palmblaetter
Geschrieben von von Armin Risi eingeschickt am 11. Juli 2007 20:30:26:
Ich habe gesehen, daß bei Euch über diese "Palmblattprophezeiungen"
diskutiert wird.Sie sind leider tatsächlich eine Fälschung.
Hier die Details :

Für den Fall, daß Ihr diese Mac-Datei nicht öffnen könnt:
Zusammenfassung der Faktenzu Thomas Ritters Buch „Die Palmblattbibliotheken und ihre
Prophezeiungen zur Zukunft Europas“.
>Fakt 1:
Thomas Ritter schreibt in seinem Buch (S. 149), er habe die alten
Palmblattmanuskripte 1998 von einem armen Bauern namens „Anandh
Ramesh“ im Dorf südindischen Kadambhodi abgekauft. Dieser Bauer
habe sich „autodidaktisch einige der alten drawidischen Sprachen
beigebracht“! „Er las und sprach unter anderem Alt-Tamil, Malayam,
Grantha und Pali.“ Und weiter (S. 150): „Zwar war er ein Pandit
(altindischer Schriftgelehrter), aber kein Astrologe oder
Palmblattleser; er nutzte die Palmblattbücher nur zu seinem
Vergnügen. Kein Wunder, daß ihn manche seiner Familienangehörigen,
wie auch die Mehrzahl der Dorfbewohner, für ein wenig verrückt
hielten.“
Nachforschungen in Kadambhodi, einem bekannten, aber kleinen
Pilgerdorf in Südindien, in den Jahren 2006 und insbesondere im
Februar 2007 ergaben, daß dort niemand einen solchen Bauern kennt.
In seinen Antworten, die in der Zeitschrift „mysteries“ (Nr. 21,
Mai/Juni 2007) veröffentlicht wurden, gab Ritter diesen Sachverhalt
zu und erklärte, der Bauer sei 1999 gestorben und seine Familie habe
2001 diesen Ort verlassen; das sei der Grund, warum man ihn dort
nicht mehr kenne.
Aber das ist nicht glaubwürdig: Hätte es dieses geniale Unikum
gegeben, würde man sich in seinem Dorf auch acht Jahre nach seinem
Tod noch an ihn erinnern.
Das bedeutet: Diesen Bauern hat es nie gegeben.
>Fakt 2:
Ebenso ist der von Thomas Ritter erwähnte Palmblattleser und -
übersetzer „Ganeshbabu Shastri“ (angeblich aus Kanchipuram oder
aus einem Vorort von Kanchipuram) in den dortigen
Palmblattbibliotheken völlig unbekannt. Niemand dort kennt diesen
Namen, und niemand kennt den Mann auf dem Foto, das Ritter im Buch
veröffentlicht hat und von dem er sagt, es zeige „Ganeshbabu
Shastri“.
Auf Anfrage bestritt Thomas Ritter auch diesen Fakt nicht und
erklärte, „Ganeshbabu Shastri“ sei in diesen
Palmblattbibliotheken nicht bekannt, weil er nie dort gearbeitet habe.
Im Buch (S. 162) steht aber: „ ... da Ganeshbabu Shastri in seiner
Bibliothek bei Kanchipuram weder über ein Telefon noch andere moderne
Kommunikationseinrichtungen verfügte.“
Wenn es diesen „Ganeshbabu Shastri“ gegeben hätte (laut Angabe im
Buch, S. 177, ist er im „März 2004“ im „Vaikuntha Perumala
Tempel in Kanchipuram“ gestorben) und er „bei Kanchipuram“
eine „Bibliothek“ geführt hätte, müßte er den anderen
Bibliothekbesitzern zumindest dem Namen nach bekannt sein. Dies ist
aber, wie Thomas Ritter selbst sagt, nicht der Fall.
>Fakt 3:
Die angeblichen Prophezeiungen umfassen nur rund 20 Seiten im Buch.
