/01/21/). Im Film wird bei der Kreuzigung immer wieder in die Abendmahlsszene zurückgeblendet.
Tatsächlich vermittelt der Film diese falsche, römisch-katholische Version des Evangeliums - Sakramentalismus. Dem Katholizismus zufolge litt und starb Jesus, um durch den Wert seines Leidens einen Schatz zu erwerben, der dann der katholischen Kirche zur Verwaltung anvertraut wurde (der so genannte Kirchenschatz). Die Kirche nun teilt diesen Schatz über ihre sieben Sakramente den Leuten zu. Nach römisch-katholischem Verständnis kann man nicht direkt durch persönlichen Glauben an den Herrn Jesus errettet werden, sondern nur mittels der römischen Kirche, ihrer Sakramente und Priester (das versteht der Katholizismus unter "glauben").
Die katholische Kirche lehrt, dass das Opfer Jesu am Kreuz nicht ein für allemal geschehen, vollbracht und allgenugsam ist, sondern dass es im Messopfer fortgesetzt wird. Das 2. Vatikanische Konzil lehrt, die Messe sei dazu da, um "das Opfer des Kreuzes durch die Zeiten hindurch bis zu seiner Wiederkunft fortdauern zu lassen" (Konstitution über die heilige Liturgie, § 47).
Bedeutsam ist, dass der Film die von Menschen zugefügten Leiden Jesu betont. Denn diese Leiden bilden den besagten Kirchenschatz - zu dem nach katholischer Lehre auch die menschlichen Leiden anderer "Heiligen" zählen, wie z.B. die von Maria. So lehrt der offizielle römisch-katholische Katechismus:
"[Der Kirchenschatz] besteht in dem unendlichen und unerschöpflichen Wert, den bei Gott die Sühneleistungen und Verdienste Christi, unseres Herrn haben ... Außerdem gehört zu diesem Schatz auch der wahrhaft unermessliche, unerschöpfliche und stets neue Wert, den vor Gott die Gebete und guten Werke der seligsten Jungfrau Maria und aller Heiligen besitzen ... So haben sie ihr eigenes Heil gewirkt und dadurch auch zum Heil ihrer Brüder ... beigetragen" (Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 1476-1477).
- Re: Das ist ja schauerhaft! (o.w.T.) (o.T.) Weltfremder 16.3.2004 17:45 (0)