Immer dasselbe

Geschrieben von Odin am 12. Juni 2007 07:14:02:

Odin am 12. Juni 2007 07:14:02:

Als Antwort auf: Schon eingetroffene Vision mit zutreffenden Zeitangaben geschrieben von Taurec am 11. Juni 2007 21:39:40:

Hallo Taurec

>Hallo!
>Alexander Gann zitiert in seinem Buch „Zukunft des Abendlandes?“ den Brief eines Hauptmanns Guido von Gillhausen (Major zum Zeitpunkt seines Todes). Derselbe habe am 3. August 1914, kurz nach Kriegsausbruch, eine Vision über den Kriegsverlauf gehabt. Diese habe er als Brief an Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen geschickt, sei von diesem aber erst nach über einem Jahr gelesen und dann zu dem Major zurückgesandt worden. Von Gillhausen sei am 2. Mai 1918 gefallen. Sein Bruder habe den Brief in seinem Nachlass gefunden und 1920 veröffentlicht.
>Die Geschichte wird auch etwas ausführlicher auf www.1914-18.info unter 3. 8. 1914 erzählt.
>Hans Bender und F. Moser bescheinigen ihm Authentizität.
>(Weitere Recherche erspare ich mir, da die Vision, wenn sich echt ist, schon zur Gänze eingetroffen ist.)
>Der Inhalt der Briefes ist folgender:
>„Was ich am 3. August 1914 früh gegen 2 Uhr sah. Wie wird der Krieg verlaufen? Nicht in kurzer Spanne Zeit. Ich sehe an mir vorüberziehen viele Feinde und erkenne deutlich Belgien als einen Feind, der uns furchtbare Wunden schlägt in maßloser Grausamkeit. Im Westen taucht neben Frankreich, das ich gestoßen, getreten, vergewaltigt sehe von England, eben dies England auch als unser bedeutendster Gegner auf. Auch in Afrika haben wir schwer zu kämpfen, doch scheinen es auch Weiße zu sein, die uns dort vernichten wollen. Zwischen beiden Erdteilen erblicke ich eine unklare Gestalt, die uns auch zu schaffen macht, ohne daß ich wüßte, wer es sein könnte. Italien aber eilt, mit England, Frankreich und Rußland gemeinsame Sache wider uns zu machen. Auf dem Balkan: Serbien und Rumänien. Ich sträube mich gegen Rumänien, aber es bleibt. Ich begreife es nicht, aber es bleibt. Rußland macht uns große Mühe, aber es wird erliegen, obgleich Japan ihm hilft, wie Amerika England hilft. Ich sehe Roosevelt dem König von England Brot und Wein reichen und ihm auf die Schulter klopfen, ihm Geld geben, ein Pulverhorn, einen Dolch und Bleikugeln, und Roosevelt schien doch unser Freund!!? - Der Krieg wird schauerlich und viele Jahre dauern. Immer neue Feinde kommen. Ich sehe sie aus allen Ländern der Erde zu England eilen, das gegen uns steht, und mit ihm gehen. Gewaltige Entfernungen wird es geben, auf denen wir kämpfen müssen. Fast alle Völker der Erde werden hineingezogen. Ich sehe den Krieg von Nordamerika bis Australien, von Serbien und Japan bis zum Kap Horn. Und überall taucht England auf. Auch in allen Ministreien unserer Feinde sitzt es und regiert brutal und egoistisch und alle beugen sich, alle! Ich sehe keine Ausnahme. Ist es möglich? Deutschland kommt in furchtbare Lage und 1918 wird es am schlimmsten, 1920 erst scheint der Krieg zu Ende zu sein, oder nur Waffenstillstand?, es sieht so aus. - Ob der Kaiser 1921 noch erlebt? Ich sah den Kaiser, angetan mit Hermelin und Krone auf dem Haupte, die Beine seines eigenen, umgelegten Thronsessels absägen. Während dieser Arbeit wurde der Hermelinmantel immer grauer und pulveriger, allmählich abfallend, während die Krone immer mehr zusammenschrumpfte, der Kaiser selbst in nichts zerrann. Mir scheint es, als ob England in Ägypten oder Indien den Todesstoß erhält. Dort sehe ich Bewegung wie in einem Ameisenhaufen. Deutschland geht furchtbar geschwächt aus dem Kriege hervor und braucht 30 Jahre zur Erholung. Rußland erwacht und streitet mit Amerika um den Besitz der Zukunft. - Gott mit uns!“
>Wie gut zu erkennen ist, wurde der allgemeine Kriegsverlauf getroffen, insbesondere die Staatenkonstellationen. Italien trat beispielsweise erst im Mai 1915 dem Krieg bei, Rumänien im August 1916. Recht anschaulich wird auch die Abdankung des Kaisers beschrieben.
>Besonderes Augenmerk ist auf die Jahreszahlen zu richten:
>„Deutschland kommt in furchtbare Lage und 1918 wird es am schlimmsten“
>Man ging 1914 von einem kürzeren Krieg aus und hier wird visionär das Jahr der Niederlage genannt. Danach das Jahr, in dem der formell den Krieg beendende Versailler Vertrag in Kraft trat:
>„1920 erst scheint der Krieg zu Ende zu sein, oder nur Waffenstillstand“
>Interessant ist auch folgendes, da indirekt der zweite Weltkrieg vorweggenommen wird:
>„Deutschland geht furchtbar geschwächt aus dem Kriege hervor und braucht 30 Jahre zur Erholung“
>Diese 30 Jahre deuten auf die Zeit um 1950, wenn die endgültige Erholung, nämlich die nach dem zweiten Weltkrieg, sein wird. Ebenso werden die Probleme Englands in Indien angedeutet und erstaunlicherweise der kalte Krieg:
>„Rußland erwacht und streitet mit Amerika um den Besitz der Zukunft.“
>Vor allem die letzten drei Sachen sind mir ein Indiz für Echtheit, da sie von der Veröffentlichung aus noch in der Zukunft lagen.
>Mir scheint dies neben den Feldpostbriefen und dem einen oder anderen Nostradamusvers eine der wenigen Quellen zu sein, die korrekte Jahreszahlen nennen, und zwar nicht ausschließlich relative, sondern insbesondere absolute. Das zeigt eigentlich nur, daß auch letztere prinzipiell stimmen können, also nicht von vorneherein zu verteufeln sind. Allerdings stellt sich die Frage, wie man von vorneherein zutreffende von unzutreffenden trennen kann. Meines Erachtens gar nicht. Wenn man überhaupt mit allerhöchster Vorsicht ein Kriterium dafür einzuführen auch nur in Betracht ziehen will, dann jenes, daß die Jahreszahl dem Seher in irgendeiner Form gezeigt wurde und daß sie nicht auf Eigeninterpretation beruht.
>Erstes beispielsweise wie bei Wüstenrufer:
>„Zwischendurch sah ich noch Jahreszahlen, aber sie waren verschwommen. Ich bin mir nur ziemlich sicher, daß dieses Fußballspiel - Es war längst wieder Frieden! - im Jahr 2012 stattfindet. Im Zusammenhang mit dem Krieg sah ich zuerst die Zahl ‚2029’, dachte dann aber, daß es unlogisch sei, da das Fußballspiel ja bereits 2012 stattfand. Daraufhin verblaßten die mittleren Zahlen und ich sah 2...9. Was dazwischen war, konnte ich nicht erkennen, aber es war definitiv etwas mit einer 9 am Ende, aber ich konnte es in der Mitte nicht genau erfassen.“
>Hier ist allerdings die Unschärfe schon groß. Größer noch ist sie bei Irlmaier mit seinen Achtern, Neunern und Dreiern in Strichform, so daß wir auch da keine absolute Aussage treffen können.
>Wir wissen auch nicht, wie dem Franzosen aus den Feldpostbriefen und dem Hauptmann die Zahlen übermittelt wurden, da sie, wie bei vielen Schauungen mit Datumsangabe, im endgültigen Text lediglich genannt werden, weshalb wir gar nicht überprüfen können, ob mein Kriterium brauchbar ist.
>Letztendlich wissen wir also wieder mal gar nichts und diesen Text zu lesen hat nur Eure Zeit verschwendet.
>Daher kann ich nur für die Aufmerksamkeit danken. ;-)
>Gruß
>Taurec
>Quellensammlung Schauungen

