Re: Kann man überall nach Wasser bohren? Weitere Fragen

Geschrieben von Mario am 28. Mai 2006 10:04:58:

Als Antwort auf: Kann man überall nach Wasser bohren? Weitere Fragen geschrieben von weltbeobachter am 27. Mai 2006 22:54:28:

>Hallo,
>ich habe zu diesem Thema eine Frage: Wie findet man unterirdische Wasseradern
>(ich möchte mich nicht unbedingt auf Wünschelruten verlassen) - oder: wenn man tief
>genug bohrt, findet man an jeder Stelle einen sogenannten Grundwasserspiegel?
>Eine Frage habe ich noch: Wie kann ich unsere Wasseraufbereitungsanlage zu Hause
>nutzen? Kann ich damit radioaktiv verseuchtes Wasser filtern? Und ist es möglich, sie an
>einem selbst gebauten Brunnen einzusetzen? Wie geht das? Kann ich den Betrieb aufnehmen
>z.B. mit Hilfe von Notstromgeneratoren?
>Vielen Dank für die Brunnen Tipps bei den letzten Postings! Die kann ich sehr gut gebrauchen!
>Gruss
>weltbeobachter
Hallo Weltbeobachter,


Das mit dem Brunnenbohren ist keine so einfache Sache. Zum einen musst Du erst mal den Untergrund kennen.
Die Erdschichten haben ja einen unterschiedlichen Aufbau. Dazwischen gibt es dann wasserführende Schichten.
Du könntest z.B. einen Erdbohrer kaufen, den man von Hand bedienen kann – mit einfacher Muskelkraft. Den bekommst bei E-Bay schon für ca. 150,-EUR.

Wenn Du mit der Hand bohrst, musst Du aber wissen, wie tief die wasserführende Schicht liegt, da Du mit solch Geräte nur max.10 m tief kommst, sonst ist das dann zu kraftaufwändig.
Bei absolutem Sandboden kannste das gleich vergessen, - das Loch bekommst nie tief genug und bei Sand fällt dann immer wieder etwas rein.
Bei Steinen (Granit/Basalt, gewachsener Boden) dürfte das ebenfalls schwierig werden.
Dann gibt es noch maschinelle Bohrer, ebenfalls mit der Hand zu bedienen, brauchst aber auch 2 Bären, die gegenhalten.

Je nach dem wie Dein Etat aussieht, ist die billigste Variante, eine Regentonne einzugraben. Das Problem ist aber, daß Du einen Zulauf aus dem Regenfallrohr benötigst und einen entsprechenden Ablauf.
Dort eine ordentliche Verbindung auszubauen, ist nur mit Improvisation und jeder Menge Bauschaum zu bewältigen.
Eine gute Anlage hat einen Vorfilter, der große Verunreinigungen abhält (Blätter pp.).
So ein Ding musste auch noch davor schalten (je nach dem wie lange so ein Ding halten soll, und ob Du aller 2-3 Jahre wieder rumdoktorn möchtest).

Ganz billig wäre es natürlich, im richtigen Moment Glasflaschen, gefüllt mit Kohlensäurewasser einzulagern. Das Thema hatten wir ja schon einmal.

Ich würde Dir eine professionelle Regenwasseranlage empfehlen, die hat schon einen Vorfilter, Du hast ca. 1,5-5,5 Kubikmeter (3,5 ist ausreichend für ca. 4 Personen) Wasser, was einige Zeit reichen würde.
Ich hab das bei mir auch und betreibe damit die Toilettenspülung/Brauchwasser/Gartenbewässerung.
Das ganze funkelt mit einer Hauswasseranlage.
Die hat dann noch einen extra Filter, für feine Schwebstoffe.
Wenn Du das Wasser aber trinken möchtest, musste das trotzdem noch durch einen Wasserfilter durchjagen, um Krankheitserreger/Chemikalien auszufiltern.

Wo bei mir der Saugschlauch aus der Kellerwand kommt, kann ich dann besagte Schwengelölabsaugpumpe (ca. 15,-EUR) anschließen und ich bin dann auch ohne Strom in der Lage, Wasser zu ziehen.
Wenn Du platz hast, kannste natürlich auch eine 300 l Wassertonne in den Keller stellen und die dann füllen.

Mit der Brunnenbohrung musste aber vor Ort einen Fachmann fragen, der sich damit auskennt UND in eurer Gegend schon mal gebohrt hat. Selbst wenn der Meter nur 50,-EUR Netto kostet, kannste unter Umständen erst nach 40 oder 60 Metern auf Wasser kommen. Dann wird es teuer.
Meine Meinung ist, entweder richtig und es hält ne Weile, oder eben nur kurz und dann improvisieren, je nach dem ob eigener Grund und wie viel Geld Du ausgeben kannst.
So ein Ding möchte sich mindestens nach 5 Jahren rentieren, da Du ja auch Nachfolgekosten z.B. bei der Hauswasseranlage hast (die Pumpe ist zwar wartungsfrei, trotzdem haste eine Membran drin wie bei einem Fußball die reißen kann / ca. 15-30 EUR je nach Modell – das mußte ja wieder draufrechnen.

Laß Dir mal ein Komplettangebot (mit Rohr und Pumpe!)machen und verlange einen Festpreis. Bei der heutigen Wirtschaftslage, kannste somit sagen, Du bezahlst 10 Meter mit Rohr und der Rest ist Schwund.
Bevor das Brunnenbohrgerät in der Ecke steht, machen die das mit, dann bezahlste eben nur noch das Rohr was über die 10 Meter kommt und der Rest ist geschenkt.

Am besten frgste mal Deinen "Nachbarn", der das Ding in "Nachbarschaftshilfe" bohrt. Nomalerweise mußte einen Brunnen auch anmelden un dann kommt das Wasserwerk mit ner weiteren Uhr und Du bezahlst wieder - diese Gauner.

So erst mal soweit.

Mit freundlichem Gruß

Mario




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