Re: Praktische Vorbereitung / Sucht
Geschrieben von Jazzy Al am 29. Juni 2007 14:46:57:
Als Antwort auf: Praktische Vorbereitung / Sucht geschrieben von Bonifatius am 29. Juni 2007 13:24:19:
>Ich möchte hier mal einen Punkt zur Vorbereitung aufgreifen: Süchte
>Beispiel: Kaffee. Jemand meinte, der Kaffee täte mir nicht gut, ich solle mal eine Weile auf Kaffee verzichten. Wie, ich, auf meinen Kaffee verzichten? Na gut, ich habe es probiert, und ich muss sagen, es war noch schwerer als erwartet. Ich habe dann sogar gern den Karo-Kaffee getrunken, der mir angeboten wurde (den rühre ich sonst nicht an).
>Ich habe daran gemerkt, dass ich den Kaffee nicht nur aus Gewohnheit getrunken habe (wie ich dachte), sondern dass mein Körper nach dem Koffein verlangt hat.
>Nun mal die praktische Frage: Wie geht ihr mit solche Süchten um? Die meisten erwarten, dass wir schwierigen Zeiten entgegengehen und Versorgungsengpässe haben werden. Was bedeutet das für euer praktisches Handeln?
>a) Konsequent auf alle Suchtstoffe zu verzichten? (sei es Kaffe, Nikotin, ...)
>b) Genießen, so lange es das Zeugs noch gibt - und danach wird man schon sehen?
>c) Nicht nur Lebensmittel lagern, sondern auch Suchtstoffe?
>Ich will niemand auf die Füße treten, weil ich auch Kaffe zu den Suchtstoffen rechne, aber mich würde mal interessieren, wie ihr mit diesem Punkt umgeht. Wie handelt ihr praktisch und gab es eine Veränderung durch das Forum?
>Gruß in die Runde
>B.Hallo Bonifatius,
Erstmal ein nicht besonders überlebenswichtiger Punkt, aber für viele Leute ein wichtiger Punkt.
Einige werden wohl nach dem Bums durchdrehen, ihre geliebten Zigaretten, Kaffee, Tee, Bierchen, Schnäpschen, Cola, Red Bull, und den ganzen Quatsch gibts dann wahrscheinlich nicht mehr im Supermarkt.
Die Leute die gar von illegalem Zeug naschen, werden sich auch erstmal umgucken, denn die Versorgungsrouten für ihren Stoff dürften Platt sein, oder die Produktion aufgrund von Chemikalienknappheit, oder Stromknappheit usw. unmöglich.Ich finde es schon mal ermutigend das jemand Kaffee etc auch zu den Suchtstoffen zählt, welche sie im Endeffekt auch sind...
Ich denke mal dass gerade in der ersten Zeit Kaffee, Tee, Tabak, Coke, die Grunddrogen halt, ein besseres Tauschmittel darstellen, als Lebensmittel, weil der "Entzug" der Genussmittel vorerst schwerer wiegt als der Hunger. nach einiger Zeit sollte aber der Grossteil gemerkt habe dass der Körper Nahrung braucht statt Suchtstoffe und wohl sich selbst oder seiner Familie zuliebe die schönen alten Gewohnheiten aufgeben.
Länger nach dem Bums, wird sich wohl eine Schattenwirtschaft einstellen. Die ganzen Drogen werden ja heute irgendwo produziert, also kann man das in Zukunft auch selber wenn man sowas braucht. Das grosse Problem daran ist dass gerade die harmloseren Drogen (was Rauschwirkung angeht) wie Kaffe, Tee, und Nikotin sehr lange für die Herstellung brauchen, oder in unserer Region nicht anbaubar sind. Kaffee braucht das Hochland und das entsprechende Klima in Ländern wie Brasilien, Mexiko, Guatemala etc... eine Teepflanze die eigentlich recht anspruchslos ist muss aber immerhin erstmal 5 Jahre wachsen um die erste teeernte zu erbringen. Tabak ist zwar einjährig und lässt sich hier super kultivieren, aber die Weiterverarbeitung des Rohtabaks ist langwierig und aufwändig (lange Trocknungzeit, Beizen etc). Ich habe es selbst schon versucht. Der Naturtabak ist grün Kratzt wie die Hölle und enthält soviel Nikotin und Nebenalkaloide, dass ich in einem 5Sekunden Sprint richtung Klo gerannt bin mit schrecklich erweiterten Pupillen, also Nikotin bekommt man nach dem Bums, aber Genuss wohl erstmal nicht...
Was bedeutet das für mein praktisches Handeln?
zu a) konsequent verzichten....
Nö wieso? Ich bin Raucher, ab-und-an-Kaffeetrinker, ab-und-an-Cannabisraucher, und das wars schon. am schlechtesten könnt ich persönlich auf das Nikotin verzichten. mit meinen 5 Pfund Kaffee die ich hier zu hause habe komme ich ein oder zwei Jahre hin, mit meinen Zigaretten vielleicht 2 Wochen, das wäre dann ein Problem, aber eins was ich erstmal nicht ändern kann, und ich müsste es hinnehmen. auch wenns schmerzt am Anfang. Ich warte also sehnsüchtig auf die Gelegenheit meine scheiss Nikotinsucht abzulegen und das wäre doch mal eine.
zu b) so lange Konsumieren bis das Zeugs weg ist udn dann wird man schon sehen...
Ja. in etwa so wie ich es in a geschrieben habe. Vielleicht ein bisschen Vorrat-sparend konsumierenmit den Sachen die man sich nicht selber machen kann: Kaffee nur noch gelegentlich, Zigaretten so wenig wie möglich, und auf jeden Fall die letzte Schachtel aufheben bis es was neues gibt, und sich schonmal darum kümmern Neues herzustellen oder ein Substitut wenn der Suchtstoff selbst nicht herstellbar ist...
zu c) ausser Lebensmitteln auch Suchtstoffe bunkern....
Ja, in Maßen... Lebensmittel sind wichtiger... aber einiges kann man mit sicherheit zu tauschen verwenden. Aber eine zu grosse Menge zu lagern bringt nichts. erstens weil die Sachen auch mit der Zeit verderben, oder man ist gezwungen auch hier den Lagerbestand zu rotieren, und wäre so gezwungen vor der katastrophe dauerzukonsumieren. Nehmen wir an ein pakt Kaffee hält ein Jahr, ich brauche normal 4 pro Jahr... wenn ich jetzt 10 für schlechte Zeiten einlagere, müsste ich diese 10 pakete auch in einem Jahr konsumieren um den Bestand frisch zu halten. Daher sind Genussmittel nur im normalen Rahmen vorhanden. Würde ich aber mitbekommen dass es kriselt und mir sicher sein das es kurz danach knallt und ich sollte noch Geld übrig haben werde ich dieses wohl in Seelentröster umsetzen. ;-)
Ansonsten sollte man sich (wie mit allen anderen Dingen auch) klarmachen was man im notfall wirklich braucht und sich mit der Herstellung desselben jetzt schon beschäftigen, oder Herrausfinden was als Ersatz selbst gut zu machen ist. Willste nen Backofen lerne ihn zu bauen, willste ein bier lerne es zu brauen, willste Kaffee oder Tee lerne in anzubauen oder ihn durch andere koffein-ephedrin-haltige Pflanzen zu ersetzen, wenn es auf die wachmachende Wirkung ankommt. kommts aber auf den Genuss an (die duftende tasse Kaffee vom Tschibo) dann wird mann wohl über kurz oder lang Verzicht üben müssen.... aber das muss man nach nem Crash mit sovielen Dingen, da sollten die Sucht und Genussmittel wohl eher in den Hintergrund treten
Selbstversorgen kann man sich immer aber man muss sich vom gedanken des standardisierten Produkts verabschieden, denn das Produkt ist dann nur so gut wie du es selbst herstellst. Wenn du gut bist ist es am Ende sogar besser als das gute alte Industrieprodukt, nur bis dahin ist dann soviel Zeit verstrichen das sich kaum einer mehr an den Geschmack des Industrieproduktes mehr erinnert ;-)
gruss Jazzy
Antworten: