Re: Zum Typ 5
Geschrieben von Bonnie am 23. Februar 2004 14:38:25:
Als Antwort auf: Zum Typ 5 geschrieben von Taurec am 23. Februar 2004 14:21:15:
Nach Rohr / Ebert gibt es noch die Flügel. D.h., wenn du wirklich Typ 5 bist (ausschlaggebend ist die Persönlichkeit, die man im jungen Erwachsenenalter hatte), ist entweder Typ 4 oder Typ 6 auch noch stark entwickelt bei dir. Eine der Lebensaufgaben ist es, den anderen Flügel auch noch zu entwickeln.
Je mehr Typen man integriert, desto weiter entwickelt ist man.
Liebe Grüsse und viel Spaß bei der Enneagramm-Lektüre, wenn du dir mal ein Buch darüber besorgst ;-), Bonnie>Ich hab' mal gegooglelt und einige interessante Sachen gefunden, z. B. hier (Anmerkungen unten):
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>Typus 5 - Allgemeine Darstellung
>Herr Dr. Däncker
>Dr. Däncker hat sich sorgfältig überlegt, auf welche Weise er zum Kongress anreisen soll. Obwohl die Entfernung nicht sehr weit ist, hat er sich entschlossen zu fliegen, weil statistisch gesehen das Flugzeug das sicherste Verkehrsmittel darstellt. Zur Kosteneinsparung nimmt er aber einen Billigflieger, wobei ihm der Umstand, dass er in der Maschine keinen bestimmten Platz reservieren kann, einiges Unbehagen bereitet. Prompt erhält er denn bei der Platzsuche zweimal die Antwort, ein leerer Sitz sei schon besetzt, bis er endlich im Heck des Flugzeugs eine ganze Sitzreihe für sich alleine findet.
>Sein Hotel ist ein reiner Zweckbau in ruhiger Lage mit Blick ins Grüne.
>Während des Kongresstages sucht Herr Dr. Däncker gezielt die Veranstaltungen auf, von denen er sich umfassende Anregungen für sein Fachgebiet verspricht. Als sich bei einem Vortrag seine Erwartungen doch nicht erfüllen, zögert er nicht, seinen Unmut halblaut kundzutun und den Saal zu verlassen, auch wenn er der einzige ist, der geht. Schließlich weiß er ja ganz genau, was für ihn von Interesse ist und was nicht.
>Während der Kongresspausen hält er sich mit einem Glas Cola im Hintergrund und beobachtet die anderen Teilnehmer. Kontakte sucht er kaum, insbesondere auch nicht für den Abend, den die meisten anderen Teilnehmer entweder im Kneipenviertel der Stadt oder beim Besuch eines bekannten Musicals verbringen wollen. Beides erachtet er als oberflächlichen Zeitvertreib. Für seine Abendgestaltung hat er schon zu Hause über das Internet herausgefunden, dass die Nationalbibliothek bis Mitternacht geöffnet ist. Dort gedenkt er seine freie Zeit am Abend nutzbringend zu verwenden.
>Kurz vor dem Aufbruch vom Hotel zur Bibliothek erreicht Dr. Däncker auf dem Handy der Anruf eines alten Klassenkameraden, den er seit Jahren nicht mehr gesehen hat und der sich zufällig auch in der Stadt aufhält. Unter einem Vorwand unterbricht Dr. Däncker das Telefonat zunächst, sagt aber einen Rückruf zu, weil er erst einmal darüber nachdenken will, ob es sich lohnt, den Bibliotheksbesuch zu verkürzen und sich mit dem früheren Schulkameraden zu verabreden. Nach Abwägung des Für und Wider entschließt er sich, ihn doch zu treffen in der Hoffnung, diesen Zeitaufwand nicht bereuen zu müssen. Zu seiner Überraschung verbringen sie beide dann in einem gut bürgerlichen Restaurant einen recht angeregten Abend beim Austausch vieler Erinnerungen aus alten Zeiten. Während sie sich unterhalten, nimmt an einem der Nachbartische der Dozent des Vortrages, den Dr. Däncker als einziger verlassen hatte, Platz. Als ihre Blicke sich kreuzen, fühlt Dr. Däncker sich irgendwie angegriffen und unwohl. Er merkt, wie seine Unbefangenheit und seine Konzentration nachlassen, so dass er seinem Schulfreund gegenüber Müdigkeit vorschützt und alsbald zum baldigen Aufbruch drängt.
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>Typus 5 - Der Denker - Die wesentlichen Merkmale
>Bedeutsam für den Enneagramm-Typ 5 ist das Bestreben, mit seinem materiellen Besitz und mit seinem geistigen Eigentum zurückzuhalten bis hin zu Verhaltensweisen mit geradezu geizigen Zügen. Nachdem der Enneagramm-Typ 5 mit Mühe ein gewisses Maß an weltlichen Gütern und einen von ihm zumeist als weitaus wertvoller eingestuften Schatz an Wissen zusammengetragen hat, zeigt er keine Neigungen, davon etwas wieder abzugeben, aus lauter Furcht vor einer irgendwie gearteten Verarmung. Diese Art des Geizes und der Habsucht zeigt sich in den unterschiedlichsten Zusammenhängen: In geistigen Bereichen als Tendenz, das eigene Wissen und die eigenen Ideen nicht preiszugeben, auf sozial relevanten Feldern als Widerstand gegen vermeintliche Vereinnahmung und gegen gemutmaßte Zeitvergeudung durch überflüssiges Gerede, auf zwischenmenschlichem Gebiet als Vermeidung von Gefühlsäußerungen und Errichtung emotionaler Distanz, und natürlich auf dem materiellen Sektor durch manchmal geradezu verbissenes Besitzstreben und Geiz im klassischen Sinne.
>Konkrete Erscheinungsformen dieser Tendenzen können sein:
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>- Anhäufen von Wissen aller Art, oft aus seltenen Wissensgebieten
>- Abgehoben erscheinende Denkweisen
>- Lesen und Nachschlagen ohne Ende
>- Überzogene Sparsamkeit in Geldsachen
>- Ausgeprägtes Rückzugsverhalten und Streben nach Unabhängigkeit
>- Umgehen sozialer Kontakte
>- Vermeiden von Einbindungen mit langzeitig verpflichtender Wirkung
>- Aufschieben und Delegieren von Handlungen
>- Innere Abwesenheit und Verschwinden in Situationen mit Handlungsbedarf
>- Kalt wirkende Distanzierung von Gefühlen
>- Streben nach Durchblick vermittels heimlicher Kontrollen
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>Typus 5 - Anregungen zur Entwicklung
>Für den Ennegramm-Typ 5 haben sich als förderliche Anregungen zur Entfaltung erwiesen:
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>- Weitergabe des eigenen Wissens ohne Furcht vor Verlusten
>- Loslösen von Allwissenheitsfantasien und Akzeptanz von Meinungsvielfalt
>- Großzügigkeit einüben
>- Frühzeitig loslassen
>- Handeln statt nur denken
>- Den eigenen Körper wahrnehmen
>- Gefühle zeigen
>- Anderen Menschen Zeit widmen
>- Sich einbringen in Gruppen und Teamarbeit
>- Vertrauen zu den Mitmenschen entwickeln
>- Sich dem Fluss des Lebens hingeben
>- Dankbarkeit äußern
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>Ich habe mir die Beschreibungen aller Typen durchgelesen und es ist tatsächlich so, daß der Typ 5 weitestgehend mit mir übereinstimmt. Ich bin gerne für mich alleine und schiebe Dinge, die getan werden müßen gerne auf später. Auch die anderen Punkte treffen mehr oder weniger auf mich zu. Außerdem sagen viele, die mich kennen, ich würde mich unter meinem Wert verkaufen. Das Anhäufen von Wissen aus seltenen Wissensgebieten trifft wohl auf jeden hier zu ^^.
>Es erstaunt mich, daß Menschen derart nach Mustern handeln. Eigentlich heißt es ja, jeder Mensch sei anders. Scheint wohl doch nicht so zu sein.