Re: 1. Folgt Deflation? - 2. wie könnte man die vorhergesagte Inflation erklären

Geschrieben von ritanplan am 07. Juni 2006 22:53:23:

Als Antwort auf: 1. Folgt Deflation? - 2. wie könnte man die vorhergesagte Inflation erklären geschrieben von Georg am 07. Juni 2006 10:23:33:


>>>wir sind schon in einer Deflation,
>>Während die Geldmenge jährlich um 10% steigt?
>>(Dänemark übrigens 18% ;-))
>Das frische Geld läuft nicht unter dem kleinen Leuten um (das könnte dann zu einer Lohnpreisspirale ==> Inflation führen),
>sondern unterfüttert die Blasen an den Finanzmärkten,
>gleichzeitig werden die Leute durch sinkende Reallöhne und steigende Energiekosten in die Zange genommen,
>wesshalb diese ihr Umfals trotz Börsenhöchststände deflationär empfinden.
>(Es sollen halt die kleinen Leute kurz gehalten werden....)
Deswegen kann man das Spiel noch aufrechterhalten. Solange noch irgendjemand in seiner Zentralbanktresor andere Devisen als Reserven lagern will. Und damit die Nationalbanken den Tresor füllen können, müssen deren Bevölkerungen mehr arbeiten, als sie sich leisten wollen. China macht es gerade vor. Es gibt immer noch ganz Afrika, das praktisch abseits steht.


>>Wie soll das gehen?
>>Es müsste erst crashen. => Buchgeld weg.
>Praktisch alle Crashes hatten bisher eine Deflation zur Folge,
>da durch das durch den Crash zerstörte Buchgeld die Gesamtgeldmenge gegenüber dem Angebot an Waren und Dienstleistungen zurückgeht.
>[vergleiche: Emilia Auer - Katharina aus dem Ötztal - "plötzlich brichts, kein Geld mehr da" - gemeint ist wohl das Buchgeld?]
Ist gar nicht so abwegig, das können die Hedgefonds arrangieren. z.B. der Yen-Carry-Trade. Da werden kurzfristige 0%-ige Yendarlehen aufgenommen, und in langfristigen Dollaranleihen zu 7% angelegt. Die Differenz streicht man ein. Bricht da ein Fonds ein, kann das lawinenartig weitere Fonds mitreissen. Das kann auf die großen Banken durchschlagen, die ja viele Derivate laufen haben. Dann sperren die Banken zu, kein Kontoumsatz möglich, keine Bargeldabhebungen möglich. Bargeld wird sehr knapp.


>Theoretisch wäre es auch noch denkbar, dass das viele Spekulationsgeld bzw. seine wenigen Halter auf Grund der Unsicherheit der Märkte die Nerven verlieren und dieses daher auf die Gütermärkte fließen lassen.

Möglich, aber was will ich mit einem Porsche, wenn ich schon 3 habe? Welche Güter würden die Nerven denn schonen? Doch nur Edelmetalle.


>Dann würde diesem Spekulationskapital ein verschwindend kleines Warenangebot gegenüberstehen,
>was wohl breite Inflation bedeutete.
>Für ein solches Szenario gibt es aber in der Geschichte kaum / nicht so viele Beispiele.
>(Vielleicht beim Ende der Sowietunion;
>da war aber sehr viel Papiergeld, für das man nichts ordentliches kaufen konnte
>[dem kein entsprechendes Warenangebot gegenüberstand],
>breit in der Bevölkerung gestreut,
>viel breiter als wie das jetzt etwa im "Euroland" der Fall ist)
>Ob eine globale Naturkatastrophe fürchterlichen Ausmaßes,
>wie sie vorhergesagt ist,
>unter anderem eine Energiekrise zur Folge haben könnte,
>welche die Produktion unmöglich machte,
>dadurch das Spekulationskapital panikartig auf den Gütermarkt fließen ließe

Dann würde ich in Firmen investieren, die Investitions- oder Gebrauchsgüter herstellen. Aber wer von denen wird überleben?
Man nehme die Eisenbahngesellschaften der USA im 19. Jahrhundert. Da wurde investiert und Geld gegeben, bis eine massive Überproduktion zu einer Konsolidierung und zu massenhaftem Einbahntod führte.
Das sicherste ist das, was die Menschen brauchen: Brot und Wein. Also einen Acker und einen Weinberg. Und den richtigen Beruf: Essenmacher in den verschiedensten Formen!


>>Ob die Zentralbanken das zulassen?
>Sie kann es nicht immer verhindern
>Die Notenbank kann nur so viel Geld im System unterbringen, wie von der Wirtschaft nachgefragt wird.
>Notfalls muß man durch Nachfrage mit Krieg nachhelfen, damit das frische Geld das der Deflation entgegenwirken soll auch
>bei allen Menschen nachgefragt wird.
Krieg braucht es da nicht. Man kann den Konsum ankurbeln. Die Älteren hier wissen ja, wie in den letzten 40 Jahren das Kreditgeschäft einer Bank immer mehr gelockert wurde. Waren früher Kontoüberziehungen für Privatleute die Ausnahme, ist es heute die Regel. Die Trennung von Kontokorrent und Girokonto wurde ja bereits ganz aufgegeben. "Leider" sind da die Deutschen etwas stur, was das Konsumverhalten betrifft. Die sehen einfach nicht ein, dass so etwas notwendig ist. Lieber parken sie das Geld auf Tagesgeld und Festgeldkonten.




Antworten: