Re: @Haiduc
Geschrieben von Swissman am 07. März 2004 22:20:46:
Als Antwort auf: @Haiduc geschrieben von Johannes am 07. März 2004 12:34:00:
Hallo Johannes,
>ich stelle eine Frage mal hier im Forum, statt per eMail, weil das bestimmt auch andere interessiert. Und zwar geht es um den Namen "Haiduc".
>Dein Mann wählte den Namen RO_Man, was für Rumänien noch irgendwie naheliegend ist. Zumindest dann, wenn man gern englische Begriffe verwendet. In der eMail sagtest Du, Haiduc sei so etwas wie ein rumänischer Robin Hood.Ich bin zwar nicht angesprochen, bin aber dennoch in der Lage, zum Begriff "Haiduc" (andere Schreibweisen: Haiduk, Hajduk, Heiduck, Hudack; in Bosnien und Dalmatien ist auch die Bezeichnung "Uskoke" gebräuchlich, in Serbein berufen sich die Tschetniks auf deren Erbe) etwas beizutragen. Das Wort leitet sich von den ungarischen Begriffen "hajdú" (=Treiber, Hirte, Söldner), bzw. "hajdús" (=Fussoldat) ab.
Ursprünglich handelte es sich bei den Haiduken um südslawische Hirten, die den serbischen Herrscher als Oberhaupt anerkannten und im Gebiet des heutigen Kosovo siedelten. Nach der Zweiten Schlacht auf dem Amselfeld (1448), in der ein verbündetes ungarisch-serbisches Heer von Sultan Murad II. vernichtend geschlagen wurde, hörte das seit der ersten Schlacht auf dem Amselfeld (28. Juni 1389) tributfplichtige, aber formal unabhängige, serbische Grossreich endgültig auf zu bestehen.
Die Haiduken, verstärkt durch Reste des ungarischen Heeres, flüchteten ins unwegsame Gebirge und führten von dort aus gegen den osmanischen Eindringling einen blutigen Partisanenkrieg. Dadurch erklärt sich auch die ursprünglich ungarische Bezeichnung der Haiduken. Geleitet von der richtigen Überlegung, dass es bei weitem besser sei, den Heldentod zu sterben, als das Leben eines Heloten zu führen, taten die Haiduken jahrhundertelang ihr möglichstes, um dem Besatzer das Leben unerträglich zu machen. - In Griechenland gab es eine vergleichbare Bewegung, die als "Klephten" bekannt wurde. Ebenfalls sind gewisse Parallelen zu den russischen Kosaken unverkennbar.
Im Lauf der Zeit wich ein Teil der Haiduken nach Norden, in die Kraijna, die ungarische Tiefebene und Siebenbürgen aus, wo sie von den Habsburgern als Wehrbauern angesiedelt wurden. Ihren Lebensunterhalt verdiente sie vornehmlich mit Viehzucht, widmeten aber auch hier einen guten Teil ihrer Zeit dem Kampf gegen die Osmanen.
Als der siebenbürgische Fürst Stephan Báthory 1575 König von Polen wurde, nahm er eine haidukische Leibwache mit sich. Für ihren massgeblichen Beitrag bei der polnischen Eroberung Livlands von den Russen erhielten die Haiduken Land in Oberschlesien.
Nach dem siegreichen Aufstand des ungarisch-siebenbürgischen Fürsten István Bocskay, an dem die Haiduken massgeblichen Anteil hatten, wurden rund 700 Haiduken geadelt. Im Gegenzug verpflichteten sie sich, mit ihren Untergebenen Heerfolge zu leisten - die ursprünglich irregulären Haiduken wurden zu einer regulären Truppe, die im Dreissigjährigen Krieg wieder auftauchen. Insbesondere in Österreich hat der Begriff Haiduk seither einen pejorativen Beigeschmack...
Diejenigen Haiduken, die auf in türkisch besetztem Gebiet blieben, erwarben sich unter der Bevölkerung den Ruf der gerechten Räuber (im türkischen gibt es heute noch das Schimpfwort "hajdud" = Räuber, Raufbold), die Vertreter der osmanischen Besatzer überfielen und die Beute mit den Armen teilten. Gefangene wurden, wie auf dem Balkan seit je her allgemein üblich, höchstens in seltenen Ausnahmefällen gemacht. Für die Haiduken kam der Kampf gegen die Türken einer religiösen Handlung nahe. Die Haidukischen Krieger bezeichneten sich selbst als Tschetniks - im Zuge der Balkankriege übernahmen die serbischen Monarchisten diese Bezeichnung.
In Bezug auf RO_Man/Haiduc scheint dies drei Aternativen nahezulegen: 1. Es handelt sich um einen Troll aus Österreich, 2. es handelt sich um einen historisch gebildeten Troll, oder, 3., "Haiduc" ist eine siebenbürgische Ungarin.
>An die anderen im Forum: Ich will ja nicht Eure Begeisterung bremsen, endlich Eure Fragen bei einem Seher loswerden zu können. Nur, was mich angeht, ich habe noch nichts gefunden, was ihn als echten Seher ausweist.Ich schliesse mich Deiner Feststellung an - in wesentlichen Punkten widerspricht der gute Mann den beiden Sehern, die ich persönlich kenne (Waldviertler, E. Z.). Dass die Russen jetzt plötzlich die Befreier sein sollen ist mir ganz neu - abgesehen davon: Für mich spielt es auch keine grosse Rolle, wie der Iwan seinen Einmarsch begründet - in dem Moment, wo die Rote Armee die weissrussische Grenze und/oder die ostpreussische Demarkationslinie überschreitet, bin ich als auf dem Kriegspfad anzusehen - dann werde ich zum Haiduken, wenn man so will *g*
>Ich kann mich hier im Forum nur an das halten, was ich hier sehe. Aus der Bewertung des Sehers halte ich mich raus, denn ich kenne ihn nicht, wie schon gesagt.Im Grunde lässt sich dieses Problem doch recht einfach lösen: Lieber RO_Man, liebe Haiduc, wie wär's, wenn ich mich, sagen wir am nächsten Freitag, ins Fluzeug setze und für ein, zwei Tage bei Euch vorbeikomme? Dann kann ich mir ein Bild von Eurem Bekannten machen, und anschliessend zeigt ihr mir die Höhle mit den "amerikanischen Atombomben"? Ihr müsst mich nur bis in Sichtweite des Eingangs heranführen, dann könnt ihr in Deckung gehen, währenddem ich mir die Höhle von innen ansehe und, falls vorhanden, ein oder zwei Bömbchen mit nach Hause nehme - sowas kann man(n) schliesslich immer gebrauchen *g*
In Sachen Unterkunft braucht Ihr Euch keine Umstände zu machen - ich nehme den Schlafsack mit und schlafe auf dem Boden. - Man sieht sich...?!
mfG,
Swissman
- Re: @Haiduc Haiduc 09.3.2004 00:41 (5)
- @Haiduc und RO_Man: Wegen nächstem WE Swissman 11.3.2004 03:20 (2)
- Re: @Haiduc und RO_Man: Wegen nächstem WE Haiduc 11.3.2004 03:43 (1)
- Re: @Haiduc und RO_Man: Wegen nächstem WE Haiduc 11.3.2004 13:00 (0)
- Re: @Haiduc Johannes 09.3.2004 03:01 (1)
- Re: @Haiduc Haiduc 09.3.2004 23:20 (0)