Re: Tempelberg

Geschrieben von Hinterbänkler am 10. August 2006 15:45:43:

Als Antwort auf: Re: Tempelberg geschrieben von Bonifatius am 10. August 2006 14:28:52:

>diese Tiere werden, wie du schreibst, für den Verzehr geschlachtet. Wobei die Juden auf den Verzehr von Blut (und meist auch von Fett) verzichten und dies dafür dann opfern (vernichten).
>Auch bei uns werden viele Hühnchen und Täubchen "hingeschlachtet", um ihre "Kadaver" dann zu essen. Wobei wir, heute, auch noch den letzten Tropfen Blut verwerten.
>Und sogar den Abfall, der normal ungenießbar wäre, dann so lange mit Geschmacksstoffen aufbereiten, bis er zumindest von der Katze oder deinem Wuff gefressen wird.
>Aber gerade dann, wenn einem die Tiere leid tun und man deshalb Vegetarier ist, haben diese Riten etwas für sich. Denn hier werden zum einen Grenzen gesetzt, nicht alles, was möglich wäre, darf gegessen/verwertet werden. Es wird klargestellt, dass Fleischgenuss etwas besonderes ist. Nicht immer und überall darf geschlachtet/gegessen werden, sondern überwiegend im Rahmen eines Ritus zu Ehren des Schöpfers. In den Riten wird bewusst gemacht, dass Sünde (= Trennung vom Schöpfer, vom Ursprünglichen) den Tod bedeutet. Es wird gezeigt, dass dieses Tier nun sterben muss, weil ich gesündigt habe. Aber dessen Tod bedeutet mein Leben. Der Tod des Tieres, das Essen des Tieres (für dich "Kadaver") ist nichts selbstverständliches, es sollte nicht sein. Denn dass ich das Tier schlachten muss / essen kann, ist nur eine Folge meiner Sünde.
>Heute hat sich das Verständnis gewandelt, Fleisch gilt als selbstverständlich, fast überall im Essen (Nahrung?) wird auch noch der letzte Rest Tier verwertet. Wir schlingen es oft herunter, ohne an den Wert des Lebens zu denken und kennen auch keine Grenzen mehr (Blut).
>Gruß in die Runde
>B. (überwiegend Vegetarier)

Moment Bonifazius, die Christen, die ja wohl am stärksten die Weltmeinung bilden (und davon redete BB) lehnen derlei Opfer ab, hat doch Ihr 'Opfer' schon stattgefunden und ihr Gott ist längst befriedigt (noch mehr sogar: er will nicht mal mehr von Sünde sprechen, hat doch sein eigener Opfergang die Sünde schon aus der Welt vertilgt). Die Riten sind doch vollständig überholt. Warum sollte die Weltöffentlichkeit derlei öffentliches Geschlachte und Blutgespritze auf dem Tempelberg akzeptieren?

Was ich mir eher vorstellen könnte ist, daß sich die Priester einen feuchten Dreck um die Weltmeinung scheren, wie seit einigen Jahrzehnten ihre geliebten Kollegen der notwendigen politischen Vorantreibung. Man sollte mal fragen, ob überhaupt irgendeine der zahlreichen UNO-Resolution (und das ist zumindest der offizielle Teil der 'Weltmeinung') von den Israelis akzeptiert und beherzt wurde? Die meisten UNO-Resolutionen wurden wohl im Hinblick auf Israel, seine Opfer und Nachbarn gesprochen. Aber wie gesagt...

Wieso sollte eigentlich das Essen von toten Tieren nicht selbstverständlich sein?
Wieso ist dagegen das Essen von lebendigen Pflanzen selbstverständlich?
Warum sollte man nicht alles von den Tieren verwenden (man müsste für gleichviel zu essen wesentlich mehr schlchten)?
Warum sollte Blut eine Grenze sein? Wozu überhaupt sollte eine derartige Grenzsetzung ("nicht alles, was möglich wäre, darf gegessen/verwertet werden") gut sein?

Viele Grüsse
Hinterbänkler


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