Re: Eskalation im Irak

Geschrieben von Harry am 28. August 2006 14:46:16:

Als Antwort auf: Eskalation im Irak geschrieben von Stephan Berndt am 28. August 2006 12:07:37:

>Hallo!
>Auch, wenn viele von Euch wohl den SPIEGEL lesen, muss das hier rein:
>DER SPIEGEL – 29.August 2006 / Seite 109/110
>.... der Irak steht im Bürgerkrieg .... In Bagdad, schreibt der Nahost-Experte und ehemalige Kriegsbefürworter Kenneth Pollack, „ist die Debatte vorüber; Welcher Definition man auch folgt – der Irak ist im Bürgerkrieg“ .....
>Nach meiner Beobachtung hatten die hiesigen Medien bisher immer vermieden, die Situation im Irak als Bürgerkrieg zu bezeichnen. Auch der SPIEGEL versuchte bisher eigentlich immer noch die Politik der USA als irgendwie sinnvoll erscheinen zu lassen.
>.... und jetzt kommt der eigentliche Hammer
>Weite Teile der irakischen Mittelschicht haben das Land bereits verlassen. „Wenn die Gewalt weiter eskaliert, werden sich auch die Mittellosen bald in riesigen Flüchtlingslagern im nächstgelegenen Nachbarland einfinden.“
>Iran werde schwerlich bereit sein, gemeinsam mit den USA Auffanglager an der irakischen Grenze einzurichten, räumt Pollack ein – für andere Nachbarstaaten aber sei das eine Überlebensfrage: Kuwait und Saudi Arabien haben große schiitische Minderheiten; der spill over aus dem Irak könnte die soziale Balance in diesen Ländern gefährden – so wie es in den großen Städten Jordaniens und Syriens schon heute der Fall ist. Der Bürgerkrieg könnte zu einem Exportartikel werden.

>Anmerkung
>Der SPIEGEL gibt hier zunächst nur die Horrorvision von Kenneth Pollack wieder. Die Zukunft muss sich nicht unbedingt daran halten.
>Andererseits dürfte der Exodus der Mittelschicht über einen bestimmten Punkt hinaus eine Eigendynamik entwickeln. Fehlen gut ausgebildete Fachleute geht die Wirtschaft in die Knie und die Infrastruktur leidet.
>Normalerweise müsste die US-Regierung einen Notfallplan haben, der die restlose Blamage angesichts von irakischen Flüchtlingsmassen an der Grenze zu- oder in Nachbarländern vermeidet. Dieser dürfte in einer Ausweitung des „Anti-Terror-Krieges“ bestehen. Vermutlich hat man in Washington schon damit begonnen für einen zweiten 11.September zu beten .... Das Problem wird also nicht gelöst, sondern nur von einem weiteren überlagert – vermutlich dem Iran.
>Der SPIEGEL deutet unterschwellig in diese Richtung: Der Iran wird als das eigentliche Hauptproblem dargestellt. Das Gleiche tut die WELT, die praktisch täglich in ein bis zwei Artikeln und Kommentaren direkt oder indirekt einen Angriff auf den Iran befürwortet oder sinnvoll erscheinen lassen will.
>Werkt Ihr das auch?
>Dass irgendwo jemand das Gaspedal immer weiter durchtritt und sich die Dinge mehr und mehr beschleunigen?
>Gruß
>Stephan


Hallo dazu,

man könnte ja annehmen, daß das alles zur Strategie gehört, daß sie den ganzen Raum destabilisieren wollen, um ihm dadurch den Widerstand zu nehmen, aber bei dem Dilettantismus, den die USA bei ihren Operationen an den Tag legen, ist wohl nahe liegender, daß sie einfach nur zu blöd sind und dadurch aber auch ihr Ziel erreichen, nämlich Konfliktherde zu schaffen.

Das alte Spiel funktioniert auf jeden Fall wie z.B. auch im Libanon:
Zuerst werden die Waffen finanziert (auf beiden Seiten).
Wer streicht wohl die Zinsen ein und wer muß dafür buckeln und sie aufbringen?

Dann wird wieder Aufbauhilfe geleistet.
Wer finanziert und streicht die Zinsen ein und wer muß dafür buckeln und sie aufbringen?

Vielleicht sollten wir das in Europa auch wieder so machen. Die paar Mio. Tote und das Elend der Verletzten oder sonstwie leidenden muß man natürlich ausblenden. Auf jeden Fall gesunden die Großbanken und dann gibts auch keinen Geldcrash.

Was schreib ich nur für einen Scheiß?

Oder vielleicht doch nicht???

LG
Harry




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