Re: Wirtschaftscrash-Vergleich mit 1929
Geschrieben von BBouvier am 27. August 2006 14:05:17:
Als Antwort auf: Wirtschaftscrash-Vergleich mit 1929 geschrieben von Stephan Berndt am 27. August 2006 13:52:07:
>Hallo!
>Nach Angaben, die man im Netz findet, stieg die Arbeitslosenquote in Deutschland von Ende September 1929 1,4 Mio. auf
>Februar 1930 3,5 Mio. Der Crash fand in den USA am 24.Oktober 1929 statt. Somit stieg die Arbeitslosigkeit in ca. 4,5 Monaten um das ZWEIEINHALBFACHE.
>Dem Statistischen Jahrbuch des Deutschen Reiches (1939/1940) nach lag die Arbeitslosigkeit 1930 im Schnitt bei 3,1 Mio. Ob diese Zahlen geschönt wurden oder anders berechnet wurden, weiß ich nicht.
>Auf eine Homepage der Stadt Bochum findet sich folgendes:
>... 1931 inmitten der Weltwirtschaftskrise, als die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland bereits vier Millionen erreicht hatte, zahlreiche Banken zusammenbrachen und die Zahl der Insolvenzen ungekannte Höhen erreichten. In Bochum waren schon jetzt 11 % der Gesamtbevölkerung arbeitslos. Dieser Wert erscheint auf den ersten Blick nicht besonders hoch, doch lag die Beschäftigungsquote im Ruhrgebiet nur bei etwa 38 %, so dass nach heutiger Rechnung bereits jetzt eine Arbeitslosenquote von knapp 30 % erreicht war. Gleichzeitig wurden die Bezugsdauer für Arbeitslosengeld und die Leistungen der kommunalen Sozialfürsorge gekürzt. Es kam 1931 zu ersten Demonstrationen, Plünderungen und Hungermärschen.
>1932 wurden fast sechs Millionen Arbeitslose gezählt, was reichsweit einer Quote von etwa einem Drittel, bei der besonderen Bevölkerungsstruktur des Ruhrgebiets aber von etwa der Hälfte entsprach. Die Mangelernährung führte zu einer erhöhten Sterblichkeit besonders bei Kindern und ließ Krankheiten wie die Tuberkulose aufflammen.
>Natürlich fragt sich, inwieweit die damaligen Verhältnisse auf heute zu übertragen wären. Die entscheidende Frage ist, wie schnell heutzutage die Lage bis hin zu Unruhen eskalieren könnte.
> Es fragt sich, wie viele Monate von einem Crash in den USA bis zur "Randale" auf deutschen Straßen vergehen könnte?
>Ich nehme einmal an, dass das mit 1000%iger Sicherheit der Fall ist, wenn sich die Arbeitslosenquote in nur 5 Monaten verdoppelt (siehe oben). Das dürfte bereits der Fall sein, wenn sie in 5 Monaten um 50% steigt und die Regierung - notgedrungen - die Sozialleistzungen drastisch kürzt. Dann dürften die Leute wirklich nur noch so viel Geld bekommen, dass sie nicht verhungern.
>Vermutlich würde es bei einem Anstieg von 50% zu
>1. weiteren drastischen Sozialleistungskürzungen kommen
>2. in Ostdeutschland zu Unruhen kommen die auch für den Westen als Katalysator wirken
>Sicher ist es extrem schwierig die Entwicklung abzuschätzen und Vergleiche mit 1929/1930 etc. sind mit Vorsicht zu behandeln. Da wir aber bereits jetzt schon eine hohe Arbeitslosigkeit haben und die allgemeine Stressresistenz unserer hedonistisch materiefocussierten Gesellschaft deutlich unter der von damals leigen dürfte, dürfte es hier sehr viel schneller zur Randaler kommen.
>Also nochmals: Eine Verdopplung der Arbeitslosen in rund 5 Monaten!
>All die Schnarchnasen in diesem Forum, die sich und andere beruhigen wollen, sollten sich mal ein Bisschen über die Weltwirtschaftskrise Ende der 20er/Anfang der 30er informieren.
>Sollte der beginnende Immobiliencrash in den USA noch in diesem Herbst einen großen Crash in den USA verursachen, dann könnten wir im Sommer 2007 THEORETISCH dort sein, wo viele von uns hoffen, erst 2008, 20012 oder sonstwann zu sein.
>Achtet auf die US-Wirtschaft!!!
>Gruß
>Stephan
Hallo, Stephan!>Gleichzeitig wurden die Bezugsdauer für Arbeitslosengeld
>und die Leistungen der kommunalen Sozialfürsorge gekürzt.>Wie Du richtig sagst:
Das haben(!) wir ja bereits.
Gelle?
=> Wir sind bereits im freien Fall und
freuen uns noch über den Fahrtwind...Gruss,
BB
Antworten:
- Re: Wirtschaftscrash-Vergleich mit 1929 Leo 27.08.2006 14:18 (0)