die bezeichnung - binden...

Geschrieben von detlef am 16. Juni 2006 15:10:27:

Als Antwort auf: Re: monatshygiene geschrieben von Vila am 16. Juni 2006 12:09:08:

moin,

>:) Saurier, die Idee mit der Nadel hat was!

ja, wie ich schon schrieb, die hat was selbstzerstoererisches.

>Aber ich möchte kein Silikon irgendwie irgendwo an oder in meinem Körper haben.
>Und auch unsere Vorfahrinnen hatten ja nun eine lange Zeitspanne zwischen Naturvolk und heute verbracht. Sprich: sie haben nicht nur eine halbe Stunde geblutet, bevor OB auf den Markt kam.
>Aus den Erzählungen meiner Familie, die den Krieg mitgemacht haben, weiß ich, daß sehr wohl Lappen benutzt wurde und die dann auch gewaschen wurden und wieder benutzt wurden.
>Vor dem Krieg wurde das auch so praktiziert, jedoch wurden sehr verschmutzte Lappen dann auch entsorgt. Den Luxus konnte man sich dann in Krisenzeiten nicht mehr erlauben.
>Ich glaube wir sind alle nur ein bisserl zu sehr verwöhnt, als daß uns diese Vorstellung passen würde.
>Wir müssen nicht gleich 10000 Jahre zurückfragen, es reicht ein Jahrhundert.
>Lappen gibts schon lange.
>Und davor wurde Moos genommen. Dies wäre eine Alternative bei einer Flucht oder Überleben/Verstecken im Wald.

ich find nicht mehr, was ich frueher schon mal zu diesem thema schrieb.

als ich '78 hier in die gegend kam, lebten die hier ansaessigen deutschstaemmigen fluechtlinge aus der ukraine noch so rueckstaendig, wie ca anfang des zwanzigsten jahrhundert in deutschland.

die frauen benutzten "Binden".
das waren t-foermig vernaehte stoffstreifen von ca 5 cm breite.
die beiden querlaufenden T-balken wurden mit angenaehten baendseln wie ein guertel um die huefte gebunden. der senkrechte balken des T wurde von hinten zwischen den beinen durchgefuehrt, und vorne an dem "guertel" angebunden.
der teil der binde, der im schritt situiert war, hatte eine durch doppelte stofflage gebildete tasche. in diese tasche kam, je nach "geschmack" der traegerin, etwas rohbaumwolle, schafswolle oder ein zusammengefalteter lappen.
(auf den waescheleinen konnte man sehen, wer zu geizig war, wolle oder baumwolle wegzuwerfen...)
genaeht waren die dinger im allgemeinen aus dem selben dunkelweissen/hellgrauen stoff der mehlsaecke, aus denen auch die bettlaken zusammen genaeht wurden.

die binden (und ggfls. die lappen) wurden gekocht und gebleicht.
waeschebleichmittel waren damals sehr begehrt.

auch geruchsunsensiblere maenner wussten recht genau, welche frau grade die regel hatte.
(vielleicht war das rauchen deshalb damals verbreiteter?)

ob die hier beschriebenen toepfe eine sinnvolle option sind, kann ich nicht beurteilen, aber spaetestens unsere enkelinnen werden wieder binden....

gruss,detlef
(die indianerinnen, die scheinbar nur kuerzer tropfen, haben aehnliche konstruktionen entwickelt gehabt.)

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