Re: Früher war alles besser.

Geschrieben von Jazzy Al am 08. Juli 2006 17:47:46:

Als Antwort auf: Früher war alles besser. geschrieben von AlexP am 08. Juli 2006 17:02:11:

Meine Jugend sah ähnlich aus und das waren überwiegend die 90er. Ich denke ohne ein solches privates Interesse wären mir in der Schule echt nicht so gute Leistungen im Fach Chemie gelungen. Ich konnte immer schon das besser lernen wofür ich eine private Verwendungsmöglichkeit sehe.
So kam es das der Schüler Al in Chemie Physik und Bio immer Einsen hatte und in Deutsch, Mathe, Geographie eher befriedigende Leistungen :-)

Ich wollte eigentlcih auch mein Steckenpferd zur Proffession machen aber ich habe mich für eine Ausbildung entschieden da die finanziellen Mittel für ein Studium nicht da waren und sich schon vor etwa 12 Jahren abzeichnete dass die Chemische Industrie immer mehr ins Ausland verlagert.

Also bleib es ein Hobby. Interessant foinde ich auch daß unter anderem in dieser Sache ein diplomierter Chemiker durchsucht , und ihm mangelnde Sachkenntnis vorgeworfen wurde.

Und dann schreit dat Merkel´s Angie: Wir müssen den Standort Deutschland für den wissenschaftlichen Sektor stärken, Forschung und die Bildung fördern. Der wissenschaftliche Nachwuchs sei zu stärken.

Aber mit Seifenherstellung oder Farbreaktionen war früher schon und ist auch heute kaum jemand für die Chemie zu begeistern.

Die meisten seriösen Pyrotechniker und Kampfmittelräumer waren früher "Pyrokids", die meisten Pharma und Chemie-Studenten haben auch mal was Btm-mässiges gekocht. Ich stelle in Frage ob ohne diese Versuche das Interesse an der Chemie erhalten geblieben wäre.

Schade das,

Grüsse Jazzy


>Ich bin froh, dass ich in den 60ern und 70ern in Deutschland noch ein Umfeld hatte, indem Chemie-technisch so ziemlich alles machbar war.
>Unser Chemie-Lehrer hat uns in der Schule(!) roten Phosphor gegeben um damit im Unterricht zu experimentieren, auch Schwarzpulver, Magnesium-Blitzlicht etc. wurden gebaut. Gekrönt wurde das ganze mit Explosionen und Raketenstarts auf dem Schulgelände. Dieser Lehrer hatte Gerüchten nach an einer anderen Schule einen Chemieraum gesprengt, was uns Schülern ein gewisses Interesse an Chemie vorab mitgegeben hat.
>Ich selbst habe zunächst in der Drogerie und der Apotheke meine Sachen gekauft, dann im Chemie-Fachhandel, die einzige Fragen waren in der Art "Kennst du dich damit aus?" ein paar Fachfragen und das Zeug habe ich kiloweise als Schüler nach Hause gebracht.
>Aufregende, rauchige und laute Jugend war das. Ein paar Nachbarskids, die ähnliches gemacht haben, hatten Verbrennungen im Gesicht und am Hintern, teilweise ernste. In einem Nachbarort hat einer einen Arm verloren. Die Mehrheit hat sich aber höchstens die Finger verbrannt. Viel mehr sind im Laufe der Jahre bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen oder verletzt worden.
>Ein Chemie-Unfall hat zur Folge gehabt, dass in Zukunft ein Verbandskasten, Feuerlöscher und Schutzbrille von den Eltern gefordert wurde. Und beim nächsten Kauf vom Verkäufer ein mahnendes Wort dazu kam.
>Wir haben keine Hochhäuser, keine Politiker, keine Schulen, keine Behörden, keine Autos, keine Bierfeste gesprengt, wir haben etwas fürs Leben gelernt. Einige haben einen Beruf daraus gemacht. Und was die Verletzungen von dmals betrifft: einer ist heute ein sehr guter Chefarzt (Unfall-Hand-Wiederherstellungschirurgie) und hat teilweise beim Militär gearbeitet und hält immer wieder Vorträge zum Thema Amputationen. *eg*
>Ohne lustige Experimente in der Jugend keine Nobelpreise in der Naturwissenschaft.
>Davon abgesehen, kann man alle bösen Stoffe mit etwas mehr Aufwand aus anderen harmlosen Stoffen herstellen oder die bösen Buben klauen das Zeug direkt aus einer Firma oder vom LKW oder bringen es über die offene Grenze.
>Wichtiger halte ich einen guten Unterricht mit entsprechenden Warnhinweisen.
>Aber die guten alten Zeiten sind wohl für immer vorbei, was bleibt sind die Erinnerungen an eine schöne Jugend.
>cu AlexP


Antworten: