verfaelschung von schauungen
Geschrieben von detlef am 04. Februar 2010 20:35:37:
aus meiner sicht ist eines der groessten probleme bei versuchen, aus schauungen erkenntnisse zu gewinnen, die oft falsche einstellung der forschenden.
immer wieder hab ich darauf hingewiesen, dass der schauende, nicht der interpretierende das absolute primat haben sollte.ja, ich weiss, es gibt viele schauungen, die sich gegenseitig ausschliessen (oder sich auszuschliessen scheinen).
unser wissensstand ueber schauungen ist heute noch so duerftig, dass wir beim besten willen keine gueltigen erklaerungen geben koennten, warum das so ist.
spekulationen ueber das wesen von schauungen gibt es natuerlich reichlich. aber sie sind halt nur ... spekulativ.
da schauungen meistens spontan vorkommen, waehrend interesse an schauungen haeufiger vom eigenen intellekt gesteuert wird, ist die gefahr gross, dass forscher/interpreten mit einer ausgepraegten erwartungshaltung moeglichen schauungen sehr prepotent entgegentreten.
ein koestliches beispiel dafuer hab ich grade gelesen.
da werden zitierte texte "etwas modifiziert" - da wird sehenden erklaert, wie sie sehen (zu sehen haben?) - da werden schauungen in ein vorgefasstes zukunftsbild "eingefasst" - da wird sehern erklaert, ihre schauen muessen falsch sein, weil sie nach dem wissensstand des interpreten nicht moeglich seien.einfach koestlich: Die Krönung der Forschung
koestlich? - ja, wenns nicht auch tragisch waere.
ich frage mich oft, wieviel menschen, die schon mal etwas geschaut haben, in den einschlaegigen foren mitlesen, aber sich nicht trauen, ihre schau zu veroeffentlichen, weil sie angst haben, von "spezialisten" in der luft zerissen zu werden.nachdenklicher gruss,detlef
Antworten:
- Re: verfaelschung von schauungen Wizard 05.02.2010 19:01 (0)