Re: mehr Infos über T7

Geschrieben von Kober am 09. März 2004 08:47:16:

Als Antwort auf: Re: einen wahrscheinlichen Impakt in 6 Wochen nennst Du "interessant"? *paanik* geschrieben von franz_liszt am 08. März 2004 16:07:31:

Auswertungen aktueller Kometen
C/2002 T7 (LINEAR)

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Am 14. Oktober 2002 fand das LINEAR-Team einen weiteren Kometen, dieses Mal im Sternbild Bärenhüter. Der Komet präsentierte sich als 17m helles Objekt, dessen Koma am 28.10. nur ein klein wenig größer als die der benachbarten Sterne erschien. Nach den aktuellen Bahnelementen wird er der Sonne Ende April 2004 bis auf 0.62 AE nahekommen und die Erde am 20. Mai in nur etwa 0.27 AE Abstand passieren (IAUC 8003). Eine durchschnittliche Helligkeitsentwicklung vorausgesetzt könnte er die 0. Größenklasse erreichen und dabei einen Komadurchmesser von über 1° und einen Schweif bis 40° Länge aufweisen. In Mitteleuropa wird davon allerdings leider so gut wie gar nichts zu sehen sein, da der Komet während der interessanten Wochen deutlich südlicher als die Sonne stehen und zudem nur kleine Elongationen aufweisen wird. Am dunklen Himmel wird er für uns Anfang März 2004 (etwa 6m hell) vom Abendhimmel verschwinden und erst Ende Oktober 2004 (etwa 11m hell) wieder am Morgenhimmel auftauchen. In der helleren Dämmerung (Sonnendepression 9°) kann er im April knapp über dem deutlich aufgehellten Morgenhorizont und in der ersten Junihälfte knapp über dem Abendhorizont (jeweils etwa 3m hell) eventuell ausgemacht werden. Der Schweif allerdings dürfte unsichtbar bleiben, da er fast parallel zum Horizont orientiert sein wird. Sollte es sich um einen "neuen" Kometen handeln (n=3), so könnte er lediglich eine Maximalhelligkeit von 2.5m erreichen, bei einem Komadurchmesser von 40' und einer Schweiflänge von 9°.

Bis Mitte Februar 2004 gingen 83 Beobachtungen von 12 FGK-Beobachtern ein. Für die Auswertung wurden 390 internationale Beobachtungen hinzugenommen.

Nachdem der Komet seit Anfang 2003 enttäuschend langsam seine Helligkeit steigerte, kam es um den 25. Oktober - bei einer Helligkeit von erst 11.0m - zu einer deutlichen Aktivitätssteigerung. In den folgenden Wochen stieg die Helligkeit überdurchschnittlich rasch an und erreichte Anfang Februar 2004 den Wert von 7.0m. Sofern sich diese Entwicklung bis zum Perihel bzw. der größten Erdnähe am 19. Mai fortsetzen würde, ergäbe sich eine Helligkeit im Perihel von 0m bei einer scheinbaren Schweiflänge von 25°. Noch beeindruckender wäre der Komet in diesem Fall aber in den Tagen der größten Erdnähe. Seine Helligkeit würde dann -1m erreichen und gemäß meinen empirischen Formeln stünde er als 1.5° großes Objekt mit einem etwa 90° langen Schweif am Himmel! Er wäre somit der Hyakutake der Südhalbkugel, allerdings bei deutlich geringeren Horizonthöhen (ca. 30°).
(.....weiter im Link......)



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