Re: Schily will Eilkonferenz der EU-Innenminister

Geschrieben von Hubert am 14. März 2004 16:16:50:

Als Antwort auf: Schily will Eilkonferenz der EU-Innenminister geschrieben von Apollo am 14. März 2004 15:37:29:

Hallo Apollo,

Schily wird schon seine Gründe haben... Es ist sehr gut möglich, daß der Anschlag in Madrid in Deutschland vorbereitet wurde, dies aber unter keinen Umständen an die Öffentlichkeit darf.

Herzlichst,
Hubert


Nachstehender Artikel: Ebenfalls aus Yahoo.


Neue Dimension des Terrors - Islamistische «Terror-Krake» könnte auch nach Deutschland greifen - GSG 9 in Bereitschaft


Berlin/Washington/Madrid (ddp.p). Die islamistische «Terror-Krake» könnte ihre Greifarme jetzt auch nach Deutschland ausstrecken. Diese ernste Befürchtung äußerten deutsche Sicherheitskreise am Sonntag in Berlin. Nach den verheerenden Anschlägen in Madrid, die offenbar doch auf das Konto der fundamentalistischen Extremistenorganisation Al-Qaida gehen, wurden die deutschen Sicherheitsdienste in aller Stille in einen «Vorbereitungszustand» versetzt, wie zu erfahren war, darunter auch die Anti-Terror-Spezialeinheit GSG 9.

«Mit dem endgültigen Übergreifen des islamistischen Terrors auf Europa haben wir es mit einer neuen Dimension der Terror-Gefahr zu tun», sagte ein Sicherheitsbeamter der Nachrichtenagentur ddp. Die Geheimdienste seien «geradezu fasziniert» von der Präzision, mit der die Terroristen in Madrid vorgegangen sind. Aus Kreisen des US-Geheimdienstes CIA in Washington hieß es, das Vorgehen in Madrid deute auf die Existenz einer neuen Generation islamistischer Extremisten hin.

Viele der in Afghanistan operierenden Islamisten, die noch in den 80er Jahren ihre Erfahrungen im Kampf gegen die frühere sowjetische Besatzungsmacht gesammelt hätten, seien durch junge Leute ersetzt worden. Diese hätten zwar weniger Kampferfahrung. Dafür seien sie mit modernster Computertechnik vertraut. Das hätten die praktisch auf die Sekunde abgestimmten Explosionen in den Madrider Zügen gezeigt.

Der Terror der Islamisten ist nach Einschätzung der Experten inzwischen derart «globalisiert», dass es «keinen zutreffenden Überblick mehr gibt». In Deutschland, wo die «Hamburger Szene» unter Mohammed Atta die Attentate vom 11. September 2001 in den USA vorbereitet hat, haben sich mittlerweile nach Angaben der Nachrichtendienste immer mehr Terrorzellen gebildet.

Sie arbeiteten «abgeschottet». Das erschwere die Nachforschungen der Verfassungsschützer und des Bundeskriminalamtes (BKA). Die Terroristen verständigten sich aus «Sicherheitsgründen» kaum noch per Handy, meist per Kurier oder «persönlicher Absprache». Ein Verfassungsschützer sagte: «Wir stehen vor einer undurchdringlichen Mauer».

Als gefährlichste terroristische Gruppierungen in Deutschland werden von den Sicherheitsexperten «AL-Tawhid» (Göttliche Einheit) und Ansar el Islam (Unterstützer des Islam) angesehen. Ansar el Islam war im Dezember mit Planungen für einen Anschlag auf das Bundeswehrkrankenhaus in Hamburg in Zusammenhang gebracht worden.

Die Gefährlichkeit der beiden Terrorgruppen wird von Geheimdienstvertretern damit begründet, dass auch sie offenbar von Abu Musab al Zarqawi geführt werden, der zum Führungskreis von Osama Bin Laden gezählt wird. Zarqawi soll vom Irak aus operieren und auch hinter den Attentaten in Spanien stecken. Washington hat ein Kopfgeld von fünf Millionen Dollar auf ihn ausgesetzt.

In Berlin wiesen Politiker darauf hin, dass Deutschland durch die Entscheidung von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) gegen eine Teilnahme am Irak-Krieg nicht zur «Koalition der Willigen» von Washington gehört. Neben den Amerikanern stehen im Irak vor allem Briten, Italiener, Polen und Spanier. Die Islamisten begründeten, wie jetzt zu hören war, ihr schreckliches Vorgehen gegen Spanien «mit Rache» für die «Kriegspartnerschaft» mit den USA.

Al-Qaida habe aber mittlerweile «den Kampf gegen alle Verbündeten der Amerikaner» und sowieso gegen alle Ungläubigen angedroht, sagte ein Verfassungsschützer. Daher nutze es nichts mehr, dass die Deutschen nicht im Irak-Krieg dabei waren. «Deswegen kann es auch uns jederzeit und an jedem Ort treffen.» Unumwunden räumte der Verfassungsschützer ein: «Wir stehen ratlos da.» Bundesinnenminister Otto Schily (SPD), der stets bemüht ist, beruhigend zu wirken, hatte erklärt: Sollte sich herausstellen, dass islamische Fundamentalisten hinter den Madrider Anschlägen stecken, «bedeutet das auch für Deutschland eine neue Lage».



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