Re: Der offizielle Wunsch- Nachfolgekandidat ist Iwanow

Geschrieben von Bern8 am 04. August 2006 15:01:29:

Als Antwort auf: Re: Der offizielle Wunsch- Nachfolgekandidat ist Iwanow geschrieben von Deyvotelh am 04. August 2006 02:08:38:

Hallo Kollege,

meinem derzeitigen Beobachtungen zufolge scheint der Liebling Putins und auch für das Volk geeigneter der Minister Medwedew zu sein, er ist jung und macht einen positiven Eindruck und wird in den russischen Medien auch so dargestellt. Minister Ivanov kann seine militärische Vergangenheit zu wenig kaschieren und bietet auch geistig keine Perspektiven, auch nicht für ein Imperiales Russland. Er scheint mir eher wie Fradkov, Lawrov ein Mann der nüchternen Überlegung und der Vergangenheit zu sein, und somit keine Gefahr. Gefährlich sind nur 3 Leute:

1. Putin selber: er ist der unumschränkte starke Mann. Sollten ihm die Sicherungen durchgehen, reicht dies allemal. Ich kann nicht beurteilen, wie sich hier Stärke und Selbstbeherrschung zueinander verhalten; derzeit scheint er eher überlegt, jedoch unumschränkt.

2. Wladimir Schirinovskij: Polit-Kasper. Im derzeitigen Russland als Präsident undenkbar. In einer Chaos-Situation jedoch durchaus, da wird selbst der größte Abschaum nach oben gespült. Das Eintreten für die Monarchie spricht allerdings eher gegen ihn und eher für sein humoristisches Talent. Zudem m. E. bereits zu alt, zumindest vom Lebenswandel gezeichnet. Den Gerüchten zufolge jedoch jüdischer Herkunft, somit würde er in die Thesen des Antichristes passen. Wolf oder Adolf heißen auch heute z. T. noch viele Rabbiner in Russland.

3. Alexander Lukaschenko: Agrar-Ingenieur, politischer Instruktor bei den Grenztruppen des KGB. Bei einer Vereinigung Russlands mit Weißrussland durchaus eine denkbare Variante. Durch die totale Isolierung des Landes für den Westen nicht charakterisierbar. Wollte den Trick zur Jelzin - Zeit schon anwenden, als Vizepräsident mit Erbfolgegarantie. Erscheint naiv, jedoch durchaus mindestens genauso hinterhältig wie seine russischen KGB-Freunde. Lebt seit über 12 Jahren im Prinzip gegen den Zeitgeist. Intellektuelles Niveau allerdings beschränkt; gleicht eher einem polnischen Provinzfürsten kurz vor der Teilung. Gefährlich allerdings deswegen, weil er den moralischen Verfall Russlands sicher sieht und durch radikal-reaktionäre Einstellungen stoppen will. Was sich dahinter verbirgt, weiß kein Mensch; zwischen Kloster und Gulag war allerdings noch nie ein nennenswerter Unterschied in Russland.

Ich würde mich wegen den dreien nicht aufregen, wenn's entgleitet, liegt es an anderen Dingen tausend mal mehr als an dem, wer in Russland gerade am Ruder ist.

Schöne Zeit noch.

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