Re: Zusammenhänge

Geschrieben von Madman am 05. Juni 2007 21:48:57:

Als Antwort auf: Wahre Inflation 7,0% bzw. 10,9% ! geschrieben von Fred Feuerstein am 04. Juni 2007 22:33:25:


1974 lag das durchschnittliche Einkommen eines Steuerpflichtigen der “übrigen Bevölkerung” bei 20.541 DM. Die Geldmenge M3 betrug 452,205 Milliarden DM. Eine Million Steuerpflichtige der “übrigen Bevölkerung” hatten 1974 an der Geldmenge M 3 einen Anteil von 4,54% (gelb).

Bis 1998 war das Einkommen der “übrigen Bevölkerung” nominell zwar durchschnittlich auf 41.291 DM gewachsen (1995 sogar schon auf 47.988 DM!). Verglichen aber mit der Geldmenge M3, die nunmehr bei 2.568,05 Milliarden DM angekommen war, waren die Einkommen von rund 95% der Bevölkerung von 1974 bis 1998 rapide auf 35,4% des Wertes von 1974 gesunken. Eine Million Steuerpflichtige der “übrigen Bevölkerung” hatten 1998 an der Geldmenge M 3 nur noch einen Anteil von 1,61% (1995 noch von 2,39%)!

Die Erklärung für diesen Widerspruch zur eingangs beschriebenen Behauptung des allgemeinen stetigen Einkommenszuwachses ist relativ einfach. Alle Lebenshaltungsindizes beobachten einen bestimmten Warenkorb und die Preisentwicklung der darin liegenden Waren. Dieser Warenkorb ist aber nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was in unserer Volkswirtschaft tatsächlich umgesetzt wird. Unternehmenskapital z. B. ist in keinem Lebenshaltungsindex berücksichtigt, obwohl dieses für Kapitaleinkünfte eine herausragende Rolle spielt. Hinzu kommt, dass der Lebenshaltungsindex nur den Preis pro Stück beobachtet, nicht aber die Entwicklung der Stückzahl eines Produkts, also nicht das gesamte Handelsvolumen. Dem tatsächlich gesamten Güterumsatz steht indes die Geldmenge gegenüber, so dass wir auch nur durch einen Vergleich mit der Geldmenge ein realistisches Bild von der Einkommensentwicklung (Kaufkraftentwicklung) erhalten. So hätte das durchschnittliche Einkommen eines Steuerpflichtigen der “übrigen Bevölkerung”, das wie gesagt 1974 bei 20.541 DM lag, wenn es mit der Entwicklung der Geldmenge M3 hätte mithalten sollen, bis 1998 nicht nur auf 41.291 DM, sondern auf 116.650 DM steigen müssen.

und weiter:


Nun könnte man einwenden, dieses Ergebnis komme nur zustande, weil die Geldmenge M3 auch “angespartes Geld” enthält. Dann sei es nur natürlich, dass M3 im Laufe der Zeit so stark wächst. Der Vergleich des Einkommens mit M3 sei folglich irreführend.

Indes wird bei dieser Argumentation übersehen, dass es sich bei diesem “angesparten Geld” nicht um Bargeld, sondern um Kredite handelt. Das bedeutet: In dem Maße, wie bei den Sparern die “Ansparung” wächst, wächst bei anderen die Verschuldung. Im Großen und Ganzen gibt es nun parallele Entwicklungen: Hohe Einkommen laufen parallel mit Ansparung und niedrige Einkommen laufen parallel mit Verschuldung. Im Ergebnis, dass nämlich 95% der Bevölkerung immer mehr an wirtschaftlicher Bedeutung verlieren, ändert sich folglich nichts.

Um den Kritikern aber gerecht zu werden, hier die Einkommensvergleiche mit M1* sogar mit den Zahlen seit 1968.

-> M3 steigt - Bevölkerung verarmt.



Antworten: