Re: Flucht in echt - Buchempfehlung

Geschrieben von detlef am 16. Juni 2006 14:42:15:

Als Antwort auf: Re: Flucht in echt - Buchempfehlung geschrieben von Bonifatius am 16. Juni 2006 11:33:29:

hallo,

>vielen Dank für deine Buchempfehlung. Dies ist ein Thema, das ich hier bisher vermisst habe. Oft habe ich hier den Eindruck, Flucht sei eine Art Trecking-Tour. Schon durch den Gedanken, sie sei planbar.

planbar duerfte flucht wohl nicht sein. aber vorbereitbar.

>Ein Fori meinte mal, wir wüssten Wochen vorher Bescheid. Und könnten ganz bequem und rechtzeitig von A nach B reisen. Weil wir so genau alles wissen. Es tut mir weh, so etwas zu lesen. Denn Flucht ist nicht planbar. Nicht in dem Sinne, welche und wieviel Reifen ich mitnehme. Diese Überlegungen sind gut, wenn es um den Niedergang der Wirtschaft geht. Dann geht es um einfache Mittel. Wie kann ich trotzdem mobil sein?
>Aber Flucht? Wem es darum geht, der sollte solche Bücher lesen. Oder seine Großeltern fragen. Oder alte Leute in der Nachbarschaft.

da ist einmal die frage, was ist flucht? wenn jemand bei gewissen gesellschaftlichen oder natuerlichen vorkommnissen sagt, "so, familie, es ist zeit, hier zu verschwinden." - dann wird das hier als flucht bezeichnet.
wobei vorbereitetes und gezieltes ausweichen zutreffender waere.
das kann man wunderbar planen und vorbereiten.

wenn natuerlich am einen ortseingang feinde/pluenderer auftauchen, und man dann zum anderen ortsausgang verschwinden will, dann ist das klassische flucht.
die ist, imo, nicht planbar.
aber..., man kann sich darauf vorbereiten.
jemand, der, die gefahr sehend, schnell ein paar sachen in einen tuerkenkoffer rafft, und loslaeuft, wird wahrscheinlich schlechtere chancen haben, als jemand, der sich bloss die jacke und einen vorbereiteten rucksack greifen braucht.

dass alle "rucksackpacker" davon ueberzeugt sind, persoenlich ueberleben zu koennen, obwohl die meisten von ihnen davon ueberzeugt sind, dass ein grossteil der menschen sterben wird, halte ich fuer eine verzeihliche verzerrung der wahrnehmung.

ich kenne recht viele schriftliche und muendliche fluchtberichte.
je nach geistiger einstellung tauchen da immer wieder die selben begriffe auf: schicksal oder vorsehung oder schwein gehabt...

mein persoenliches fazit aus diesen berichten geht dahin, dass wohl dreiviertel der vorkommnisse einer flucht mit einem dieser begriffe beschrieben werden muessen.
ein viertel etwa haengt von der vernunft (vorbereitung eingeschlossen) des fluechtenden ab.

also denke ich, dass man bestimmt nicht von planungen und vorbereitungen abraten sollte.
denn, meiner meinung nach, kann man mit planung und vorbereitung seine chancen um bis zu 25% verbessern.

du als christ weisst doch, dass auch in der bibel genug beispiele dafuer sind, dass auch euer gott eher zu denen haelt, die ihm einen "vorwand" liefern, ein bisschen anzuschieben.

gruss,detlef

Antworten: