Re: Die Karawane zieht weiter, bis zum St.Nimmerleinstag ?

Geschrieben von Deyvotelh am 28. Mai 2006 18:31:30:

Als Antwort auf: Die Karawane zieht weiter, bis zum St.Nimmerleinstag ? geschrieben von Mario am 28. Mai 2006 17:27:40:

>Liebe Gemeinde,
>wie läuft es denn bis jetzt ?
>Gut ! Brot und Spiele. Jeden Monat, jede Woche, die Deutschland über die Runden bringt, ist für die herrschende Kaste gut.
>Was würde im Falle eines „Umsturzes“, bürgerkriegsähnlichen Zustandes bei uns passieren ?
>Die jetzt Regierenden müßten das sinkende Schiff verlassen. Eine Überleitung dieser in ein „Neues System“ wäre nicht möglich. So lief das ja auch in der Vergangenheit. Was kommt dann ?
>Dann kommen die unter der Grasnarbe hervorgekrochen, die in der 2. Reihe sitzen - z.B. die „Junge Union“ / „Sozis“ pp. (speichelleckende Pappnasen die ggg.) die sicher gut organisiert auf ihre Gelegenheit warten.
>Die kennt noch niemand vom Namen, denken sich einen gemacht zu haben und holen die anderen – außer den Sündenböcken (und da gibt es dann in D. sehr wenig) – wieder zurück in das Boot.
>Wenn man die Geschichte der BRD etwas beleuchtet, gab es doch immer wieder Gründe, im bzw. am System etwas zu ändern, bzw. dieses zu kippen (Studentenaufstände / RAF – selbst „Hartzleraufstände“).
>Das hat man aber aus dem „Steuersäckel“ immer wieder zu verhindern gewusst (so das es entartet wäre), in dem man dann mit staatlichen Subventionen die Mühle am laufen hielt.
>Wer ist den eigentlich der Staat ? – Wir, das Volk, nicht Frau Merkel oder die anderen !
>Wer ist denn die Geldvernichtungsmaschine ? Das frag ich mich manchmal. Aber, es darf uns nicht zu gut gehen! "Sonst tanzt der Deutsche wie der Esel auf dem Eis!" - sagte mal ein Herr aus dem 3.Reich.
>Sollnse doch arbeiten bis se umfallen - weiter so, auch umsonst, versteht sich doch ! Hauptsache Arbeit - so laß ich mir das gefallen! - Ich höre jetzt auf mit schimpfen gggg.
>Wenn man das Volk immer weiter mit zu vielen Informationen zumüllt, dann geht das noch etwas, denke ich.
>Schuld sind immer die anderen.
>Dann sähe ich Misstrauen, Missmut, Teile nur mit mir und schiebe alles auf die Politiker, das Wetter im Winter, der Iran pp. – und merke gar nicht, daß es eigentlich am System des Menschen selbst liegt, was er sich in seiner „Freiheit“ geschaffen hat, was aber nicht funktionieren kann, obwohl er das vorher schon wußte. – Dieser Irrsinn!
>Lieber füttere ich doch eine Familie"Kaiser" durch, als 1000 Schmarotzer, die sagen, daß sie nur das „Beste“ für mich wollen – und so bald der Mund aufgeht, der Kaviar hineinläuft.
>„Kommt wir fahren auf`s Land und werfen Perlen vor die Säue!“ – Die sind doch so blöde, die schnallen das nicht ggg. – Immer nach dem Motto „Die Karawane zieht weiter!“
>Das soll ja wieder Herrn Münteferings „Kapitalismusdebatte“ in der Vordergrund stellen. Solange man darüber redet, Ausschüsse gründet, nimmt keiner einen Spaten in die Hand und geht mal klingeln.
>Wenn nun der Fußball vorbei sein wird, geht es noch bis ende des Jahres weiter und man kann ja dann noch die Sache etwas ausweiden.
>Was passiert aber dann ?
>Wieder nichts. Es geht weiter, weiter, weiter. Wir sind nun mal keine Franzosen !
>Manchmal kann ich das gar nicht erwarten, das hier mal der Eisenrechen durchfährt g.
>Mit freundlichem Gruß
>Mario

Hallo Mario!


"Wieder nichts. Es geht weiter, weiter, weiter. Wir sind nun mal keine Franzosen !"
So ist es. Wie meinte ein Kumpel zu mir gestern? "Der Deutsche kauft sich eher eine Bahnkarte, als daß er demonstriert.."
Da ist zum Einen die demographische Struktur völlig anders in Deutschland. Die Deutschen haben weniger Kinder, in Großstädten sind inzwischen 40% Singles wie ich.
In F und anderen westeuropäischen Ländern wie Belgien und Irland haben sie im Schnitt 3-4 Kinder.
Da demonstriert schon mal der Großvater mit seinem Enkel.
Die HartzIV-Empfänger sind zumeist ziemlich isoliert der "Arbeitsagentur" ausgeliefert.
Zum Anderen hat sich F geschichtlich aus der Revolution entwickelt, in D dagegen wurden schon die ersten Anfänge des Parlamentarismus 1848 (Verfassung der Paulskirche in Frankfurt) weitgehend zerschlagen.
Der "Rheinbund" Napoleons wurde den Deutschen ja auch nur aufoktroyiert. Das Problem ist auch, daß D früher aus lauter Kleinstaaten bestand, die sich bekriegten. Frankreich und England waren schon seit dem Mittelalter homogener.
1848 war ein Scheinparlament, der Kaiser und der Adel bestimmten weiter das Geschehen bis 1918.
Die Revolutionäre wurden erschossen oder wanderten aus.
Unsere Verfassung von 1949 fußte ja auf der Niederlage und wurde gezielt so kreiiert, das Volksabstimmungen nicht möglich sind. In F kann man z.B. "weiß" wählen, also gezielt "nichts" wählen, das geht bei uns nicht, d.h. die Nichtwähler wählen die großen Parteien unfreiwillig mit und halten sie so an der Macht.
Auch sind Staat und Religion nicht wirklich getrennt bei uns, es gibt die Landeskirchen.
F ist ein laizistischer Staat, die Kirchen organisieren sich nur aus Spenden.

Es ist aber schon mal möglich, daß im Zuge von Revolutionen In F und I auch in D Unruhen ausbrechen werden, wenn die Situation noch schlechter wird und Akademiker und Intellektuelle ihren Job verlieren.
1918 bis zur Machtergreifung Hitlers 1933 gab es ja durchaus eine revoluionäre Situation in D, gesteuert von der russischen Revolution.
Was sagte Mühlhiasl? "Die hohen Herren machen Gesetze aus, die kein Mensch befolgt. Nachher steht's Volk auf..."

MfG Deyvotelh


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