Dieser Brief wäre genau wie die Feldpostbriefe eine seherische Meisterleistung.
Aber die Sache ist immer die Gleiche - verschlampt, erst hinterher wieder
gefunden, und NACH den Ereignissen könnte theoretisch (!) jeder auf altem Papier
was zusammenschreiben und zurückdatieren, was dann "zufällig" genau die Ereignisse
trifft. Der Brief MUSS keine Fälschung sein, genauso wie die beiden Felpostbriefe.
Kann der Brief physisch (als Blatt Papier) vorgelegt werden ? Bei den Feldpost-
briefen soll ja nur noch einer existieren, und bislang hat keiner den Hintern
hochgekriegt und mal im Kloster St. Ottilien, wo der Brief liegen soll, einen
Lokaltermin veranstaltet. Meine Methoden der Recherche scheinen nicht allen
einzuleuchten. Das Papier sollte zumindest altersbestimmt werden.

EIN einziges Beispiel kenne ich, wo das Alter der Mitteilung über jeden Zweifel
erhaben ist - die Prophezeiungen zum ersten Weltkrieg von Anton Johansson, in einem
Zeitungsartikel als Gespräch mit dem Obersten Melander am 6. März 1914 (!!!) in
der Stockholmer Zeitung Svenska Dagbladet veröffentlicht. Nachlesbar auf Mikrofilm
im Zeitschriftenarchiv der Königlichen Bibliothek in Stockholm.

Ich habe eine Kopie, sie ist mein Paradestück, wann immer jemand einen schriftlichen
Beweis für Sehergaben sehen will. Die meisten Zeitgenossen sind aber gegen Beweise
völlig resistent, deshalb brauche ich die Kopie nur selten.

Den genauen Wortlaut habe ich mit meiner Übersetzung hier reingestellt, ist also
irgendwo im Archiv.

Gruss von

Odin
Dem unermüdlichen und stets
kritischen Quellenforscher

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