Re: Die 3 finsteren Tage

Geschrieben von detlef am 12. August 2006 23:38:40:

Als Antwort auf: Re: Die 3 finsteren Tage geschrieben von Bonifatius am 12. August 2006 18:47:07:

moin,

>>>...Im Original lesen wir noch mehr über die Umstände und die zeitliche Einordnung.
>>im original?
>Ja, Detlef, im Original. In dem Sinne, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass die Seher von dort inspiriert wurden.
>>kann man mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit feststellen, dass ein grosser teil des alten testamentes plagiate anderer kulturen sind.
>Lass es mich zusammenfassen: Für dich ist die Bibel nur in soweit ernst zu nehmen, soweit du annehmen kannst, sie sei ein Plagiat. Den alten Datierungen anderer Schriften glaubst du, während bei der Bibel nur die jungen Datierungen glaubhaft erscheinen. Mithin kann die Bibel entweder nur ein Plagiat sein oder eben unbedeutend. Die Schriften, die die Bibel abgekupfert haben soll, die kann man aber als echt annehmen. Kommt das im großen und ganzen hin?

nun, da du beispiele magst:
selbst pro bibel eingestellte forscher geben den schriften ueber noah ein geringeres alter, als es dem gilgamesch epos zugeschrieben wird.

wenn ich also die bibel in diesem punkt nicht fuer ein plagiat halten soll, haben wir dann zwei sündfluten hinter uns?

>Okay, wir sind hier unterschiedlicher Ansicht. Aber trotzdem, damit bleibt immer noch das Plagiat-Problem. Sobald ich darauf hinweise, dass moderne Prophezeiungsmotive bereits in der Bibel stehen, heißt es, die Bibel sei dort nicht ernst zu nehmen, da dies ein Plagiat sei. Ähm, bitte, wenn du das weiter in die Vergangenheit verlegst, dann ändert sich nichts daran, dass die modernen Prophezeiungsmotive auch ein "Plagiat" sind. Der Vorwurf wird nur eben in die Vergangenheit durchgereicht, die modernen Motive wären damit dann ein Plagiat des Plagiats. Aber mit dem Plagiatsvorwurf beschäftigst du dich bisher nur in soweit, als du das der Bibel anlasten kannst, nicht aber bei den modernen Prophezeiungen. Und, bei allen unterschiedlichen Bibelauffassungen, das verstehe ich nicht. Der Plagiatsvorwurf gegenüber den modernen Prophezeiungen lässt sich nämlich nicht dadurch entkräften, dass du der Bibel bei allen relevanten Punkten vorwirfst, sie sei selbst ein Plagiat.

gibt es hier ein missverstaendniss? wenn ein seher aus der bibel, oder von mir aus auch aus einem mickey mouse heft "inspiriert" wurde, wie du das nennst, dann ist dessen schau fuer mich selbstverstaendlich mit vorsicht zu geniessen.
ich wehre mich hier nur dagegen, dass immer wieder die bibel zum maß aller dinge erklaert wird.

>Mit dem Begriff Plagiat tue ich mich übrigens schwer. Ich werfe den modernen Sehern nicht vor, sie hätten abgekupfert. Nur, in einem Umfeld, in dem die Bibel ernst genommen wurde, ist es nicht erstaunlich, wenn biblische Motive auftauchen. Nur für uns mag dies erstaunlich sein, die wir in der Zeit der "Umerziehung" (nur die bibelkritische Theologie wird akzeptiert) aufgewachsen sind. Nicht aber für die, die mit Glaube/Kirche aufgewachsen sind.
>Wenn also jemand eine Schauung hat, dass viele Menschen sterben, wundert es dich dann, dass er von einem Drittel spricht? Und wenn in der Bibel steht (= den Sehern bekannt war, da der Glaube zu ihrem Umfeld gehörte und normal war!) "alle Berge und Inseln wurden wegbewegt von ihrem Ort", ist dann auszuschließen, dass aus gesehenen schwersten Unwettern ein "Polsprung" wird?

1 zu null fuer dich! du hast es elegant geschafft, mir klarzumachen, dass du vom polsprung nichts haeltst.

>Und falls jemand nicht bewusst ist, wie sehr wir heute noch von der Bibel geprägt sind, all die folgenden Redensarten oder Sprichwörter stammen von dort (ja, Detlef, dies mögen Plagiate der alten Ägypter, Chinesen oder sonstwas sein - aber kennen tun wir sie aus der Bibel, nicht aus der Beschäftigung mit den anderen Kulturen).
>

  • Wie mit Engelszungen reden (Korinther)
    >
  • Wer andern ein Grube gräbt (Psalm 7:16)
    >
  • Ein Buch mit 7 Siegeln (Offenbarung)
    >
  • Wer Wind sät, wird Sturm ernten (Hosea 8:7)
    >
  • Perlen vor die Säue werfen (Matthäus 7:6)
    >
  • Gegen den Strom schwimmen (Jesus Sirach 4:32)
    >
  • Auge um Auge, Zahn um Zahn
    >
  • Geduldig und sanft wie ein Lamm (Jesaja 53:7)
    >
  • Alles hat seine Zeit (Prediger 3:11)
    >
  • Jemandem ein Dorn im Auge sein (4. Mose 33:55)
    >
  • Im siebten Himmel sein (jüdisch/frühchristliche Vorstellung, sieben Himmel)
    >
  • Ein salomonisches Urteil fällen
    >
  • ...
    >Wer mal wieder in den Sprüchen liest oder den Psalmen, der wird noch viel mehr finden. Und früher waren nicht nur die Redensarten/Sprüche bekannt, da Glauben/Kirche/Gottesdienst normal war. Und so kann ich mir gut vorstellen, dass die Seher viele Schauungen mit den Worten wiedergaben oder einordneten, wie sie sie kannten.

    wenn wir viele bibelsprueche im allgemeinen sprachgebrauch haben, spricht das nicht fuer die qualitaet der bibel, sondern fuer die qualitaet der christlichen propaganda.

    >Das heißt für mich übrigens keineswegs, dass die Schauungen damit falsch sind. Aber man muss trennen, ob hier eine wirklich neue/unabhängige Schau vorliegt oder, wenn etwas Altes aufgegriffen wird, ob das bestätigt und/oder ergänzt wird oder, das kann natürlich auch sein, ob sich da Dinge vermischen. Aber wenn Altes aufgegriffen wird, dann wäre es gut, sich damit zu beschäftigen, um die Schauungen besser zu verstehen.

    sich damit beschaeftigen...
    fragt sich bloss wie. und da sind wir nicht einer meinung.

    gruss,detlef

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