Re: Es hat sich ausgeblairt

Geschrieben von Zwobbel am 27. Februar 2004 10:41:04:

Als Antwort auf: Es hat sich ausgeblairt geschrieben von Astro am 26. Februar 2004 23:26:32:

Wie schön, daß sich für alles und jedes ein mathematisches Modell n-ten Grades finden läßt.

Aber wie wäre es damit:

Ministerin: Blair ließ UNO-Chef bespitzeln
Geheimdienst: Kofi Annan und andere Politiker der Vereinten Nationen sollen vor dem Irak-Krieg abgehört worden sein.

London - Die Regierung des angeschlagenen britischen Premierministers Tony Blair wird von einem neuen Skandal erschüttert. Der Vorwurf lautet, ihr Geheimdienst habe kurz vor dem Irak-Krieg im Auftrage des amerikanischen Geheimdienstes NSA den UNO-Generalsekretär Kofi Annan und andere UNO-Politiker abgehört. Die langjährige Ministerin Clare Short, die aus Protest gegen Blairs Kriegskurs im Mai 2003 zurückgetreten war, sagte in einem BBC-Interview, sie selbst habe Protokolle der belauschten Gespräche gelesen. Annans Büro sei "geraume Zeit" überwacht worden. Erst kürzlich hatte der frühere UNO-Chefinspektor Hans Blix gesagt, er sei vor dem Irak-Krieg "ganz sicher" abgehört worden.

"Ich habe Mitschriften von Kofi Annans Unterredungen gesehen", sagte Short der BBC. "Genau genommen habe ich im Vorfeld des Krieges sogar Gespräche mit Kofi geführt und gedacht: Oh je, es wird Mitschriften hiervon geben, und die Leute werden wissen, was er und ich sagen." Auf die Frage, ob britische Agenten mit Abhöraktionen an der UNO beauftragt worden seien, sagte Short: "Ja, absolut."

Blair nannte die Äußerungen seiner früheren Entwicklungshilfeministerin "zutiefst unverantwortlich". Eine Stellungnahme zum Wahrheitsgehalt lehnte er jedoch ab - er verwies darauf, dass die britische Regierung grundsätzlich keine öffentlichen Kommentare zur Arbeit der Nachrichtendienste abgebe. Blair griff Short dann massiv an: "Wir geraten in eine sehr gefährliche Lage, wenn Leute denken, sie können einfach Geheimnisse oder Details von Sicherheitsoperationen ausplaudern - egal, ob falsch oder richtig - und damit davonkommen."

Hintergrund der Short-Enthüllung: Tags zuvor hatte die britische Justiz völlig überraschend ihre Klage gegen eine frühere Übersetzerin beim britischen Geheimdienst GCHQ fallen gelassen. Die Staatsanwaltschaft hatte der 29-jährigen Katharine Gun Geheimnisverrat vorgeworfen. Sie gab zu, im Januar 2003 der Zeitung "Observer" ein Geheimdokument zugespielt zu haben. Darin bat der US-Geheimdienst NSA die britischen Kollegen um Unterstützung bei der Bespitzelung von sechs Mitgliedstaaten des UNO-Sicherheitsrates. Fra/afp



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