Wahrheit und Wirklichkeit

Geschrieben von Odin am 05. Juli 2007 15:21:20:

Odin am 05. Juli 2007 15:21:20:

Als Antwort auf: Re: An Bücher komm ich so schnell nicht ran geschrieben von Leo DeGard am 05. Juli 2007 13:53:13:

Hallo

>>Aber vielleicht diskutieren wir mal lieber Wissenschaft statt Politik.
>>Hier ist eine Heimseite, auf der viele kontroversielle Meinungen zur
>>Klimaentwickling von den Messergebnissen her diskutiert werden.
>Anderer Vorschlag: Vielleicht diskutieren wir mal das Verhältnis zwischen Wissenschaft und Politik. Es gibt da nämlich zwei grundlegend verschiedene Auffassungen wie dieses Verhältnis aussehen sollte. Normalerweise sollte Wissenschaft ihrer Arbeit der Wahrheitsfindung nachgehen ohne sich um die Politik zu kümmern. Die Politik würde sich dann entsprechen den Ergebnissen der Wissenschaft ausrichten. So wäre es richtig.
>Aber es gibt leider auch eine andere, marxistische Sichtweise, die in der wissenschaftlichen Objektivität eine "bürgerliche Abweichung" sieht und, in der die Wissenschaft nicht das Mittel zur Erkennung der Wahrheit ist, sondern in der die Wissenschaft stets "gesellschaftsrelevant" sein muss. D.h. in der marxistischen Auffassung ist es nicht die Aufgabe der Wissenschaft die Wahrheit zu erkennen, sondern Argumente für bereits von vorn herein feststehende politische (marxistische) Absichten zu liefern. In diesem Zusammenhang ist der Treibhausschwindel zu sehen! Das anthropogene CO2 verursacht objektiv zwar keine Klimaerwärmung, aber diese pseudowissenschaftliche Propagandastory gibt halt einen tollen Vorwand für den revolutionären Umbau der Gesellschaft her. Das ist marxistische "Wissenschaft"!

Diese Diskussion ist zwar mehr und mehr OT, aber eine ähnliche Diskussion
habe ich vor kurzem im Bibelforum mitgemacht.

Ich unterscheide die Begriffe Wahrheit und Wirklichkeit. Wahrheit ist
transzendent, nur Gott kennt die Wahrheit, die Wahrheit kommt aus Gott.

Die Wirklichkeit hingegen bezeichnet die Gesamtheit von Gottes Schöpfung,
wie wir sie wahrnehmen können und wie sie Raum und Zeit unterworfen ist.

Die Wissenschaft dient nicht der Findung der Wahrheit - ausser die Theologie.
Die Wissenschaft (egal ob Geistes- oder Naturwissenschaft) dient dazu die
Wirklichkeit zu erkennen, zu beschreiben und (mittels der Technik) auch
zu gestalten.

Der Marxismus gängelt die Wissenschaft, indem er sie zu gesellschafts-
philöosophisch "korrekten" Aussagen zwingen will. Der Kapitalismus gängelt
die Wissenschaft, indem er sie vor seinen Karren der materiellen Gewinn-
maximierung spannen will (Technik, Erfindungen, Patente, Produkte).

Kapitalismus und Marxismus sind in meinen Augen zwei ungleiche Brüderli,
getrennt im Grundansatz, aber vereint durch die materialistische Position.
Sie sind rein diesseitig und der toten Materie verhaftet. Aus beiden kann
daher nichts auf Dauer Wahres oder Gutes kommen. Das kommt nur als Gabe
von Gott.

Was die Theorie zur Erderwärmung angeht - ich wollte mich da eigentlich
raushalten. Jetzt habe ich mir einen Ordner Material ausgedruckt, mit
massig Einzeldaten, Messkurven und Modellbildungen dazu. Man kann da nur
noch von Partebildungen sprechen. Jeder vertritt einen Alleinanspruch
auf die gültige Erklärung, auch diejenigen, die alles der Sonnenaktivität
zuordnen wollen. Und niemand kann auf wirklich lange Beobachtungs-
zeiträume zurückgreifen. Auch die Bohrkernforschung kommt nur an alte
CO2-Daten ran. Der Rückschluss auf die Jahresdurchschnittstemperatur zur
selben Zeit ist sehr indirekt und fragwürdig. Nachdem seriöse Klima-
forschung erst seit höchstens 200 Jahren existiert, fehlt uns einfach das
Werkzeug um Langzeittendenzen kritisch zu würdigen. Und die Forschung an
Eisbohrkernen und an Jahresringen in versteinerten Bäumen etc. krankt
an der Ortsgebundenheit.

Quintessenz: jeder hat gute Argumente, jeder hat auch gute Gegenargumente
gegen die jeweils anderen, und die zugänglichen Fakten sind schlicht zu
dürftig für eine endgültige Beurteilung des komplexen Systems Erdatmos-
phäre.

Gruss

Odin

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