Re: koch fordert 41 stunden woche

Geschrieben von Hiram Abif am 12. März 2004 17:52:13:

Als Antwort auf: Re: koch fordert 41 stunden woche geschrieben von Hubert am 12. März 2004 12:08:32:

Ich als Beamter in NRW arbeite bereits 41 Stunden für weniger Geld, unser Peer und der hessische Koch sind zwar in verschiedenen Parteien, aber offensichtlich doch beste Kumpel. Ich kann nicht behaupten, dass ich glücklicher bin, zumla ich durch die längere Arbeitszeit den Verdienstausfall nicht einmal in meiner verbliebenen Freizeit kompensieren kann. Die größte Ungerechtigkeit ist, dass man das fehlende Streikrecht für Beamte zu so einer Schweinerei missbraucht hat. Wenig bekannt ist ja auch, dass bei den Gemeindeverwaltungen rund die Hälfte Beamten und die andere Hälfte Angestellte sind. beide machen die gleiche Arbeit und sitzen im gleichen Büro. Der Unterschied ist der, dass die einen um 16.00 Uhr schönen Feierabend wünschen und einen Rechtsanspruch auf Beförderung nach Leistung haben, die anderen eben noch jeden Tag eine halbe Stunde länger da sitzen (sie sind natürlich nicht produktiver, es wird ja in dem Sinne nichts produziert, wodurch die Ersparnis gleich Null ist.) Jedenfalls ist die Zufriedenheit mit der Arbeit dramatisch gesunken, zumal man ja je nach Amt auch noch die anderen Fehlentscheidungen der Regierung mittragen muss, wie Arbeitslosengeld II.

Noch mehr beschissen sind die Beamten im Dienste der Post und Telekom: Auch dort wurde für die Beamten die Arbeitszeit verlängert, das Urlaubsgeld gestrichen und das Weihnachtsgeld fast halbiert, aber die Arbeitgeber machen Milliardengewinne!

Wenn jetzt alle 41 Stunden arbeiten müssen, schafft das zwar wieder mehr Gerechtigkeit, gleichzeitig können aber wieder Stellen abgebaut werden, wodurch es zu noch mehr Arbeitslosen als bisher kommt. Wir müssen wohl letztendlich die Arbeitszeit verkürzen, vielleicht mit Lohnkürzung, aber dafür mehr Leute einstellen. Das schafft einen postiven Trend, denn Leute mit wirtschaftlicher Sicherheit kaufen auch wieder mehr. Dadurch kommt die Wirtschaft wieder in Schwung. Außerdem: Wer sicher für die Zukunft planen kann, setzt auch wieder Kinder in die Welt. Damit sind auch die Renten wieder sicher.

Nicht durch das ständige Damoklesschwert der Kündigung, Lohnsenkungen oder weiteren Steuer- und Abgabenerhöhungen wird Deutschland gerettet. Bisher haben alle etablierten Parteien vollkommen versagt. Alternativen sind leider nicht in Sicht.



Antworten: