Re: Glaubt Ihr, hofft Ihr oder betet Ihr?
Geschrieben von Starfire am 19. Juni 2007 12:29:26:
Als Antwort auf: Glaubt Ihr, hofft Ihr oder betet Ihr? geschrieben von Waldgeist am 18. Juni 2007 23:59:16:
Die meisten Beiträge hier lese ich nicht. Sie sind für mich uninteressant, weil meine eigenen Wahrnehmungen in Diskrepanz zu den Schauungen und Prophezeihungen stehen.
Ich glaube nicht, ich hoffe nicht, ich bete nicht ... wieso auch? Ich weiß, was auf mich zukommt. Teilweise in Details, teilweise nur in groben Zügen. Darauf verlasse ich mich. (Kann ich auch, weil ich bisher nur dann falsch lag, wenn mir mein rationaler Verstand oder mein Wunschdenken dazwischen gepfuscht haben. Damit wird man aber mit Ehrlichkeit und Übung fertig).
Ob ich lebe oder sterbe ist mir ziemlich egal - Angst vor dem Tod - oder vor anderen Veränderungen - habe ich nicht. Warum auch? Mein Weg und etliche mögliche Abzweigungen liegen meist deutlich vor mir.
Was ich immer so verblüffend finde, ist diese strikte duale Denkweise im Forum. "Bumm" es kracht und danach ist alles gut .... oder wird zumindest besser. Dabei wird gerne vergessen, daß es lange dauert, bis die alten Kräfte neutralisiert sind (bzw. umgedacht haben) und die neuen Kräfte sich etablieren.
Da steckt die Hoffnung (oder das Wunschdenken) dahinter, daß man dann in einer "besseren" Welt lebt. Was für eine Illusion! Wer sein Denken und Handeln jetzt verändert, der kann das für später mitnehmen - der ist vorbereitet. Wer ständig nur auf den Untergang hofft, ständig hysterisch nach möglichen Zeichen Ausschau hält, der wird die Vergangenheit mitnehmen. Meiner Meinung nach wird da zu kurz gedacht.
Die Menschheit ist alles andere als die Krone der Schöpfung. Sie ist eine Episode, die in kosmischen Maßstäben seit nicht mal einer Sekunde existiert. Die Erde kann sehr gut ohne den Menschen - der Mensch aber unmöglich ohne die Erde.
Auch der Termin 2012 ist völlig illusionär. Wer sagt, daß es überall gleichzeitig "kracht"? Die einen wird es härter, die anderen weniger hart treffen. Manche werden überhaupt nichts von den Veränderungen merken (global gesehen). Für die Einen ist die Veränderung längst Realität - für Andere kommt sie erst.
Eines der Hauptprobleme ist, daß zwei der "großen" Weltreligionen und eine der "kleineren" apokalyptische Züge haben. Sie erwarten das Ende der Welt, das Ende der Zivilisation. Davon sind die meisten Leute im Forum geprägt ... im Glauben und Hoffen auf eine bessere Welt. Das hinterlässt seine Spuren in der Gesellschaft - gläubig oder nicht. Den Link kennt ihr vermutlich alle: Chronik der verpassten Weltuntergänge
Tatsache ist: "Energie folgt der Aufmerksamkeit". Also wird wohl jeder seinen persönlichen Weltuntergang (oder eine entsprechende Veränderung) bekommen, wenn man nur fest genug daran glaubt. Das nennt sich dann selbsterfüllende Prophezeihung.
Es sollte jeder mal von Paul Watzlwick Wie wirklich ist die Wirklichkeit? lesen um herauszufinden wie man selbst denkt und womit man sich selbst täuscht, manipuliert und manipulieren lässt. Glaube ist nicht gleich Wissen, Wissen hat mit Glaube wenig zu tun.
Schluß mit meinem Geschwafel ;) - soll jeder tun, was er/sie für richtig hält. Ich weiß wo ich stehe und ich weiß, wo es für mich hingeht. Da muß ich niemanden missionieren oder bekehren *g*
lg
SF
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