Re: Wart nur ab, bis die Sozis kommen und alles verstaatlichen!

Geschrieben von detlef am 18. Mai 2006 23:46:47:

Als Antwort auf: Re: Wart nur ab, bis die Sozis kommen und alles verstaatlichen! geschrieben von Deyvotelh am 18. Mai 2006 21:32:50:

moin,

>>selbst die staatsbank des kleinen armen paraguay wird fuer die erhaltung der dollar-hegemonie eingesetzt.
>>gestern hat unsere staatsbank den freien fall des dollarkurses auf dem lokalen markt abgefangen.
>>stuetzkauf: 4 mio $US (23.000 monatsloehne)
>>gruss,detlef
>
>Hallo Detlef!
>höre ständig dw-world-Berichte über Südamerika und der Renaissance des Sozialismus auf diesem Kontinent.
>Ein Land nach dem anderen bekommt eine sozialistische Regierung, großes Vorbild ist Fidel Castro.

falsch. ein land nach dem anderen will "sozialere" marktwirtschaft, als bisher. nicht sozialismus. selbst cuba ist dabei, vorsichtig die bildung eines mittelstandes zu foerdern.

>Die wirtschaftliche Ausrichtung geht in Richtung China, die Amis werden vergrault, indem Panikmeldungen verbreitet werden, Uncle Sam hätte angeblich Schlüsselstellungen im Amazonasgebiet besetzt, um im Krisenfall sich die dortigen Bodenschätze zu sichern.

ja, unter anderem unterhalten sie zwei militaerbasen in paraguay. (das hatten wir hier schon vor ein paar wochen)

>Die anvisierte Freihandelszone für ganz Amerika geht flöten, einzig verbliebene US-Verbündete sind Kolumbien und Mexiko.

die anvisierte kolonialzone kann nicht mehr mit ueberredung geschaffen werden, weil die ehemaligen "kolonien" der United Fruit Company beginnen, aufzuwachen.

>Was die Amis dort machen in punkto Ausbeutung und Umweltzerstörung ist eine Sauerei. Aber gleich das Kind mit dem Bade ausschütten? Die Chinesen sind auch nicht die besseren Menschen.
>Ich bin nicht Mc Carthy, aber falls das Beispiel Südamerika weltweit Schule machen sollte, dann werden wir ruckzuck das Prophezeiungsszenarium haben, von dem wir ja reden.
>Es gibt gewiss positive Entwicklungen wie die geplante Landübergabe von 2,5Mio. qkm in Bolivien an die Ureinwohner, aber völlige Autharkie gibts in dieser Welt eben nicht.
>D.h. wer Uncle Sam nicht gehorchen will, der muß eben dem Iwan oder den Chinesen gehorchen.

hier auf dem kontinent gibt es etwas, was ihr nicht kennt. das ist die "gesellschaftsklasse" der politiker. durchweg USA-hoerige schmarotzer, die die laender in korruption versinken lassen.
ich persoenlich bin ein ultrakonservativer kapitalist. dennoch vertrete ich die meinung, dass wir es hier alle selbst unter einem sozialistischen system besser haben werden, als jetzt unter den US-marionetten.

>Und die freuen sich über günstiges Erdöl, von dem sie viel zu wenig haben.

alle interessierten haben von allem, was wir hier so foerdern und produzieren zu wenig. theoretisch muessten wir eine der reichsten gegenden der welt sein.
von daher finde ich das ganz in ordnung, wenn wir (suedamerika) die nordamerikaner und europaeer mal einen reellen gegenwert zahlen lassen.
(was natuerlich bedeutet, dass eure, auf billigst-rohstoffen basierenden wirtschaften baden gehen.)

>Ich bin nicht informiert, inwieweit die Entwicklung in Paraguay gediehen ist, aber so einen Diktator wie Stroessner würden die Einwohner heute sicher nicht mehr akzeptieren, oder was meinst Du?

dazu nur eine bemerkung: ca dreiviertel der bevoelkerung feiert noch jetzt, verbotener weise, jedes jahr stroessners geburtstag.
das war damals ein staatsstreich, keine revolution und auch keine befreiung.

>Die Einwanderungsbedingungen sollen noch sehr locker sein in Paraguay.

sind sie. aber das leben selbst ist hier nicht sehr leicht.


gruss,detlef

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