zu Gottfried v. Werdenberg
Geschrieben von Johannes am 23. Februar 2004 21:26:33:
Als Antwort auf: Gottfried v. Werdenberg geschrieben von Pez am 23. Februar 2004 20:44:28:
Hallo Pez,
es wird manchmal übersehen, daher nochmal der Hinweis, daß Gottfried von Werdenberg kein Seher ist, sondern nur ein Autor. Der dabei allerdings nicht sauber zwischen Zitaten (z.B. Waldviertler) und eigener Meinung und Interpretation getrennt hat.
Dazu eine Buchbesprechung von Elias Erdmann:
Buchbesprechung: Vision 2004 von Gottfried von Werdenberg
Als ich vor Jahren im Buch „Das Dritte Weltgeschehen“ (Wolfgang Johannes Bekh) die Briefe des „Bauers aus dem Waldviertel“ las, war ich wegen ihrer Präzision und Sachlichkeit tief beeindruckt. Seit damals war dieser anonyme Seher der Qualitäts-Standard, an dem ich seit dieser Zeit andere Prophezeiungen messe. Ich bedauerte daher, daß seit dieser Veröffentlichung von dieser Seher kein neues Material zu finden war, sondern nur Zusammenfassungen und Interpretationen.
Um so mehr war ich nun verblüfft, als ich in dem Katalog eines Buchversands eine Publikation fand mit dem Namen „Vision 2004“ und dem Untertitel „Österreichischer Seher bricht sein Schweigen“. Die Kommentare im Katalog ließen mich vermuten, daß es sich möglicherweise um diesen Bauer aus dem Waldviertel handelte.
Eine Recherche im Internet ergab keine verwertbaren Informationen, so blieb mir nichts anderes übrig, als dieses Buch zu bestellen und mir selbst eine Meinung zu bilden.
Die Übereinstimmungen sind sprachlich und inhaltlich so hoch, daß kein Zweifel besteht, daß es sich bei diesem österreichischen Seher tatsächlich um den Bauern aus dem Waldviertel handelt. Leider vermeidet es der Autor, diesen Zusammenhang auch nur zu erwähnen oder auf andere, frühere Publikationen Bezug zu nehmen. Gerade dadurch vergibt er die Chance, die Glaubwürdigkeit dieses Sehers anhand von damals schon vorhergesehenen Entwicklungen zu unterstreichen. Was vollkommen fehlt, sind detaillierte Hinweise auf frühere bereits erfüllte Visionen, die angeblich (laut Autor) durch Zeugen aus dem Umfeld des Sehers bestätigt werden können und die ohne Ausnahme und immer zum vorhergesehen Zeitpunkt eingetroffen sein sollen. Die Existenz dieser angeblichen Beweise seiner Seherfähigkeit wird zwar auf dem Schutzeinband erwähnt, innerhalb des Buches wird aber dieses Thema nicht aufgegriffen.
Der Untertitel „Österreichischer Seher bricht sein Schweigen“ läßt vermuten, daß hier neues Material zu finden sei. Das Material ist tatsächlich umfangreicher verglichen mit den Briefen in „Das Dritte Weltgeschehen“. Es bleibt jedoch unklar ob es tatsächlich auch neuer ist, oder ob vom Autor nur durch Erzählstil und Ergänzungen erweitert. Man kann in diesem Buch nicht klar auseinander halten, welche Aussage nun vom Seher stammt und welche Ergänzung vom Autor. Dadurch bleibt das Buch letztendlich unbefriedigend. Ein Anhang mit Niederschriften von Interviews oder klarer erkennbare Zitate hätten das Buch deutlich aufgewertet.
Der Autor macht aus seiner politisch hart rechten Einstellung kein Geheimnis und so stoßen einige wenige sprachliche Entgleisungen auf, die durchaus vermeidbar gewesen wären.
Das Buch wird schließlich abgerundet durch einen Überblick anderer bekannter Seher und ihrer Visionen, von Irlmeier bis zur Papstweissagung des Malachias, immer mit Vergleichen und Bezugnahmen auf den österreichischen Seher. Dieser Überblick macht etwa die Hälfte des 180 Seiten starken gebunden Buches im Taschenbuchformat aus, das bei einem Preis von 48 DM doch deutlich überteuert ist.
Auch wenn der Autor die Genauigkeit des Zeitplans rühmt, sucht man diesen im Buch vergebens. Zum Zeitpunkt des Krieges heißt es von 1994 aus gesehen, daß es innerhalb von 10 Jahren sei und die höchste Wahrscheinlichkeit bei 1999 liegen würde, aber auch ein späterer Termin nicht ausgeschlossen werden kann. Eine präzisere Angabe findet sich nicht.
Kann man dieses Buch nun empfehlen? Ja und Nein. Ein Einsteiger mag hier einen recht passablen und kompakten Überblick erhalten, was es bzgl. des dritten Weltkrieges an visionärem Material gibt und wird mit einem durchaus möglichen Ablauf der Geschehnisse konfrontiert. Für den Kenner derartiger Literatur bleibt aber das Buch wegen seiner schlechten Trennung von Visionen des Sehers und Ergänzungen des Autors inakzeptabel.
Gruß
Johannes
- Ja ja stimmt, danke für die Erinnerung;-)) o.T. Pez 24.2.2004 09:24 (0)