Fahrbarer Untersatz (motorisiert)

Geschrieben von Starfire am 15. Juni 2006 11:31:33:

Über Sinn und Zweck eines Fluchtautos im Katastrophenfall wurde ja schon lange und breit diskutiert. Das Spritproblem, Beschlagnahme, Diebstahl und nicht zuletzt blockierte Straßen. Trotzdem dürfte ein Fahrzeug in einigen Fällen hilfreich sein. (Kommt auf die persönliche Präferenzen an).

Es sollte günstig sein, robust und geländegängig. AHK und Dachgepäckträger wären praktisch. Vor allem sollte es nicht so sehr den Blick auf sich ziehen wie bei Landrover, Hummer und Co. Ausgemusterte VW T2 und T3 Synchro von der Bundeswehr wären eine Möglichkeit. Evtl auch ein Iltis, wobei die auch gebraucht noch ganz ordentlich kosten. Dann doch vielleicht lieber was exotisches. Den Lada Niva, der überall da noch hinkommt, wo das Schicki-Micky-SUV vom Nachbarn nicht mehr hinkommt. Ein Vorteil ist, daß der Lada fast ohne Elektronik auskommt (die Entwicklung ist irgendwo in den 70ern stehengeblieben *g*). Auch ein Unimog wäre interessant, aber der macht halt selten mehr als 80 km/h und die Preise sind eine Frechheit.

Für echte Langstrecken (über 400 km) ist der Lada zwar geeignet, aber halt mit dem spartanischen Komfort der 60er Jahre. Nicht schnell, dafür laut. Wer immer nur ein paar 100 km fährt wird mit der zuverlässigen Kiste sehr glücklich. Anhängerbesitzer sowieso. Bin neulich mal mit dem Niva eines Freundes einen steilen Hang mit vollgeladenem Hänger hochgefahren ... da hätte bestenfalls noch ein Mercedes G oder ein Hummer (aber nicht die Straßenversion) mithalten können. Aus tiefen Schlammwüsten kommt die Kiste auch noch raus, vor allem, wenn man die groben "Russenstollen" montiert hat. Sehr praktisch in den Ecken, in denen ich gelegentlich rumkurve. Mit den grobstolligen Reifen säuft er dann allerdings auch seine 15-18 Liter. Für normalen Straßenverkehr und gelegentlich Gelände sollte man andere Reifen nehmen. Also für Alltagsfahrten einen Straßenreifen, für den "Notfall" die groben Brüder.

Verbrauch ist moderat - im Mittel so ca. 9 Liter. Für permanentes Allrad ganz in Ordnung. Gebraucht gibt's die Dinger für 2.500 bis 3.700 Euronen. Teilweise sehr gut in Schuß und mit interessanten technischen Umbauten. Neu kosten die beim Grauimport um die 8.000,-- beim regulären Ladahändler (je nach Ausstattung) zwischen 9.000,-- und 12.000,-- Euro. Also durchaus bezahlbar. Man verzichtet dafür auf neumodischen Schnickschnack wie: ABS, Servolenkung, elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung, Airbag und andere Dinge, die das fahren leichter und sicherer machen sollen. Aber, was nicht da ist, kann auch nicht kaputtgehen ;)

Fazit: Der Niva ist ein Geländewagen reinsten Wassers. Für alltägliches taugt er gerade so, seine Stärken spielt er im Gelände aus. Wald, Wiese, Acker, Wirtschaftswege - da hab' ich ihn ausprobiert und da gehört er hin. Wer also in Gegenden wohnt, wo sich das lohnt und wer das mit seinem Anforderungsprofil vereinbaren kann, der sollte sich den Niva mal näher ansehen.


SF

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