Re: Quellenlage
Geschrieben von BBouvier am 08. Juni 2006 19:06:39:
Als Antwort auf: Re: Quellenlage geschrieben von BBouvier am 08. Juni 2006 18:37:29:
>>Hallo
>>Das Ereignis bezweifle ich ja gar nicht, zumal wenn es
>>sich um einen grossen Vulkanausbruch handeln soll, wie
>>sie eben immer wieder vorkommen. Mich hätten nur die
>>Schriftquellen der Zeitzeugen etwas genauer interessiert.
>>Zu dieser Zeit regierte in Byzanz der Kaiser Justinian,
>>der im Katastrophenjahr die Gesetzessammlung herausgab,
>>die bis heute unser Rechtsdenken prägt (Corpus Iuris).
>>Kurz nach dem Katastrophenjahr gab derselbe Kaiser
>>einen Neubau der Hagia Sophia in Auftrag, weil der
>>vorherige Bau in einem grossen Erdbeben (!) zerstört
>>worden war. Diese Hagia Sophia steht heute noch. In
>>derselben Zeit gelang es den Feldherren Narses und
>>Belisarius, die wichtigsten Provinzen des ehemaligen
>>Westreiches zurückzuerobern. Es ist stark anzunehmen,
>>dass diese Reiche (der Vandalen, Goten und Sueben)
>>vorher durch eine Katastrophe weichgeklopft waren, so
>>dass die byzantinischen Heere leichtes Spiel hatten.
>>Gruss
>>Odin
>
>Zusatz, Odin! => ...ganz zufällig habe ich neulich in
>einem ganz anderen Buch ("Geschichte Venedigs")
>gefunden, dass im Folgejahr ein römischer Präfekt
>dorthin entsandt worden ist, um die Hungersnot dort
>in den Griff zu bekommen.
>Weiteres Interssante dazu ist in dem hier bereits
>von Mao erwähntem Buch von David Keys
>zu finden.
>Gruss,
>BB
Sowie dieser Fund:"Am Ende seiner umfangreichen Habilitationsschrift,
die von der Fakultät für Geschichtswissenschaft
und Philosophie der Universität Bielefeld
im Sommersemester 2002 angenommen wurde,
druckt Mischa M(eier) eine tabellarische Liste mit 113
„Katastrophen“ im oströmischen Reich zwischen 500 und 565 n.Chr. ab.Unter dem Jahr 536/37(!) findet sich folgender Eintrag:
„Sonne und Mond verfinstern sich monatelang(!)
nach einem (unbekannten) Vulkanausbruch oder
einem Asteroiden- bzw. Kometeneinschlag,
der auch Auswirkungen auf Klima und Ernte hat …“.
Für die Jahre 541/42 werden eine Flutwelle(!)
an der thrakisch-pontischen Küste,
eine in Ägypten entstehende und sich nach
Konstantinopel ausbreitende Pestwelle,
ein schweres Erdbeben(!) in Konstantinopel
und in der Folge eine Hungersnot(!)
notiert....Der als „unbekannt“ bezeichnete Vulkanausbruch
in der o.g. Liste wäre demnach der in das Jahr 535
zu setzende Ausbruch des Krakatau
mit seinen späteren Auswirkungen
nicht nur auf Hinterindien und Europa,
sondern auch z.B. auf die Azteken."
...."doch unter den Nachfolgern des Ostgotenkönigs
zerbrach die Einheit, und seit 535(!!)
begannen die Invasionen durch das Oströmische Reich.
Die Kämpfe wogten hin und her; das Land wurde verwüstet.
Mehrfach fand ein ›Kampf um Rom‹ statt,
der die ewige Stadt zeitweilig entvölkerte.
Erst 553/54 hatte Ostrom sich durchgesetzt,(!)
und der siegreiche Eunuch Narses
machte sich energisch an die Neuordnung des Landes.
Doch die Atempause währte nur kurz, denn 568
begannen die Einfälle der Langobarden.(!)
Sie bedeuteten einen schwerer wiegenden Einschnitt
als die Angriffe der Ostgoten...."Man kann also sagen, ab 535 ging es ganz schön rund:-)
BB
"
Antworten:
- Re: Quellenlage Taurec 08.06.2006 19:29 (0)