Re: Kreationismus gg. Evolution
Geschrieben von Fred Feuerstein am 23. Juni 2006 19:09:32:
Als Antwort auf: Re: Nostradamus Zeitrechnung - das glaub ich nicht! geschrieben von Bonifatius am 23. Juni 2006 00:12:39:
>>Ich unterstelle ihm mal, daß er aufgrund seines Wissens (explizit auch aus "verborgenen Büchern", welche er nach Lektüre verbrannte)
>sicher wußte, daß die biblische Schöpfungsgeschichte unmöglich stimmen kann.
>
>Lieber Fred Feuerstein,
>warum kann sie unmöglich stimmen?
>Ich kann das natürlich nicht beweisen. Aber nimm mal einen anderen Ansatz: Wann wurde die Schrift erfunden? Da werden unterschiedlich Daten genannt. Meist kommt man auf gut 5000 Jahre. Oder 5500, vielleicht auch 5700 Jahre. Und nun vergleiche das mal mit den 6000 Jahren. Den 6000 Jahren, auf die man kommt, wenn man die Zahlen der Bibel ernst nimmt. Wirklich nur Zufall?
>Gruß in die Runde
>B.Hallo Bonifatius
Im Kern geht es um die Frage, ob man die Bibel wörtlich oder als Gleichnis zu nehmen habe.
Wenn ich die Bibel wörtlich nehme sind die vielen Ungereimtheiten und Unvereinbarkeiten mit wissenschaftlichen Erkenntnissen offensichtlich. Also kann ich nur wider besseren Wissens daran glauben etwas zu wissen ohne wirklich etwas zu wissen.
In der Kirchengeschichte mußte die katholische Kirche immer wieder selbsternannte Dogmen im Lauf der Zeit aufgeben. Bspl.:
- Erde ist eine Scheibe
- Erde ist Zentrum des Weltalls
- Erde ist Zentrum des Sonnensystems
- Außerhalb des Sonnensystems gibt es keine anderen Planeten
- Erde ist der einzige Planet der Leben hervorbrachte
- Erde ist der einzige Planet, der ein hochintelligentes Wesen hervorbrachteDurch die gewaltigen Fortschritte der Teleskopie und Radioteleskopie erleben wir derzeit, wie die letztgenannten Punkte möglicherweise bald auch aufgegeben werden müssen.
Selbst der Papst musste ob der Irrtümer seiner Vorgänger Abbitte leisten und hat damit nat. die eigene Unfehlbarkeit indirekt in Zweifel gezogen.
Unter der drückenden Beweislast der Evolutionswissenschaft hat der letzte Papst ein altes Dogma aufgegeben:
Papst erklärt die Theorie Darwins für vereinbar mit dem Glauben
„Die katholische Kirche ist offenbar geneigt, eine der wichtigsten Annahmen der modernen Wissenschaft für die Entwicklung der Welt und des Menschen, die so genannte Evolutionstheorie, jetzt als seriös zu akzeptieren. Papst Johannes Paul II. erklärte, diese Theorie, wonach die heute existierenden Lebewesen sich in einem komplizierten Prozess aus einfachsten Formen des Lebens entwickelt haben, sei nicht mehr nur als reine Hypothese zu betrachten“
Weitere Indizien contra Kreationismus:- Schimpanse und Mensch gleichen sich in 98,7% aller Gene: Zufall?
Was den Menschen zum Menschen macht- Die Besiedelung des Planeten vor ca. 2 Millionen Jahren:
Die Besiedlung des Planeten-Ära der Dinosaurier vor 65 Millionen Jahre:
Ära der Dinosaurier- Eisbohrkerne: derzeit bis 1 Million Jahre
EisborhrkernforschungDie Liste könnte ich noch mehrere Seiten weiterführen, aber ich habe noch keinen von Gottes Bodenpersonal erlebt, der in dieser Frage nicht beratungsresistent wäre, deshalb ist es fast unmöglich einzementierte Meinungen durch Fakten zu widerlegen.
Die Hierarchie der Kirche gebietet einen gewissen Gehorsam gegen die „Glaubenssätze“ von oben.
Eigenes Denken ist da m.W. unerwünscht. Die Kirche bewegt sich da nur, wenn ihr Chef (=Papst) mal wieder ein Dogma aufgeben muß. Schade, dass dem so ist.Ich würde es mehr als begrüßen, wenn sich die Kirche aus diesen Fragen ganz heraushielte.
Es ist nicht ihre Kernkompetenz, und erspart sich peinliches Zurückrudern.
Ich würde es weiters sehr begrüßen, wenn die Kirche ihre Kraft mehr der Ethik, dem Entgegenstemmen gg. die zunehmende Verrohung der Menschheit, zu widmen, um somit die geistige Weiterentwicklung des Menschen positiv zu beeinflussen.Mit freundlichen Grüßen
Fred
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