Wagnisse lassen befürchten....
Geschrieben von Epidophekles am 13. März 2004 10:30:15:
und hemmen die Kräfte....
Ein Zitat wäre hier angebracht, ein treffendes. Aber wer gibt mir eines?
Die Lunte raucht.Ich durfte nun auch einiges beobachten, was vor und hinter den Kulissen läuft.
Alles kann keiner von uns sehen, ist unmöglich.
Darum müssen wir auswählen, was für uns wichtig und wesentlich ist.Auch unsere Denkweisen sind verschieden.
Der eine beschäftigt sich mit Konkretem, ein anderer mit dem Übergeordneten, den Ursachen und Zielen.
Wer sich mit rational Fassbarem beschäftigt, empfindet meine Denkart unfassbar und nervt sich.Wir sollten uns dessen bewusst sein, dass wir alle hier auf Erden sind, um zu lernen.
Wissen wir was? Können wir es wissen? Wem sollen wir glauben? Uns selbst?Warum wollen wir bestimmte Begebenheiten vom Feld räumen, bevor sie ihre Wirkung entfalten können?
Weil wir um unsere Substanz fürchten. Doch welche Substanz?
Fürchten wir die Veränderung, die ungewollt über uns kommen könnte?
Geht es um unsere Sicherheit? Wo ist sie aufgehängt? Hält der Nagel nicht gut?Prophs sind unser Thema, so umfassend wie möglich, glauben wir zu meinen.
Johannes ist sehr engagiert und eingespannt in das, was sich auf seinen Seiten tut, weil er Verantwortung trägt.
Es läuft ja ordentlich, viele Leute kommen hier vorbei, sichtbar und unsichtbar. Die Gedanken sind rege.Es ist menschlich, sich auszutauschen, sich zu suchen und zu finden.
Die Seele ist ein geheimnisvolles Ding, dem einen ein reales Gebilde des Empfindens,
dem andern ein unheimlicher Gedanke.Ich kenne die Freuden rationalen Denkens, die Erhebungen intelligenter Überlegungen und Einsichten.
Ja, das ist faszinierend!
Ich kenne aber auch das andere hinter dem Schleier,
ich kenne nicht alles, aber mindestens gleichviel wie ich von der Welt kenne.Mir wurde öfter vorgeworfen, ich sollte nicht nur kopieren, ich sollte selbst denken und von mir schreiben.
Warum wird mir das vorgeworfen, der ich wohl viel kopiert habe, aber auch sehr viele eigenständige Beiträge geleistet habe?
Warum stossen wir manchmal an Grenzen unserer Toleranz?
Ist da nicht ein wichtiger Faktor, welche Möglichkeiten der einzelne hat, seine Interessen wahrzunehmen?
Dazu gehört auch die Frage, wieviel Zeit wir zur Verfolgung unserer Interessen haben.
Manch einem wird eng und immer wieder werden wir in die Enge getrieben, wo wir auf Vorhaben verzichten müssen.
Frustrierend ist es, wenn wir ein Ziel vor Augen haben und es entschwindet immer wieder, weil anderes dazwischen kommt.Was für Ziele haben wir?
Gibt es da eines, das da auf uns als Kreatur, Mensch und intelligentes Wesen zugeschnitten ist?
Was ist Evolution, Entwicklung, Wachstum?
Erinnern wir uns an unsere Kindheit, wissen wir um unseren Stand im Alter?
Wievieles kam und ging in den erlebten Jahren? Wieviel können wir in unserem Leben für uns voraussehen?Auch da gibt es verschiedene Einstellungen zum Leben und zu seiner Meisterung.
Da gibt es die berechnende Methode, die nach aussen gerichtet ist und die Weichen früh zu stellen verlangt.
Eine andere Haltung ist das Fliessenlassen, das Mitgehen mit dem was kommt.
Die meisten stehen dazwischen, werden gedrängt und bedrängt und versuchen sich auf beiden Wegen.Welche Lebenseinstellung gewährleistet Frieden mit allem was ist?
Ich habe die Antwort, aber vielleicht gibt es noch andere.
Vielleicht habe ich gar nicht alle möglichen Grundzüge für die Motivation zum Leben aufgezeigt.
Es gibt ja noch jene, die sich gegen das Leben wehren und es nicht wollen, ihnen fehlt jegliche Motivation.
Letzteres ist traurig, den wir wollen uns erfassen als das was wir sind, finden aber keinen Zugang.Wir alle hier, denke ich, sind irgendwo unterwegs.
Wüssten wir um den Weg, der noch vor uns liegt, würden wohl die meisten resignieren,
wir wären vielleicht gar nicht mehr bereit, ihn zu gehen, weil wir uns viel zu klein vorkämen, ein Nichts.
Die Unkenntnis des Weges in weiter Ferne ist ein wesentlicher Schutz vor Persönlichkeitszerfall.Wir sind Wesenheiten, die in eine viel grössere Ordnung eingebettet sind, als wir wahrnehmen können.
Können wir diese Ordnung erahnen, können wir Wissen darüber von irgendwoher aufnehmen?
Was sollen wir aber von dem glauben, was uns darüber erzählt wird?
Denn vorerst wissen wir ja nicht und wir müssen uns orientieren.
Was ist da für ein Antrieb, der nach Orientierung sucht?
Suchen wir uns selbst oder das Ganze? Kann beides gleichzeitig in Angriff genommen werden?Hat das nichts mit Vorhersehen zu tun?
Warum wollen wir erkennen, wohin sich die äusseren Verhältnisse entwickeln?
Um unser Leben berechnen zu können?
Oder um Anhaltspunkte für die Wahrheit bestimmter Lebenstheorien zu gewinnen,
um wissen zu können, was wir glauben sollen?Ich habe nun weit ausgeholt und wollte es nicht so, aber ich habe es fliessen lassen.
Und jetzt sage ich, dass ich wieder zum Anfang zurück will, zur Lunte, die raucht.Wir haben uns verfahren, in der Welt und hier im Forum.
Wir wollen Erklärungen für den Verlauf der Weltgeschichte, wollen Sinn und Wahrheit finden.
Wir schaffen Theorien und Methoden, die uns sicher sehen und leben lassen.
Was wird uns gezeigt?
Dass wir immer von Hoffnungen getragen sind, um die Gegenwart zu ertragen.
Diese Hoffnungen sind irrational im Innersten, nur vordergründig vielleicht auf Dinge gerichtet, die wir anpeilen.Wenn sich ein Mensch zu fassen beginnt und Erfolge feiert, läuft er gleichzeitig Gefahr, sich zu verlieren.
Wenn zB. Johannes ein Forum geschaffen hat, das sich zuvor unvorstellbar entwickelt hat, kann er berechtigten Stolz haben.
'Berechtigt'?
- Wieviel ist ihm vom Schicksal gegeben, wieviel hat er wirklich selbst geschaffen
- und ist das Ganze denn letztendlich entscheidend für unsere Wegfindung?
Kann es nicht auch sein, dass uns die Diskussionen abseits lenken, Zeit fressen und Wesentliches ungetan lassen?
Wenn zB. ein BBouvier hoffte, das Zifferblatt der Weltenuhr finden zu können und den Stand der Zeiger ablesen zu können,
dann ist das wiederum eine ganz andere Beschäftigung, und er konnte nicht ahnen, wohin in diese Beschäftigung führt.
Wenn er sich nun darauf eingelassen hat, sieht er in seinem Bereich besser als wir.
Aber wo endet sein Bereich? Musste er nicht merken, dass der sehr flüchtig ist?
Versuchen wir nicht alle, einen Punkt zu erreichen, wo wir endlich ruhen und die Aussicht geniessen können?
Ist das Bestreben des Menschen wie die des Pendels, das zur Mitte strebt, wo er glaubt, erlöst zu sein?
Oder geniesst er die Entwicklung, das Leben, den Fortgang, das Abenteuer, die Vielfalt?Merkt ihr, wieviele Fragen offen sind, wieviele Möglichkeiten vor uns liegen, wie sehr wir in der Luft hängen?
Das geben wir nicht gerne zu, wir können ja auch nicht Person sein, wenn wir uns nirgendwo fassen können,
keine Haut zum Schutze haben, keine Knochen, die das ganze tragen usw.Wenn nun etwas Unerwartetes eintrifft, das die Substanz der bisherigen Errungenschaften in Frage stellt,
empfinden wir das vorerst als Rückschlag und wir fürchten den Verlust des mühsam oder lustvoll Gewonnenen.
Wir schauen uns einerseits um, wie wir uns halten können, und andererseits hoffen wir auf mögliche Variablen.
Aber so ganz loszulassen und bereit für einen Neuanfang zu sein, das ist uns kaum gegeben und bereitet Schmerzen.Neuanfang ist auch das ungewollte Einfliessen neuer Sichtweisen, die Umpolung der Interessen.
Wir befürchten, die Hoffnung auf Glück und Frieden falsch ausgerichtet zu haben, alles zu verlieren.
Je fester und ausgeprägter die Strukturen wurden, in welche wir gefahren sind, umso schmerzhafter wird deren Auflösung.Warum fahre ich mich so weit aus mit meinen Überlegungen?
Weil ich Klartext sprechen möchte, aber nicht darf.
Und so kreise ich darum herum, versuche aber immer näher an die Erklärung zu kommen, warum Spaltungen vorkommen,
warum Meinungen so kontorvers sein können, warum scheinbar Unvereinbares sich näher liegt als vorerst befürchtet.Das Wesentliche am Ganzen ist, dass wir alle noch sehr viel lernen müssen
und wir innerlich von ganz verschiedenen Interessen geleitet verschieden stehen und gehen.
Wir haben unsere Freiheit genützt und sind keine Sklaven engbegrenzter moralischer Vorschriften mehr.
Aber wir haben auch die Orientierung verloren, weil wir statt ins Zentrum zu wollen, die Freiheit suchten,
die uns gleich Kometen in die Weiten des Weltalls trägt, wo alles auseinanderstrebt.Trennung von Gott zeitigt ganz ähnliche Ergebnisse.
Da kann jemand umfassend empfinden und zentral orientiert sein,
der Wegfliegende findet diese Kraft als Störung in seinem Expansionsdrang.
Sein Bestreben und seine Sicht ist ausweitend, freiheitsorientiert, auf sich konzentriert - aber eigentlich auflösend.
Die Heimat des anderen ist das Ganze, das Zusammenfinden, das Leuchten und Lieben im Zentrum der Sonne.
Dafür brauchte es eine besondere Beschaffenheit, und diese zu erreichen ist weniger einfach als das Wegfliegen.Es gibt derer viele, die Herumfliegen, und da sind teilweise grosse Entfernungen untereinander auszumachen.
Dann gibt es einen Kern, der allem nahe ist, weil auch die fliegende Masse Teil des Zentrums ist.
Ihre Sichtweise ist eine andere und umfassender als die derjenigen, die heraus wollen, weg vom Zentralen.
Sie stehen allem skeptisch gegenüber, was nicht in ihrer nächsten Nähe ist und sie am Fluge begünstigt.
Sie sehen in so Vielem, was daherkommt, Störefriede und denken an Massnahmen, sie zu beseitigen.
Sie kennen einiges, das ihnen nahe ist, aber die meisten Existenzen sind ihnen sehr ferne,
weil sie schon weit aussen fliegen und die Übersicht und Sicherheit der Geborgenheit verloren haben.
Die Sonne ist ihnen klein geworden, Dunkelheit ringsum, nur lichte Pünktchen in weiter Ferne.
Und wenn etwas aufscheint, das heller wird, erfasst sie Neugierde aber zugleich Angst.
Haben sie die Erfahrung gemacht, dass da auf ihrer Reise ins Unendliche
vorher schon einmal jemand gefährlich in ihre Flugbahn geriet, sehen sie skeptisch auf jeden,
der sie in ihrem Ausflug ins Ungewisse behindern oder gar zurücklenken könnte.
Sie interpretieren sofort Erfahrungen in die neue Begegnung und wehren ab.
Und aus dem Zentrum erreicht sie die führende Hand, die diese Begegnung leitet
und den elastischen Faden bildet, der den Eigenwilligen nicht verloren gehen lassen will,
weil im Zentrum ein grösseres Bewusstsein um die Gefahren der Selbstzerstörung herrscht,
die zwar nicht möglich ist, aber ins grenzenlose Verlorensein führt.
Diese Begegnung will also zurückführen und erzählt von Vaterliebe,
aber die Fluchtgeschwindigkeit lässt kein Innehalten zu
und der neue, aber völlig anderes geartete Störefried
wird mit jenem gleichgesetzt, der früher mal eine Beinah-Kollision herbeiführte
und den Flug in die Freiheit in bedenkliches Trudeln brachte, böswiligerweise.
Die unsichtbare Hand aber darf nicht zu zwingender Rückkehr greifen,
sondern muss Mittel wählen, die nachdenklich machen und Irrtümer zulassen,
ja sogar dazu verführen, Irrtümern aufzusessen, die sie doch ängstlich meiden.Also können Parallelen zwischen Jörg und Andrea bestehen,
können zufälligerweise beide miteinander in weiser Absicht
(wieder die unsichtbare Hand!) verknüpft worden sein,
um eine nicht vorhergesehene Aufgabe zu übernehmen.
aber das eine fliegt nach aussen, das andere Wesen nach innen.Und wir Foris wallen ebenfalls in Laufbahnen,
werden in solche Geschehen teils miteinbezogen
und urteilen je nach Flugrichtung
rückführend oder auseinanderstrebend.
Wir sind frei in der Urteilsfindung,
werden vor die Situation gestellt,
eingefahrene Erlebnisse neu zu kolportieren
oder umgekehrt neue Sichtweisen zu finden,
die uns besinnen lassen.Es sind also gewisse 'Zufälligkeiten',
die dazu geführt haben, Andrea mit Jörg in Verbindung zu bringen,
und die enge Sichtweise
- eng, weil fern vom Lebensstrom, der im Innern fliesst -
liess offeneres Verstehen nicht zu.Keiner soll sich besser als der andere dünken,
je näher wir ins Zentrum rücken, desto grösser wird auch das Bewusstsein für das Ganze.
Und dann sehen wir auch unsere Eigenarten besser,
wir lernen die Unterschiede aller Einzelteile besser verstehen,
wir stellen fest, dass uns als im Bewusstwerdungsprozess als Individuen
besondere Aufgaben auferlegt sind, für welche noch vieles aufzuarbeiten ist.Es ist so vieles anders, als der Mensch sich denken kann.
Wir sind ein kleiner Teil und haben Unendliches vor uns.
Jeder kann wachsen, kann Freude gewinnen.
Aber nicht im Auseinanderstreben,
sondern im Finden und Verwirklichen von Gottes Idee,
die in jedes Individuum gelegt ist,
aber frei er-funden werden muss,
um wahrhaft zu beglücken.
Denn Liebe muss frei gewollt und gewählt werden,
Liebe, die zusammengeht, nicht Liebe auf sich selbst konzentriert.
Nur Angst verdächtigt und sucht nach Gefahren - und irrt oft.
Liebe vertraut und lässt auf sich zukommen - und gewinnt.Wer auf Verdacht-Kurs bleibt und nur Disharmonisches sucht,
bringt immer etwas zusammen.
Wenn dann für diese zuviel auftauchen möchte,
das diesen Verdacht-Kurs umkehren und auf sich selbst lenken
und die Enge der eigenen Bewahrungsängste offenbaren möchte,
muss dieses verdrängt werden, um die eigene Flugbahn nicht zu arg zu stören.Andrea ist meines Erachtens echt.
Ich habe mich mit ihr über Wesentliches ausgetauscht.
Seid doch nicht so schwach und fürchtet euch nicht vor etwas,
das uns bereichern kann, auch wenn es ungewohnt ist.
Unsere Vorstellungen sind begrenzt und verschieden.
Lasst doch mal Abenteuer zu!
Fürchtet ihr, zu schwach zu sein, wenn Unvorhergesehenes kommt?
Ja, was macht ihr den, wenn die Katastrophe kommt,
von der ihr ständig redet und über Massnahmen nachsinnt?
Hier ist eine kleine, ja, kleine Probe, wie wir mit Katastrophen umgehen.
Aber diese Katastrophe ist selbstgemacht, und zwar von jenen, die hier grossen Ansehen genossen, nun aber wieder auf den Boden heruntergeholt werden müssen, auf den sie so grosses Augenmerk richten, aber unmerklich abgehoben sind, um die Weiten des Universums zu durchforsten.... Und sie schienen uns zu beeindrucken, die Prüfung aber zeigte, dass sie durchfielen.
Swissman, geh hin, halte dich an dein Angebot und deine Aussagen, verurteile nicht aus der Ferne, weil zufälligerweise einiges mit dem zusammenpasst, was du kennst. Folgere nicht falsch, denn du folgerst anhand von Bekanntem, nicht aber in gutem Willen und der Hoffnung auf Erweiterung des Gesichtskreises.
Auch du kennst vieles, vieles nicht von all den Möglicheiten, die nahe bei deinen bösen Vermutungen liegen, aber in ganz andere Dimensionen führen können.Habt ihr es gepackt - oder packt ihr es noch?
Leuchtendes und friedliches Wochenende allseits!
Lasst Andrea wieder herein - oder geht sie besuchen.
Lernt neue Erfahrungen, fürchtet nicht um euren Zustand.
Und bemüht euch alle, gesammelt und fruchtbar zu wirken!Epidophekles
- Re: Wagnisse lassen befürchten.... franz_liszt 13.3.2004 15:39 (0)
- Re: Wagnisse lassen befürchten.... Pez 13.3.2004 10:44 (1)
- Re: Wagnisse lassen befürchten.... Leionel 13.3.2004 11:27 (0)