In der oben genannten Ausgabe von „mysteries“ (Nr. 21, Mai/Juni
2007) wurde aufgedeckt, daß fast eine ganze Buchseite wörtlich einem
Artikel von „Spiegel Online“ entspricht:„ Klima-Prophezeiung beim ‹Spiegel› abgeschrieben“
Hierbei handelt es sich um folgenden Artikel: „Pentagon-Studie:
Yodas apokalpytische Visionen“, 22. Februar 2004.In diesem Artikel finden sich folgende Formulierungen:
„Der Golfstrom, der wie eine riesige Warmwasserheizung Milliarden
Liter von Tropen-Wasser in den Norden pumpt, verliert an Kraft,
ändert seine Richtung und kollabiert plötzlich ganz. Eisige Winde
brausen über Nordeuropa hinweg, verheerende Stürme und Fluten
verwüsten die Küsten. Die Wälder sterben ab, die Ebenen an Nord-
und Ostsee gefrieren zur Tundra./ Die dramatischen Klimaänderungen
bringen Menschen und Regierungen in Not. Öl wird knapp, die
friedenssichernden Bündnisse erodieren. Blutige Konflikte brechen
aus, Kriege um Rohstoffe und Nahrung verwüsten die Kontinente.
Innerhalb weniger Jahre gerät die Welt an den Rand der totalen
Anarchie.(...) Durch die enormen Süßwassermengen, die von schmelzenden
Gletschern und Polareis freigesetzt werden, könnte der Golfstrom
schon in den nächsten Jahren an Kraft verlieren. Die Folge wären
verheerende Dürren im Süden der USA, Überschwemmungen in China.
Skandinavien würde sich in eine Eiswüste verwandeln, dicht
besiedelte Küstenstaaten wie Holland oder Bangladesh würdenüberflutet. Millionen hungernder Flüchtlinge würden ihre Heimat
verlassen und in die reichen Länder drängen./ Länder mit labiler
Regierung wie Pakistan oder Russland könnten versucht sein, ihr
Nukleararsenal einzusetzen, um sich Nahrung oder Rohstoffe zu
erkämpfen.“
Dieselben Formulierungen, nur in einer etwas veränderten Reihenfolge,
finden sich in Thomas Ritters „Prophezeiungen“ auf S. 189:
„Die jährlichen Durchschnittstemperaturen steigen weiter. Dadurch
wird der Golfstrom, der Milliarden Liter von Tropen-Wasser in den
Norden pumpt, an Kraft verlieren, seine Richtung ändern und
plötzlich ganz kollabieren. Durch die enormen Süßwassermengen, die
von schmelzenden Gletschern und Polar-Eis freigesetzt werden,
verliert der Golfstrom innerhalb einiger weniger Jahre deutlich an
Kraft. Die Folge werden verheerende Dürren im Süden der USA und
Überschwemmungen in China sein. Skandinavien wird sich in eine
Eiswüste verwandeln, dicht besiedelte Küstenstaaten wie Holland oder
Bangladesch werden überflutet. Millionen hungernder Flüchtlinge
werden ihre Heimat verlassen und in die reichen Länder drängen.
[...] Eisige Winde brausen dann über Nordeuropa hinweg, verheerende
Stürme und Fluten verwüsten die Küsten. Die Wälder sterben ab, die
Ebenen an Nord- und Ostsee gefrieren zur Tundra./ Die dramatischen
Klimaänderungen bringen Menschen und Regierungen in Not. Brennstoffe
werden knapp, die wenigen noch vorhandenen friedenssichernden
Bündnisse erodieren. Blutige Konflikte brechen aus, Kriege um
Rohstoffe und Nahrung verwüsten die Kontinente. Innerhalb weniger
Jahre wird die Welt an den Rand der totalen Anarchie geraten. Länder
mit labiler Regierung wie Pakistan und Russland werden versucht sein,
ihr Nukleararsenal einzusetzen, um sich Nahrung oder Rohstoffe zu
erkämpfen.“
Für diese Übereinstimmung hat Thomas Ritter trotz vierfacher
Nachfrage (bis 10. Mai 2007) keine Erklärung abgeben wollen, außer
daß er auf seine Antwort im Interview mit „mysteries“ verwies.
Dort hatte er gesagt: „Eine ,wörtliche Übereinstimmung’ vermag
ich hier allerdings nicht zu entdecken.“ (!)
Als sein Verleger, Jochen Kopp, und der Chefredaktor von „mysteries,
Luc Bürgin, Druck machten und eine Erklärung verlangte,
präsentierte er plötzlich, ein Monat nach der Enthüllung in
„mysteries“, sechs handschriftliche Seiten in englischer Sprache,
die angeblich von seinem (nichtexistenten!) indischen Übersetzer
stammen,und zwar genau jene Seiten, die die Abschnitte enthalten, die dem
Spiegel-Artikel entsprechen.
