Spanischer Theologe: Sekten nutzen die Massenmedien

Geschrieben von Hubert am 06. März 2004 16:05:09:

Als Antwort auf: Nachrichten 06 03 04 (o.T.) geschrieben von Georg am 06. März 2004 08:01:24:

Spanischer Theologe: Sekten nutzen die Massenmedien


VATKAN, 5. März 2004 (ZENIT.org). - Über den zunehmenden Einfluss der Sekten sprach Professor Alfonso Carrasco Rouco von der Theologischen Fakultät San Damaso in Madrid am 27. Februar auf der theologischen Videokonferenz der Kleruskongregation zum Thema „Kirche, New Age und Sekten“. Die Sekten erlangen ihren Einfluss vor allem über die Massenmedien, erklärte Carrasco Rouco.

„Die Massenmedien sind ein Instrument der Bildung und Erziehung mit großen Möglichkeiten“, führte der Theologe aus. „Sie werden jedoch absolut nicht zum Besten genutzt, im Gegenteil: Einige bedeutende zeitgenössische Sekten oder so genannte neue religiöse Bewegungen haben es geschafft, sich voll in die Welt der Kommunikation zu integrieren.“

Der Theologe präzisierte, dass die New-Age-Bewegung voll in die Musikwelt eingedrungen sei, dadurch würden im Fernsehen bereits eigene Programme mit New-Age-Musik laufen.

„Ein ähnliches Phänomen gibt es im Kino und in der audiovisuellen Produktion: Durch Radio- oder Fernsehsendungen über Parapsychologie, Okkultismus, Magie, Ernährungslehre, Kontakt mit Außerirdischen und so weiter werden Themen von New Age eingeführt.“

„Einige Gruppen, vor allem jene mit satanischer Prägung, schaffen es, durch bestimmte Lieder und Musikstücke eine bedeutende Präsenz in den Medien des Westens zu bekommen (vor allem im Fernsehen)“, sagte der Theologe.
Alfonso Carrasco Rouco sprach außerdem über verschiedene fundamentalistische Sekten, die große Fähigkeiten auf dem Kommunikationssektor aufweisen, wie beispielsweise die Mun-Sekte. Es gebe auch massive Bekehrungs-Kampagnen durch Radio und Fernsehen.

„Die faszinierende Aussicht, die durch Bekehrungen und spontane Heilungen aufgetan wird, stellt die große Gefahr dar, die Menschen aus ihren eigenen Traditionen herauszureißen und ihre Denkfähigkeit und ihren Einsatz in der Wirklichkeit zu reduzieren,“ erklärte der Theologe.

„Dieses Phänomen führt zu einer Mentalität, die in der ganzen westlichen Welt vorherrscht: Das Ablehnen der Wirklichkeit als objektive Gegebenheit, der Wille, in einer Wirklichkeit zu leben, die man sich alleine geschaffen hat und welche einem die wahre Herausforderung des Lebens erspart; fast so, als ob die echte Realität jene des Fernsehens wäre, und, wer weiß, eines Tages vielleicht auch die virtuelle.“

Eine authentische Bekehrung führe immer „zur Fähigkeit, sich auf die Wirklichkeit im Glauben und in der Hoffnung einzulassen, und mitten in der Welt und mit den Brüdern und Schwestern, in erster Person und bewusst, die Mission zu leben, die einem vom Herrn anvertraut ist.“





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