Re: Das System heute und ´danach´

Geschrieben von Wiggam am 18. Juli 2006 00:39:24:

Als Antwort auf: Das System heute und ´danach´ geschrieben von Hinterbänkler am 16. Juli 2006 14:38:34:

Kapitalismus und Globalisierung bringen nicht nur Gutes in die Welt, ist klar, aber als quasi Lösung das genaue Gegenteil zu fordern, ist schlicht und ergreifend Blödsinn.

Abschaffung von Eigentum und, wie du es nennst, Gewaltmonopol, ehrt dich schon deswegen, da du an das Funktionieren ja glaubst, sonst würdest du es nicht vorschlagen, klappt aber nur in einer Welt wo Milch und Honig fließt und die Regenwürmer La Paloma tanzen, und vielleicht noch in Lummerland.
Mit Realität hat das nix, aber auch gar nix zu tun, da glaubst du wohl zu sehr an das Gute im Menschen, aber es gibt sie leider noch, die Geisteskranken, Mörder usw. und genau die haben in deiner utopischen Welt dann das Sagen.

Zum Matriarchat:
Da empfehle ich nur einen kurzen Blick in die Geschichtsbücher.
Außerdem weiß wohl jeder, der mit Frauen schon mal gearbeitet hat (Ausnahmen gibt es immer, aber selten) was los ist.
Da brauch ich keine Statistiken, die es durchaus gibt (Berufe mit dem meisten Mobbing: an den ersten drei Stellen sind sog, reine Frauenberufe), das lehrt mich die Erfahrung und die Erfahrung meiner Bekannten.

Gruss Wiggam


>Ich bin für andere Bedingungen. Ich warte auf andere Bedingungen. Auflösung/Abschaffung jeglichen Monopols! Auflösung/Abschaffung von staatlichem Gewaltmonopol. Auflösung/Abschaffung von Grundbesitz und Eigentum. Das geht natürlich so nicht. Wir - die Menschen/die Menschheit - werden dafür 'umerzogen' sein müssen. Das alles geht nicht per Revolution. Das alles geht leider nur noch über den Untergang. Das alte System kann nicht gewandelt werden. Es ist zu sehr umfassend, zu sehr festgefahren in den Köpfen. Wenn man allein schon sagt, Auflösung/Abschaffung von Eigentum, da kommen sie doch gleich alle aus ihren Ecken und wettern auf einen los als weltfremd und utopistisch. Es ist weltfremd und utopistisch. Deshalb muss die 'alte Welt' weg und Platz gemacht werden für neue Experimente. Das alte System muss zusammen mit dem alten Menschen komplett(!!!) ans Ende geführt werden und etwas Neues muß erstehen. Eine große Chance für was Neues bietet der Untergang. Nur, wenn wir gleich nach dem Chaos wieder nach den Ordnungsmächten rufen und mit Waffengewalt die alte Ordnung wiedererstellen, dann wird eben nur die alte Ordnung wiedererstellt. Nix gelernt und 'ne Chance vertan. Aber alles eben logisch. Nur wiederum nach der alten Logik.
>Für mich kommt der Tag der Chance mit der dreitägigen Finsternis und der Situation davor und danach. Mal sehen, was wir als Menschheit damit machen, oder ob wir das alte System restaurieren. Wenn ich so hier im Forum lese, wird mir regelmäßig schlecht. Die Leute wollen jetzt schon alle wieder den alten Scheiß restaurieren. Nun gut, dann bekommen sie halt wieder den alten Scheiß. Die Restauration der Machthaber über die Bemächtigten. Dann bekommen wir aber auch wieder unseren vierten und fünften und sechsten Weltkrieg. Vielleicht sind wir dann nach dem WK7 klüger.
>Aber vielleicht werden wir auch nach christlicher Vorstellung vorher entrückt. Nur daran glaube ich halt nicht so recht, weil wir als Menschheit unsere Lektionen noch lernen müssen. Es ist halt immer so angenehm die Probleme auf das Leben danach zu verschieben, auf einen Gott der alles richtet und die Guten ins Töpfchen tut. Man braucht dann halt keine Verantwortung für ein neues menschliches Konzept des Zusammenlebens und der Ziele tragen. Es ist ja so schön, wenn Gott das alles für uns tut. Wir können dann ja weiter dem Kapitalismus und der Unterdrückung frönen.
>Nein, die Menschheit ist am Ende, muss am Ende sein und auf die harte Tour lernen. Wir werden als Menscheit irgendwann einen Evolutionsschritt machen. Oder eben untergehen. Es sind schon so viele Seitenarme der Vormenschen untergegangen. Warum nicht auch der des Homo Sapiens Sapiens? Die Neandertaler erst vor Kurzem (30.000 Jahren). Auch eine vergeblicher Versuch - zumindest in Bezug auf eine Zukunft. Oder - wer weiß - vielleicht wurden die anderen, von ihren Göttern als wertvoll betrachteten Frühmenschen von selbigen 'gerichtet' und die Guten entrückt. Wie eingebildet ist doch der heutige Mensch und besonders der Christ, glaubt er doch, daß gerade sein Gott ganz besonderen Wohlgefallen an ihm hat und ihn und weitere 143.999 für seine neue Welt ganz nötig braucht!
>Ich empfinde es als geistige Armut, wenn Menschen nicht mal in der Lage sind über das kapitalistische System mit seinem Eigentumsbegriff und seinen Hierarchiestrukturen hinauszudenken. Ich habe schon öfter einen Hinweis gegeben, welche Art von Denken weiterentwickelt werden muss: der matriarchalische Konsens im Gegensatz zur patriarchalischen Hierarchie. Ein Überleben der Menschheit gibt es nicht auf patriarchalischer Grundlage. Immerhin hat das Matriarchat die Menschheit über 99 Prozent ihrer Zeit und durch übelste Wirren gebracht, das Patriarchat mit all seinen Errungenschaften erlaubt jedoch keinerlei Zukunftshoffnung mehr.
>Und wenn man mich fragt, was Bauer und Schmied machen sollen? Sie sollten mal zurücktreten ins zweite Glied und ihre Frauen sollen sich mal zusammentun dürfen und ohne Schere im Kopf bereden, worum es auf dieser Welt gehen sollte und was die Männer dafür tun könnten. Bestimmt werden sie weiter Arbeitssteilung machen, aber sie werden das in einem anderen Geist und für andere Ziel das machen.
>Eigentum ist eine Ausgeburt derjenigen, die nicht mehr im Konsens und Gemeinschaftssinn agieren wollen. Das haben uns unsere Vorväter eingebrockt. Und in unserem Falle besonders dazu noch die christlichen und jüdischen 'Patriarchen'. Wenn ich an jene denke, sehe ich immer als Bild unsere moslemischen Brüder in Berlin, mit Vollbart und einem Schwellkörper von selbstherrlicher Arroganz vor sich hertragend. Und bei unseren christlichen Freunden ist es leider kein Jota besser. Man braucht nur mal in irgendeine x-beliebige Gemeinde (jedwelcher Coleur) am Sonntag gehen. Nur Schwellkörper unterwegs!
>Nimm z.B. die Bushens und Clintons, die grade wieder fürs Spendensammeln losziehen [Anm.: war als ich das schrieb so]. Werden sie die Hälfte Ihres Vermögens selbst spenden? Werden Sie - wie es früher bei völkischen Führern selbstverständlich war - als Vorbild losziehen, ihren Mantel teilen und sich selbst an vorderster Front in den Krieg werfen? Toll, auf zwei Tage Urlaub verzichtet! Solche Hansel sind keine 30 Sekunden Sendezeit wert, vielleicht gerade mal noch als abschreckendes Beispiel.
>Die meisten unter uns verstehen Nichts von Matriarchat. Sie denken Matriarchat ist die Herrschaft/Machtausübung durch Frauen. Das ist eine saudumme Verdrehung und Argumentation, mit dem Ziel das Matriarchat ad absurdum zu führen. Im Matriarchat geht es eben nicht um Machtausübung. Das tut dort keine/r. Dort wird eben immer der gesellschaftliche Konsens gesucht und erarbeitet. Niemals verordnet! Und die Frau, die die größte Fähigkeit hat Konsens zu schaffen, wird als Vorbild gewählt. Da wird niemand ausgegrenzt, weil er schwächer oder krank oder weniger wohlhabend ist. Man sucht auch für ihn eine Lösung. Sicher Superreiche wird es da nicht geben. Auch keine Leute die ihr Vermögen 'arbeiten' lassen.
>Wer sich mal in die matriarchalische Gesinnung einarbeiten möchte: www.matriarchat.net.
>Herzliche Grüsse
>Hinterbänkler


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