US-Hypothekengiganten: Greenspan warnt vor Finanzkrise

Geschrieben von NoPasaran am 25. Februar 2004 14:34:55:

Als Antwort auf: NACHRICHTEN (Mittwoch, 25.02.2004) (owT) geschrieben von Johannes am 25. Februar 2004 12:52:27:



Hi miteinander,


irgendwann kracht das.

Erstens gab's da mal so einen echt netten Cartoon - ich weiß, Cartoons lassen sich schlecht erzählen, aber der ist zu schön -, n-ter Stock eines Bürogebäudes von außen, mit einem Sims zwischen den Fenstern, und außen am Sims steht einer, der sich gerade für den Absprung fertig macht, drinnen, am geöffneten Fenster daneben, eine Frau und ein Mann, die dem draußen am Sims sagen: "Won't you wait what Alan Greenspan has to say ?", woraufhin der draußen am Sims resigniert antwortet: "I am Alan Greespan .....".

Zweitens also, das Orakel der Wall Street kassandrat mal wieder. Nur, das das Ding mit Fanny Mae und Freddie Mac schon seit Jahren so irgendwie eher instabil ist und eigentlich jederzeit crashen kann, nachzulesen im Spiegel, oder auch hier:

[Zitat Spiegel]

Alan Greenspan hat vor einer Überschuldung der US-Hypothekengiganten Fannie Mae und Freddie Mac gewarnt. Die hohen Verbindlichkeiten der Konzerne könnten eine Gefahr für das gesamte Finanzsystem der Vereinigten Staaten werden, sagte der US-Notenbank-Chef.

Washington - Greenspan rief den amerikanischen Kongress am Dienstag dazu auf, eine Verschuldungsobergrenze für die beiden in öffentlichem Besitz befindlichen Finanzinstitutionen ins Visier zu nehmen. Die beiden Institutionen, den Amerikaner als "Fannie" und "Freddie" bekannt, gehören nach Greenspans Worten inzwischen zu den größten Banken der USA.

Der Federal National Mortgage Association (FNMA oder Fannie Mae) und die Federal Home Loan Mortgage Corp. (FHLM oder Freddie Mac) bündeln Hypotheken für private Eigenheime in handelbare Wertpapiere und verkaufen diese dann an internationale Investoren weiter. Damit erfüllen sie einen staatlichen Auftrag zur Erleichterung der Eigenheimfinanzierung.

In der Folge genießen Fannie und Freddie eine de facto Gewährträgerhaftung des amerikanischen Staates. Weil von ihnen begebene Anleihen und Schuldpapiere staatlich abgesichert sind, können die Hypothekenriesen am Kapitalmarkt besonders preiswert Geld einwerben - und verdienen ausgezeichnet an dem Zinsvorteil.

Fannie und Freddie stehen laut Greenspan inzwischen hinter einer Summe von vier Billionen Dollar an Privat-Hypotheken und damit hinter rund drei Viertel aller derartigen Darlehen.

Beide hätten zwar die finanziellen Risiken bislang gut bewältigt. Die Gefahren würden aber ansteigen, wenn es Fannie und Freddie erlaubt werde, ihre Schulden noch weiter ungezügelt wachsen zu lassen. Der Kongress solle deshalb "eher früher als später" handeln, sagte der Notenbankchef.

Freddie Mac war im Frühsommer 2003 wegen Ungereimtheiten in den Bilanzen der Jahre 2000 bis 2002 ins Visier der US-Aufsichtsbehörden geraten und wird seither von diesen geprüft. Das Unternehmen räumte ein, die Gewinne in den vergangenen Jahren um mehr als fünf Milliarden Dollar zu niedrig ausgewiesen zu haben.

[Ende Zitat Spiegel]

Nämlich: Die USA mit ihrer momentanen Regierung und das Thema Verschuldungsobergrenze, oder: Was nicht zusammengeht, geht eben nicht zusammen, ganz abgesehen von der Effektivität eines eventuellen Verschuldungsverbotes - Steuerhinterziehung ist ja auch schließlich verboten, genauso wie verdeckte Preisabsprachen und verschleierte Parteispenden. Ein Crash des amerikanischen Finanzsystems hingegen würde wohl kaum lokal bleiben .....


lg NoPasaran






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