Re: Fluchtfahrrad (Tip zum Trainieren)
Geschrieben von Humorvoller Bunkerbauer am 21. Juni 2006 17:17:26:
Als Antwort auf: Re: Fluchtfahrrad (Tip zum Trainieren) geschrieben von Anubix am 20. Juni 2006 21:10:36:
>Mit den Anhängern fürs Fahrrad ist es wie mit so vielen Dingen, Übung macht den Meister! Also wer von euch vor hat sich mit einem Anhänger oder Packtaschen zu verpissen, sollte einfach regelmäßig, am besten Täglich mit Zuladung fahren und wenn es nur Wasserflaschen sind. Es gibt genug Leute die haben mit den B.O.B Yak eine Weltumrundung gemacht und da soll es unsereins nicht möglich sein 200/300 Km zu fahren? Ich bitte euch. Ich fahre mittlerweile jeden Tag 20 km von der Arbeit nach Hause und das nach 9-10 Stunden Rennerei auf dem Bau. Schaut doch einfach mal hier rein: www.pdeleuw.de/fahrrad/radreisen.html Da könnt ihr sehen was alles möglich ist wenn man ein wenig Training hat. Einer von der Sorte ist mal von Innsbruck nach Braunau gefahren um seine Eltern zu besuchen. Die Strecke ist schon mit Auto übel, aber mit Fahrrad? Hilfe!!!
Hallo Anu!
Ich gehe davon aus, daß man die Flucht nicht auf öffentlichen Straßen durchführen kann, sondern nur quer durchs Gelände: Feldwege, Trampelpfade, Waldwege, Bachläufe, Schotterpisten, quer über Felder, quer durch den Wald. Wie gesagt, es ist kein Sommerausflug. Straßen werden von Flüchtlingen überfüllt sein, von Russenkolonnen befahren, von Russenhubschraubern unter Beschuß genommen, von Räuberbanden belagert, von Bundeswehrrekrutierern gesperrt, von Polizei abgeriegelt, von Dorfmilizen mit Barrikaden verrammelt. Stellt Euch vor, Ihr seid in Bosnien während des Jugoslawienkrieges, Serben gegen Kroaten gegen Muslime und von oben NATO-Bomben. Scharfschützen, Minen, Blockaden, Warlords. Und da wollt Ihr über eine öffentliche und gut einsehbare Straßen radeln?
Ich bleibe dabei: leichtgewichtiges rubustes Geländerad, Minimalgepäck von max. 10-20 Kilo, keine Hänger. Eine Flucht mit Frau und Kindern per Rad halte ich für kaum möglich. Sollten sie für die Tortur durch ständiges Training physisch außergewöhnlich gestählt sein, so werden sie die Fluchtsituation psychisch nicht verkraften. Ein Flucht per Rad kann in einer schlimmen Kriegssituation eigentlich nur allein oder in einer Gruppe von max. zwei bis drei gut aufeinander eingespielten Leuten gelingen. Meiner Meinung nach.
Grüße, HB
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