Re: Jakobiner, Kommunisten und Co/Guernica und Arthur Harris
Geschrieben von BBouvier am 24. Februar 2004 09:33:13:
Als Antwort auf: Jakobiner, Kommunisten und Co/Guernica und Arthur Harris geschrieben von Swissman am 24. Februar 2004 02:44:00:
Hallo, Swissman!Dank Dir!
Du bist unverzichtbar!Nur zu oft kommen die Kommunisten im Tarnjäckchen
(weil die sonst Niemand wählen würde!)
und ganz "demokratisch" an die Macht.
Oder im Bündnis mit sonstigen Sozialisten = "Volksfront".Das Dumme für die armen Schafe von Wählern ist
dann nur, dass das dann die letzten freien Wahlen
gewesen waren.
Weil sogleich die Wirtschaft kollabiert,
und weil die Kommunisten eine Trerrorherrschaft einrichten, würde
die bei der nächsten Wahl nämlich Niemand mehr wählen.
Was denen sonnenklar ist.Nur, um dem Argument vorzubeugen,
die spanischen Kommunisten seien doch gewählt worden.Herzlich,
BB:-))
allo NoPasaran
>>Also, offen gestanden hab' ich so meine Zweifel, ob die Leutchen, die 1789 die Bastille stürmten, das kommunistische Manifest gelesen hatten. Aber okay, vielleicht waren ja ein paar Zeitreisende aus der Zukunft dabei, es war ja nur noch ein gutes halbes Jahrhundert bis 1848 .....
>Tatsache ist, dass die Jakobiner der Französischen Revolution grosso modo dasselbe Programm hatten, das Karlchen Marx später im "Kommunistischen Manifest", dem "Kapital" und einigen anderen Elaboraten erstmals systematisch zu Papier brachte. - Gibt Marx sogar ganz offen zu! Insofern ist das nach wie vor gültige, der revolutionären Nationalversammlung entstammende, Links-Rechts-Schema etwas unglücklich: Im Kontext der Französischen Revolution wäre ich nämlich weder Jakobiner (=Links), noch Girondist (=Rechts), sondern ein aktiver Konterrevolutionär gewesen.
>Nebenbei bemerkt bezweifle ich, dass viele Angehörige der Totenkopf-SS "Mein Kampf" von A bis Z gelesen hatten - wenn ich Dich richtig verstanden habe, waren sie demzufoge keine Nazis...?!
>>Btw again, was die Kommunisten im spanischen Bürgerkrieg betrifft: Erstens waren das die Republikaner,
>Und die chinesischen Kommunisten sind demnach ebenfalls keine Kommunisten, weil sie sich selbst als Maoisten bezeichen... Dito die nicaraguanischen Kommunisten - diese bevorzugen die Bezeichnung "Sandinisten". Am Deutschen Bürgerkrieg nach dem WK1 waren ebenfalls keine Kommunisten, sondern "Spartakisten" beteiligt. Guineas Diktator Ahmend Sekou Touré wiederum zog es vor, sich als "afrikanischen Sozialisten" zu bezeichnen, im Südjemen regierten die "arabischen Sozialisten" und die afghanische KP nannte sich "Hezb e-Khalq" (="Volkspartei")...
>Falls es gewünscht wird, kann ich die Liste durchaus noch fortsetzen - ich denke aber, man sieht auch so, was ich sagen will: Überall dort, wo "Kommunismus" draufsteht, ist auch Kommunismus drin. Aber nicht überall, wo Kommunismus drin ist, muss deswegen auch "Kommunismus" draufstehen! Vielmehr ist es eine beliebte, da effiziente, kommunistische Taktik, unter wechselnden Namen aufzutreten. In Spanien nannten sie sich eben zur Abwechslung "Republikaner" - So what?
>Tatsache ist, dass diese ganz lieben, überaus netten "Republikaner" ca. 150'000 - 200'000 Menschen ermordeten - perverserweise schämt sich die Linke übrigens nicht, diese Zahl General Franco's Konto anzurechnen... Die Verbrechen der "Republikaner" waren derart abscheuerregend, dass die aufständischen Stammeshäuptlinge und Mullahs in Spanisch-Marokko General Franco von sich aus einen Waffenstillstand und die Unterstützung durch marokkanische Freiwillige anboten, was dieser gerne annahm. Die Mullahs gingen sogar soweit, offiziell den Dschihad gegen den Kommunismus auszurufen - dementsprechend tapfer schlugen sich die marokkanischen Infanteristen.
>Beispielsweise das weltweit erste effektive Flächenbombardement einer Stadt mitsamt der darin wohnenden Zivilisten, die Stadt hieß irgendwie Pablo Picasso oder so - haltaus nein, falsch, die hieß Legion Condor - stop, schon wieder falsch, Guernica hieß die Stadt, der Picasso hat's gemalt, und richtig, bombardiert wurde die Stadt durch die Legion Condor, genau.
>Wie Dir jeder beliebige Militärhistoriker bestätigen wird, hat die Forschung die These vom planvollen Flächenbombardement, das sich in Guernica ereignet haben soll, längst als "republikanische" Propaganda entlarvt: Zum Zeitpunkt der Bombardierung waren grössere "republikanische" Verbände von drei Seiten eingeschlossen, deren einziger verbleibender Rückzugsweg war die Brücke von Guernica, die sich unglücklicherweise im Stadtzentrum befand. Nach Lage der Dinge tat der verantwortliche National-Spanische Feldkommandeur, was jeder andere an seiner Stelle auch getan hätte: Er forderte einen Luftangriff gegen die Brücke an, um den Sack zuzumachen und damit die Einschliessung zu vollenden.
>Am fraglichen Tag waren die Sichtverhältnisse über dem Zielgebiet relativ schlecht, zudem war die Zielgenauigkeit damals bei weitem nicht so gross wie dies heute der Fall ist. Ausserdem bestand ein grosser Teil der "Bomber" der Legion Condor aus Transportmaschinen des Typs Ju-52, die man modifziert hatte, um sie zusätzlich als Behelfsbomber zu verwenden. Nachdem die ersten Bomben in der Nähe der Brücke eingeschlagen hatten, war die Sicht aufgrund der entstehenden Staub- und Rauchwolken endgültig dahin, sodass die folgenden Maschinen nach Gefühl werfen mussten, wobei es im Stadtzentrum zu entsprechend massiven Kollateralschäden kam.
>Dass in Guernica ursprünglich kein Flächen-, sondern ein Punktangriff beabsichtigt war, beweist allein schon die Tatsache, dass ausschliesslich Sprengbomben, aber keine Brandbomben zum Einsatz kamen. - Es wäre ja auch sinnlos, da unmöglich, eine Steinbrücke in Brand setzen zu wollen.
>Der Mann, dem das zweifelhafte Verdienst zukommt, als Erster planmässige Flächenbombardements gegen rein zivile Ziele ohne jede militärische Bedeutung durchgeführt zu haben, war übrigens der spätere britische Luftmarschall Arthur Harris (besser bekannt als "Bomber-Harris"): Bereits ab der zweiten Hälfte der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts führte er im Zusammenhang mit der Niederwerfung von Aufständen gegen die britischen Kolonialherren Flächenbombardierungen gegen Eingeborenendörfer durch. Bereits damals kam zu diesem Zweck eine Mischung aus Spreng- und Brandbomben zum Einsatz.
>Anlässlich eines Heimaturlaubs in Grossbritannien sagte er sinngemäss: "Ich habe die Araber, die Kurden und die Nigger gelehrt, was man unter strategischem Bombardieren versteht."
>mfG,
>Swissman