Damit will Thomas Ritter also behaupten, die wörtliche
Übereinsstimmung mit dem Spiegel-Artikel sei purer Zufall!
Anfang 2007 hatte Armin Risi Thomas Ritter zweimal gefragt, warum er
keine einzige Seite der englischen Handschriften veröffentlicht habe.
Seine damalige Antwort lautete beide Male: Weil die Texte unleserlich
seien und weil sie viele persönliche Handlungsanweisungen an ihn
enthielten! (Unleserlich, aber Ritter konnte sie lesen!)
Die handschriftlichen Texte, die er jetzt vorlegte, sind alle gut
lesbar. Ein Vergleich dieser Briefe mit Ritters persönlicher
Handschrift zeigt eine auffällige Ähnlichkeit bis Übereinstimmung.
Insbesondere das grosse A (mit Aufstrich am Anfang) sowie das grosse
T (mit schräg nach oben verlaufendem Balken) decken sich praktisch
hundertprozentig mit Ritters eigener Handschrift.
Die vorgelegten Texte sind Übersetzungen aus dem Deutschen ins
Englische.Wäre dieser englische Text das Original gewesen, wären niemals diese
Spiegel-Formulierungen entstanden.
Die abschnittlange Übereinstimmung mit dem Spiegel-Online-Artikel ist
unbestreitbar, und eine zufällig gleichlautende Formulierung ist
ausgeschlossen.
Also drängt sich auch hier der Verdacht auf, dass dieser
handschriftliche Text nicht echt ist, d.h. daß Thomas Ritter ihn
selbst anfertigte.
>Fakt 4:
Auch die Prophezeiungen selbst sind fragwürdig. Wie im Buch erwähnt,
war der Juni 2005 Abgabetermin des Manuskripts. Und genau bis zum
Juni 2005 sind die «Prophezeiungen» tagesgenaue Beschreibungen der
bereits geschehenen Ereignisse. Ab dem Juni 2005 werden die Angaben
schlagartig vage und allgemein, und das wenige, was für die
nachfolgenden zwei Jahre konkret vorausgesagt wurde, war falsch.
Schlußfolgerung:
Die einfachste Erklärung all dieser Unstimmigkeiten wäre, daß
Thomas Ritter die Prophezeiungstexte selber verfaßte und dazu eine
Rahmengeschichte erfand und nun nachträglich auch diese Handschriften
anfertigte.
Niemand zieht diese Schlussfolgerung gerne – aber sie drängt sich
leider auf.
Weitere Informationen:
Eine ausführliche Zusammenfassung aller Kritik- und Verdachtspunkte
findet sich auf der Website www.armin-risi.ch (unter «Artikel /
Sonstiges»).
Antworten:
- Re: palmblaetter Hotzenwälder 12.07.2007 01:17 (0)
- Re: palmblaetter Stephan Berndt 11.07.2007 20:59 (15)
- Re: palmblaetter Suchender 19.07.2007 16:45 (1)
- Risis "Machtwechsel" Alex 19.07.2007 17:25 (0)
- Re: palmblaetter volker 12.07.2007 22:51 (8)
- Machtwechsel Frank 13.07.2007 11:40 (1)
- Re: Machtwechsel volker 13.07.2007 12:45 (0)
- Re: palmblaetter FranzLiszt 13.07.2007 01:31 (3)
- Re: palmblaetter volker 13.07.2007 06:44 (2)
- Re: Größter Wissenschaftler aller Zeiten Hinterbänkler 16.07.2007 15:08 (1)
- Re: Größter Wissenschaftler aller Zeiten - danke :-) (n/t) FranzLiszt 16.07.2007 18:43 (0)
- Re: palmblaetter Stephan Berndt 12.07.2007 23:40 (1)
- Re: palmblaetter volker 13.07.2007 07:05 (0)
- Re: palmblaetter Frank 12.07.2007 12:05 (0)
- Re: Risi FranzLiszt 12.07.2007 10:17 (0)
- Re: palmblaetter Opal 12.07.2007 07:34 (0)
- Danke für den Buchtipp (n/t) Input 11.07.2007 23:14 (0)