Re: Gedanken zu Verschlüsselung

Geschrieben von detlef am 01. Juni 2010 21:23:07:

Als Antwort auf: Gedanken zu Verschlüsselung geschrieben von DvB am 01. Juni 2010 18:42:07:

>Das Vorhandensein eines Schlüssels impliziert eine Verschlüsselung.
>Im Zuge der Computertechnik der letzten Jahrzehnte hat es eine Menge Anwendung und Forschung auf dem Gebiet gegeben. Sprich: Kryptographie.
>Dabei ist erstmal festzustellen, daß es nur eine einzige bekannte Methode der wirklich sicheren Verschlüsselung gibt: die sogenante one time pad-Methode. Die funktioniert per bitweiser Exklusiv-Oder-Verknüpfung.
>XOR 1 mit 0 -> 1
>XOR 1 mit 1 -> 0
>XOR 0 mit 1 -> 1
>XOR 0 mit 0 -> 0
>Dabei wäre z.B. das erste Bit Klartext, das zweite Schlüssel, das dritte verschlüsselter Text.
>Die Entschlüsselung funktioniert ganz einfach, indem der verschlüsselte Text wiederum auf die gleiche Weise mit dem Schlüssel XOR-verknüpft wird - so erhält man den Klartext wieder.
>(Das Problem der Methode ist logischerweise vor allem die nicht öffentliche Austauschbarkeit des Schlüssels - sowie daß für jedes Zeichen Text ein Zeichen Schlüssel verwendet werden muß, da sonst aufgrund zweier mit dem gleichen Schlüssel verschlüsselter Texte leicht auf den Schlüssel geschlossen werden kann - und darauf wiederum basierend das Problem ausreichenden Schlüsselnachschubs; Nichtbeachtung hat schon ein paar KGB-Agenten das Leben gekostet...)
>Für das Prinzip sind natürlich Varianten denkbar. Problem ist jedenfalls, daß der Schlüssel ebensogroß wie der Text wäre. Insofern wäre es weitgehend sinnlos, ihn in verschlüsselter Form überhaupt zu veröffentlichen.
>Alle anderen Methoden sind - genügend Rechenzeit vorausgesetzt - problemlos knackbar. Im wesentlichen werden dabei jedenfalls heutzutage meist zwei große Primzahlen multipliziert. Die Primfaktorzerlegung ist mathematisch ein schwieriges Problem, so daß das Herausfinden der Primzahlen einen gewaltigen Rechenaufwand darstellt, der die Sicherheit der Verschlüsselung darstellt. Doch der exponentielle Leistungszuwachs der Rechner sorgt dafür, daß ständig stärkere Verschlüsselungstiefen verwendet werden müssen.
>Nun ist halt erstmal nicht davon auszugehen, daß der Michel derart fortschrittliche Methoden beherrschte. Und selbst wenn er als Seher das halt auch gesehen hätte, sowie die Technik und die damit verbundenen Probleme verstanden hätte, konnte er sich vermutlich wohl nicht sicher sein, wirklich alles gesehen zu haben (oder?) und darum konnte er auch nicht wissen, ob nicht noch Methoden gefunden würden, die die Methoden unsicher macht (das kann nämlich jederzeit passieren und ist allen früher verwendeten Methoden auch passiert). (Wer sich damit vertraut machen will, sollte sich mal mit dem Programm befassen: http://de.wikipedia.org/wiki/CrypTool )
>Es gäbe noch die Variante des Verstecken (wird in der Computertechnik auch verwendet: "Steganographie") "Ein steganographisches Verfahren gilt genau dann als sicher, wenn nach Anwendung des Verfahrens auf ein Medium dritte Personen keinerlei Rückschlüsse ziehen können, ob in einem vorliegenden Medium nichtoffensichtliche Informationen verborgen sind." In Anbetracht dessen, daß viele da rumschnüffeln und versteckte Information vermuten, scheint das natürlich auch so gut wie aussichtslos...
>Daraus wäre m.E. zu schlußfolgern, daß Nostradamus-Verschlüsselungen entweder längst geknackt wären (jedenfalls, wenn es überhaupt stimmt, daß es eine irgendwie weiter ernstzunehmende Nostradamus-Forschung gibt, die heiß drauf ist, da was zu knacken), demnächst geknackt würde (weit verbreitete Computer gibts ja erst seit ~30 Jahren), oder daß er Verschlüsselung auf keinen Fall verwendet hat. (Variante: er hätte gesehen, daß sein Verfahren zumindest bis zu einem bestimmten Zeitpunkt geschützt ist, was ihm ausreichend war.)
>Wirklich plausibel erscheint mir eigentlich nur, daß er einfach irgendwas angerührt und verkauft hat. ;)
>Ich meine, wenn man sich nur wolkig genug ausdrückt und knapp Tausend Verse anbietet, hat man schnell ein paar scheinbare Treffer zusammen. Sieht man ja auch daran, daß etliche auf mehrere verschiedene Vorfälle passen.
>Gruß, DvB

na, ich weiss nicht. setz dich mal in dessen zeit zurueck.
der brauchte bloss dem/den empfaengern irgendein buch geben, welches unverfaenglich wirkt. zusaetzlich ne kurze gebrauchsanweisung, und schon ist ein praktisch unknackbarer kode geschaffen.
ich schaetze mal, der wird sich wie viele gelehrte mit der kabbala beschaeftigt haben. und das ist verschluesselung hoch fuenf!
unterschaetz die damaligen denker nicht. die hatten mehr zeit, als wir fuer solche sachen.

gruss,detlef


Antworten: