Re: Auch Ibarretxe glaubt, es sei die ETA gewesen
Geschrieben von JeFra am 12. März 2004 02:45:18:
Als Antwort auf: Re: Auch Ibarretxe glaubt, es sei die ETA gewesen geschrieben von Swissman am 11. März 2004 23:58:48:
Sie sprechen baskisch? - Respekt!
Ich kann es lesen, wenigstens zum Teil, und mit größeren Einschränkungen auch gesprochenes Baskisch verstehen. Allerdings gibt es da Unterschiede. Die Texte auf eitb.com sind meist ziemliche einfach zu lesen, oft selbst ohne Wörterbuch. Aber selbst auf eitb.com finde ich gelegentlich Texte, die auch mit Wörterbuch nicht zu lesen sind, weil das eine oder andere Wort fehlt. Oft kann man sich helfen, indem man etwas rät und/oder ein spanisches Wörterbuch konsultiert. Aber es bleibt ein Bodensatz an unlesbaren Texten. Und das Baskisch der ETA-Kommuniques ist sehr schwer zu lesen. Auch diese Texte kann ich aber wenigstens überfliegen, und wenn die ETA kundtun würde, daß sie eine Atombombe erworben hat, würde ich das schon mitkriegen.
Die Schwierigkeiten haben sicher teils damit zu tun, daß die Sprache im Wandel begriffen und daher das von mir bentutzte englische Wörterbuch nicht immer auf dem aktuellen Stand ist. Aber davon abgesehen, ist die Sprache nicht sonderlich schwer. Der Wortschatz ist mindestens so stark durch Latein geprägt wie der Wortschatz des Englischen. Die Deklination ist mit Ausnahme der Artikel und Pronomina vollkommen regelmäßig. Die meisten finiten Verbformen (mit einem Dutzend Ausnahmen vielleicht, die Verben `gehen', `kommen', `haben', `wissen', `befindlich sein' werden in einigen Zeitformen noch richtig gebeugt) werden periphrastisch gebildet, also Partizip + gebeugtes Hilfsverb. Allerdings ist die Beugung der Hilfsverben `haben' und `sein' wie in den meisten Sprachen teilweise unregelmäßig und das Hilfsverb kongruiert mit Subjekt und beiden Objekten des Satzes. Davon abgesehen handelt es sich um eine Ergativsprache, es gibt unterschiedliche Arten des Plural (Euskalduna = der Baske, Euskaldunak = die Basken, Euskaldunok = wir Basken, Euskaldunon Egunkaria = in etwa die Tageszeitung von uns Basken) etc. Aber das sind rein konzeptionelle Unterschiede zu den meisten indogermanischen Sprachen, die man lediglich zur Kenntnis nehmen muß und die dann keine besonderen Schwierigkeiten bereiten.
mfG,
JeFra