Meine Deutung

Geschrieben von Elias Erdmann am 07. März 2004 02:51:21:

Als Antwort auf: Mal eine Frage an die Profis bzgl. Traumdeutung ... OT geschrieben von offthspc am 06. März 2004 22:00:10:

Hallo offthspc

Deine Frage enthält bereits die Antwort ;-)

> Ich bin ja normalerweise nicht so der (Über)sinnliche und halte mich normalerweise
> an "Handfestes" ..

Du hältst Dich auch im Traum an „handfesten Dingen“ fest, um nicht „abzuheben“.

Das ist ein ganz seltsamer Effekt, der mir schon mehrfach aufgefallen ist, dass Menschen wenn sie Träume schildern ganz unbewusst und nebenbei die Auflösung als Klartext in ihre Schilderung mit einbauen.

> Also, irgendeine banale Alltagssituation wie z.B. Rasenmähen und mitten unter dieser
> Tätigkeit beschleicht mich ein flaues Gefühl im Magen. Dieses Unwohlsein verstärkt sich
> innerhalb weniger Minuten und schlagartig wird mir bewußt (es scheint eine Art "luzider"
> Traum zu sein) das ich an "gefühltem" Gewicht verliere. Dieser Gewichtsverlust steigert
> sich immer mehr und nicht nur ich sondern alle Gegenstände in meinem Sichtfeld sind von
> diesem Gewichtsverlust betroffen. Bei Erreichen der Schwerelosigkeit liege ich dann
> schon flach auf dem Boden und halte mich an Grasbüscheln fest.

In diesem Teil fallen mir folgende Begriffe auf:

- banale Alltagssituation
- Rasen mähen
- Unwohlsein
- Schwerelosigkeit
- fest halten

Meine Deutung:

Die Alltagssituation ist die gewohnte Welt, in der Du Dich sicher fühlst. Hier hast Du mit dem „Rasenmäher“ die Dinge unter Kontrolle. Du kannst selbst entscheiden, welche Gefühle und Ideen du zulässt und welche mit dem „Rasenmäher“ klein gehalten werden. Der Rasenmäher ist hier ein Gleichnis für die „Schere im Kopf“ – für die innere Zensur – für das Tagesbewusstsein, das nur solche Dinge zulässt, die ins Weltbild passen.

Du wirst jedoch mit einer geistigen Wirklichkeit konfrontiert – und Du löst Dich etwas von dem Materiellen. Diese neue Erfahrung ist natürlich mit Ängsten verbunden und so hältst Du dich an den Dingen fest, die Du unter Kontrolle hast.

Das Gras kannst Du mit dem Rasenmäher schneiden und am Gras hältst Du Dich fest.

> Dann geschieht das Unfassbare. Ich beschreibe es mal als Umkehrung der Schwerkraft.
> Diese Kraft steigert sich allmählich.

Natürlich steigert sich die Kraft. Es ist die Kraft, die Deine spirituelle Entwicklung vorantreibt und die gibt nicht so schnell auf.

> Zuerst beginnen die Dachziegel von Gebäuden im Blickfeld zu flattern …

Das Dach symbolisiert eine Trennlinie zwischen der Welt, in der Du lebst und einer höheren Wirklichkeit. Diese Grenze löst sich langsam auf.

In den Evangelien heißt es, dass der Vorhang im Tempel zerriss. Das ist eine andere Metapher für die gleiche Erfahrung. Auch der Vorhang hat vorher etwas angetrennt.

> Diese Kraft wird immer stärker bis selbst der Rasenmäher abhebt.

Dein Tagesbewusstsein verliert die Kontrolle, weil ein höheres Bewusstsein die Kontrolle übernimmt.

> Zum Schluß hänge ich an Grasbüscheln und wenn ich auf die Beine runter sehe,
> sehe ich nur blauen wolkenlosen Himmel.

Der Himmel als Symbol für die geistige Welt.

> Eine andere Variante spielt im Haus, ich versuche mich an einem Heizkörper
> festzuhalten und muß zusehen wie die Decke inkl. Lampenschirm gegen Himmel
> entschwindet.

In einem Fall verschwinden die Dachziegel, hier nun ist es die Zimmerdecke. Ein anderes Symbol für die gleiche Bedeutung.

Was der Heizkörper symbolisch für Dich bedeutet, kann ich spontan nicht sagen. Ich tippe auf „Wärme und Sicherheit“.

> Wäre auch interessant zu wissen was passieren würde wenn ich nicht erwachen würde.
> Würde sich der Himmel langsam verdunkeln bis er schwarz wird und ich dann im
> Traume ersticken ??

Nein. Du würdest dann symbolisch und in kleinen Bruchstücken eine andere Welt kennenlernen – die geistige Wirklichkeit. Im Traum würde das so aussehen, dass plötzlich irgendein komplett anderes Thema auftaucht, das scheinbar keinen Zusammenhang mit dem Flugerlebnis hat. Vielleicht sitzt Du dann in der Schule oder triffst einen Menschen oder besuchst ein Museum, …

Viele Grüße

Elias







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