Paris wird in Schutt und Asche gelegt
Geschrieben von Discoverer am 09. März 2004 10:56:20:
Hallo zusammen. Gibt es da nicht eine Prophezeiung, dass paris von den eigenen Bewohnern in Brand gelegt bzw. in Schutt und Asche verwandelt wird ?
Anbei zu diesem Thema einen Bericht, den ich gerade auw www.welt.de gefunden habe. "Interessant" finde ich, dass solche Szenarien in öffentlichen Medien diskutiert/veröffentlicht werden. Scheinbar befassen sich noch mehr Leute mit Prophezeiungen. Oder soll die breite Öffentlichkeit bereits mental auf das undenkbare vorbereitet werden ?? Die Grenzen zwischen Prophezeiungen und in gewissen Kreisen scheinbar denkbarer Realität gleichen sich immer mehr an !
Der Text:Atomschlag auf das Herz Europas
Paris gleicht einem Trümmerfeld - Haben die Geheimdienste versagt? - Ein Szenario aus dem Jahr 2009von Timothy Garton Ash
Zumindest haben wir jetzt die dringend notwendige Untersuchung. Eine hochkarätig besetzte unabhängige Kommission soll den nuklearen Terroranschlag vom 17. August 2009 eingehend untersuchen. Bei dem verheerenden Terrorangriff auf Paris wurden weite Teile der Stadt zwischen dem Boulevard du Montparnasse und der Seine dem Erdboden gleichgemacht. Die kleine Atombombe wurde von zwei Selbstmordattentäterinnen gezündet, die Verbindungen zur algerischen Islamistenorganisation GIA unterhielten. Rund 100 000 Menschen fanden den Tod oder wurden verletzt. Das ehedem pulsierende Herz einer der schönsten Metropolen der Welt besteht nur noch aus qualmenden Ruinen. Keiner wird je die Bilder von Rodins Balzac-Skulptur vergessen, die sich am Boulevard Raspail in qualvollem Gram über den halb verbrannten, aber noch als menschliche Körper erkennbaren Leichen eines jungen Paares erhebt. Die Untersuchung der Annan-Kommission muss gründlich, unvoreingenommen und grenzübergreifend sein. Alle relevanten Geheimdienste müssen eingebunden werden - dies umso mehr, als ihre Unfähigkeit zur Zusammenarbeit ein Mitgrund dafür zu sein scheint, dass der Anschlag nicht verhindert werden konnte.
Die amerikanische Präsidentin Hillary Clinton und der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy hatten vollkommen Recht, als sie in ihrer gemeinsamen Stellungnahme betonten, dass "uns die Geschichte nicht verzeihen wird, wenn wir nicht jeden Stein umdrehen, um die Verantwortlichen ausfindig und dingfest zu machen". Selbstverständlich müssen wir den Abschlussbericht der Annan-Kommission abwarten, dennoch ist es angebracht, einige ernste Probleme zu benennen, auf die diese ihren Blick lenken sollte. Der frühere UN-Generalsekretär und seine Kollegen sollten sich bei ihren Ermittlungen nicht auf jüngste Entwicklungen beschränken. Bei näherem Hinsehen werden sie zweifelsohne feststellen, dass die Katastrophe des Jahres 2009 Fehler zur Ursache hat, die zwischen 2002 und 2004 gemacht wurden. Festzustehen scheint zunächst einmal, dass die Belhadsch-Schwestern, die den nuklearen Sprengsatz im Jardin du Luxembourg zur Detonation brachten, durch einen Schulverweis auf den Weg des Radikalismus gebracht wurden. Weil sie ein moslemisches Kopftuch getragen hatten, wurden sie auf Grund des 2004 unter Jacques Chirac verabschiedeten Kopftuchverbots vom Unterricht ausgeschlossen. Es gab, um der Wahrheit die Ehre zu geben, gute und weniger gute Gründe für dieses Verbot religiöser Symbole in den Schulen. Die weniger guten hatten mit dem politischen Opportunismus zu tun, der für die zweite Amtszeit Chiracs charakteristisch war. Der damalige französische Staatspräsident sah ganz richtig, dass ihm sein Eintreten für das Kopftuchverbot die Unterstützung sowohl der säkularen Linken als auch der ausländerfeindlichen Rechten einbringen würde. Zu den guten Gründen gehörte der Ruf vieler moslemischer Frauen nach Emanzipation und das Bestreben der französischen Lehrer, die Freiheit von Forschung und Lehre gegen die schleichende Einflussnahme islamistischer Lobbygruppen zu verteidigen.
Nichtsdestotrotz: Im distanzierten Rückblick muss das Kopftuchverbot als fataler Fehler gewertet werden. Der Schulverweis moslemischer Mädchen provozierte immer wieder Massendemonstrationen. Es entpuppte sich als beste Mobilisierungs- und Rekrutierungshilfe für radikale Islamistengruppen in den Pariser Vorstädten. In einer von den Medien ausgestrahlten Videobotschaft, die vor dem Attentat aufgezeichnet worden war, verglichen die Belhadsch-Schwestern ihre Tat mit jener von Wafa Idris, der ersten palästinensischen Selbstmordattentäterin. Natürlich haftete diesem Vergleich etwas Absurdes an. Die Stellung der Moslems in der französischen Gesellschaft war keineswegs mit derjenigen der Palästinenser vor der Gründung des Staates Palästina zu vergleichen. Die zwei Monate vor dem Terroranschlag unter der Schirmherrschaft der Hillary-Clinton-Regierung vollzogene Teilung hat übrigens auch hier wesentliche Änderungen gebracht.
Dennoch wurden die Schwestern dahin indoktriniert zu glauben, die Moslems seien in Frankreich eine unterdrückte Gruppe. Die "Gehirnwäschen" fanden in einer Wohnung in der so genannten Stadt der 4000 statt - einer heruntergekommenen Hochhaussiedlung im Pariser Vorort La Courneuve, wo die Arbeitslosenquote bei 30 Prozent liegt. Während dieser Indoktrinationstreffen wurde den Schwestern wieder und wieder eingetrichtert, die "atheistischen Juden" des Quartier Latin seien verantwortlich für ihre Misere.
Dennoch kann die Tragödie des 17. August 2009 nicht so einfach der politischen Elite Frankreichs zur Last gelegt werden. Zum einem war es nicht sie allein, die bei der Bewältigung eines außerordentlich schwierigen Problems versagte. Schließlich sieht sich jede Gesellschaft in Europa mit der Integrationsfrage konfrontiert. Als noch folgenschwerer erwiesen sich jedoch das Scheitern der Geheimdienste sowie die mangelhafte Auswertung von Geheimdienstinformationen durch die Politik. Mit der Praxis des Terrors war die Gruppe aus der "Stadt der 4000" durch ihre Kontakte zur algerischen GIA bereits vertraut. Der Schlüssel zu ihrem todbringenden "Erfolg" war jedoch der Erwerb einer kleinen tragbaren Massenvernichtungswaffe.
Die Annan-Kommission wird untersuchen, wie ihnen dies gelingen konnte. Es sieht jedoch so aus, als hätten sich entscheidende Informationspuzzleteile bereits in den Händen dreier Geheimdienste befunden. Zum einen war dies eine Spezialeinheit des Pentagon, deren Auftrag es ist, die Nichtweitergabe von Massenvernichtungswaffen zu überwachen, zum anderen der britische MI6 und Frankreichs eigener Auslandsgeheimdienst. Das Problem bestand darin, dass die Dienste die Puzzleteile nicht zusammensetzten und die Politiker nicht glauben wollten, was man ihnen sagte. Warum? Wieder müssen wir in die Jahre 2002 bis 2004 zurückgehen, um Antworten zu finden.
Die britischen und amerikanischen Nachrichtendienste haben ihren französischen Pendants immer misstraut - sie seien durchlässig wie ein Sieb, spottete einst ein britischer Agent. Aber dieses Misstrauen eskalierte im Zuge des Irak-Konflikts endgültig. Wie dem öffentlich gewordenen Sitzungsprotokoll einer internen Strategiesitzung zu entnehmen ist, äußerte sich der neokonservative Chef des "Büros für Spezialeinsätze" innerhalb des US-Verteidigungsministeriums einmal wie folgt: "Nur über meine Leiche wird das Pentagon Informationen über Massenvernichtungswaffen mit diesen Käse fressenden Schlappschwänzen teilen." (Gemeint waren die Franzosen.) Die Amerikaner und die Briten arbeiteten immer noch sehr eng zusammen. Allerdings hatte die Glaubwürdigkeit des englischen Geheimdiensts Anfang des Jahrzehnts durch wenig überzeugende Behauptungen über Saddam Husseins Waffenprogramm Schaden genommen.
Das Weiße Haus seinerseits konnte die schmerzliche Erfahrung des Jahres 2003 nicht vergessen. Damals hatte Präsident George W. Bush in seiner Rede zur Lage der Nation gesagt: "Die britische Regierung verfügt über Informationen, dass Saddam Hussein kürzlich beträchtliche Mengen Uran in Afrika geordert hat." Amerikanische Stellen kamen später zum Schluss, dass die hochkarätigen Informationen der Briten auf gefälschten Dokumenten basierten. Konsequenz: Obwohl der britische MI6 Anfang 2009 den Hinweis erhielt, eine nahöstliche Terrorgruppe beabsichtige, einen atomaren Sprengsatz zum Einsatz zu bringen, und obwohl sich nach und nach herausschälte, dass diese Gruppe mit der Islamistenzelle in La Courneuve zusammenarbeitete, wurde ihm weder in Washington noch Paris Gehör geschenkt. Wie die neue gewählte konservative britische Premierministerin Sally Jones im September 2009 in einem BBC-Interview halb einräumte, lag die Schuld aber nur zum Teil bei den Geheimdiensten. Die führenden westlichen Regierungen leckten sich noch die Wunden, die ihnen durch die Butler-Kommission im Vereinigten Königreich und die Untersuchungen der Robb-Silberman-Kommission in den Vereinigten Staaten zugefügt worden waren.
Wie wir wissen, folgerten die meisten Menschen trotz der vorsichtig, ja diplomatisch formulierten Abschlussberichte der Kommissionen, dass Bush und Tony Blair im Fall Saddam aus einer Mücke einen Elefanten gemacht hatten - unabhängig davon, ob es am Vorabend des Irak-Kriegs von 2003 tatsächlich ein irakisches Programm zur Herstellung von Massenvernichtungswaffen gab oder nicht. Der Auftritt Colin Powells vor dem UN-Sicherheitsrat, bei dem der damalige amerikanische Außenminister Geheimdienstmaterial und unterstützende Luftaufnahmen vorlegte, wurde der Inbegriff dessen, wovor es jedem Politiker graust. "Ich will doch nicht den Powell machen" wurde zum geflügelten Wort. Anders als 2003, als sie Geheimdienstberichte aufgebauscht hatten, tendierten die führenden Politiker in den westlichen Hauptstädten fortan dazu, Informationen herunterzuspielen. Und so kam es, dass selbst ein kontinuierlicher Strom alarmierender, wenngleich nicht verifizierbarer Berichte, die ständig von den Geheimdiensten hervorgebracht wurden, keinen Anstoß zum Handeln gab. Wären diese Berichte so ernst genommen worden, wie sie es verdienten, hätten 60 000 Leben gerettet werden können, 40 000 weitere Menschen wären an Leib und Leben noch unversehrt. Wenig überraschend erhob sich nach dem Atomanschlag ein allseits bekannter, kahl gewordener Tony Blair von seinem Stammplatz im britischen Unterhaus und erklärte, auf den Punkt gebracht: Ich habe es euch ja immer gesagt. Klar, dass er sich so äußern würde, oder? Die Aufgabe der Annan-Kommission besteht nun darin, ohne Umwege und unvoreingenommen herauszufinden, inwieweit Blair Recht hatte.
Timothy Garton Ash lehrt Moderne Geschichte am St. Anthony College in Oxford. Bekannt wurde Ash mit seinem Buch "Ein Jahrhundert wird abgewählt" über den Zusammenbruch des Ostblocks. A. d. Engl. von Daniel Eckert
Artikel erschienen am 9. März 2004Quelle: http://www.welt.de/data/2004/03/09/248627.html?s=1
GrußDiscoverer
- Laut alten Prophs soll unterirdisch Feuer gelegt werden Georg 09.3.2004 13:05 (2)
- Re: Laut alten Prophs soll unterirdisch Feuer gelegt werden Ruhrgebietler 09.3.2004 13:53 (1)
- Paris: "Untergrundbauten" (Nonne von Lyelbe) BBouvier 09.3.2004 14:52 (0)
- Re: Paris wird in Schutt und Asche gelegt - Dort steht 2009!!! Zwobbel 09.3.2004 12:01 (1)
- Ja genau o.T. Gecko3o 09.3.2004 13:54 (0)