Re:eher unbekanntes von Irlmaier

Geschrieben von mb am 01. Mai 2006 15:38:45:

Als Antwort auf: Re:eher unbekanntes von Irlmaier geschrieben von BBouvier am 01. Mai 2006 14:45:26:

>Gerne doch!
>Die schriftliche Quelle dazu ist ein kleiner
>Druck, der m.W. vom "Gärtner" stammt,
>den ich persönlich kenne.
>Als der Bub war, verkehrte I. bei dessen Eltern.
>Meist unbekanntes:...

Vielen Dank BB!!!

Vielleicht könnten wir hier mal alles zusammentragen was von Irlmaier so herumgeistert. Ich habe die Sachen aus der "Artikelsammlung Irlmaier" im Proph schon halb abgetippt (OCR ist da meist überfordert ).
(Was hältst Du von dem Text, den Mica damals ins Proph stelle? Hopp oder Topp?)


Hier meine "Baustelle" (sind sicher noch Fehler drinn, und ich nehmen jeweils nur die Kernaussagen):


Tatsachenberichte_um_Alois_Irlmaier

Die Leut' meinen immer, dass alles so werden müßte, wie sie es wünschen. Ich aber seh' genau, dass ein neuer Krieg über uns kommen wird. Zuerst bringen's noch den Dritten um, auch einen Hochgestellten. Zwei hams schon ermordet. Da drüben muss er d'ran glauben, wo die Sonne aufgeht, und dann bricht's los über Nacht. grausam wird der Krieg werden.

Drei grosse Heereszüge seh' ich in weiten Zangen bis zum Ruhrgebiet vorstossen. Über dem großen Wasser da düben da kommt der Ruß' [sic!] noch hin. Von der Tschechei hinauf nach Norden wird's menschenleer werden, dort wird's grün und gelb niedergeh'n, sogar das Gras seh' ich dort absterben. Kein Wurm, kein Strauch, kein Baum wird bleiben, alles werden sie vernichten, die grossen weissen Tauben. Von drei Heereszügen wird keiner mehr die Heimat seh'n. Wir aber haben nichts zu befürchten, denn das Land zwischen Untersberg und Wendelstein wird beschützt bleiben vom heiligen Gnadenbild in Altötting.

(Frage ob nur dieser Landstrich verschont bliebe)

Na, da brauchts Euch da drüben im Allgäu und am Lech keine Sorgen machen. Euch tuts auch nicht viel, blos grosse Mengen Flüchtlinge werden kommen und die eigenen Leut' werden stehlen und plündern, dass es eine Schand' sein wird.

(Frage ob religiöse Gnadenstätten schützend wirken)

Das kann ich genau sagen: Alle Leut', die um einen heiligen Ort herum wohnen, bleiben verschont, denen wird kein Haar gekrümmt, da sorgt der Himmel dafür. Sie haben mir erzählt, dass es da drüben im Pfaffenwinkel zwischen Lech und Ammer auch eine grosse Wallfahrtskirche gibt, wo die Leut' zum Gegeißelten Herrn beten. Dort geschieht g'wiß nichts. Nur Flüchtlinge werden kommen...

(Dauer des Weltkrieges) Lang wird der Krieg nicht dauern, aber es wird trotzdem reichen. In eineinhalb Mondlängen werden die Leut' den ersten Schrecken hinter sich haben. Dann wird ein höheres Wesen die Bahn streichen und uns im Kriege helfen. Der Ami wird den anderen Herr und dann werden wir wieder freie Hand haben in unserem Heimatland. Goldenen Zeiten werden wir kriegen. Drei Kronen seh' ich deutlich, die in Gottesfurcht regieren werden. Die Donaumonarchie werden wir bekommen. Ganz von vorne wird es wieder angehen und die Menschen werden wieder in Ehrfurcht und Gottvertrauen leben, so wie es sein soll.

Irlmaier sähe weiter:
-die feierliche Rückkehr des Papstes aus einem kriegsbedingtem Asyl
-die Vernichtung eines Hauptquartieres durch ein gefährliches Kasterl
-schreckliche Kämpfe in Italien
-Wechsel unseres Klimas zu wärmeren Verhältnissen
-die Erscheinung des Kreuzes am Himmel
-ein bayerischer König in Lederhosen, der ungeniert unter seine Leut' geht

Ich sag' es halt so, wie ich es seh`. Unserem Herrgott kann keiner ins Handwerk pfuschen. vielleicht erlaubt er es aber, dass ich ein bisserl in seine Werkstatt schau. Ob alles so wird, wie ich es Euch sagen kann, dass weiss ich nicht. Wenn es die Leut' nicht glauben wollen, dann sollen sie es halt bleiben lassen.


Altbayrische_Heimatpost_20-11-1949


(Frage wie es mit der Welt weitergeht) I hab scho gsagt, dass' net vui schöns is'. Es kimmt no vui schwaars über unser Land, aber net bloß das, über unsere ganze Welt. A dritter großer Kriag is ziemli sicher, aber i woas net, wann er kimmt; aber des oane is ganz gwieß, daß er net lang dauert - Ich siech an Dreier ... es könna bloß drei Tag sei, es könna aa drei Wocha sei, es könna aa drei Monat sei. Aber länger dauert er gwieß net. Und des is des guade, daß er so gschwind vorbeigeht.
(Frage ob er das genau wisse)
Was das heiße: Etwas bestimmt wissen? fragte er zurück. — Ob das nun stimmen werde oder nicht, ob der Krieg komme oder nicht, das wisse er auch! nicht. Aber er „sehe es." Und da er schon so viel gesehen habe, was sich später tatsächlich als richtig erwies, so sei es wohl wahrscheinlich. „Freili koma si aa irrn. I ko mi aa irrn. - I bin am bloß a Mensch."

„Des oane woaß i ziemli gwieß,” fährt er fort, „wenn der Kriag kimmt, nachat beißt's drobn im Nordn am meisten aus. I siech a groß' Wasser, des kimmt vom Meer her, des is höher wie a Haus, dos überschwemmt die Ufer, und wen's erwischt, der kimmt nimmer lebat davo. Es geht ganz gschwind, es dauert net lang. Und i siech weiter viele große Vögel; die von kemma von Osten her und die andern vom Süden. Sie fliagn über uns weg. Und da, wo's was fallen lassen, da werd's schlimm. Es sen bloß so kloane Kastln” Irlmeier beschrieb mit denn Händen die Größe der „Kastl" „aber sie san recht gfährli. Es scheint mir, daß da nimmer vui lebt, wo so a Kastl niederfallt. Aber," er sah uns an, lächelnd und eben wie ein Mann, der eine gute Botschaft zu verkünden hat, „da bei uns im Saurüssl, da passiert nix. Mir ham Glück.”
Als "Saurüssel” bezeichnet man im Volksmund das Stück Land, das von Inn und Salzach ausgeschnitten wild und im Suden von den Bergen begrenzt ist.
„Drüb'n im Osten gibts no an großen Umschwung,” sprach Irlmeier weiter. „Des geht no net so gschwind, und es wern allerhand Kämpf' vorausgehn, aber es kimmt. Wer amoi des Kreuz nimmer acht', der hat verspuit Und der Stalin will mit'm Kreuz nix z'toa ham. Genau so is ja bei uns in Deutschland gwen, wia die ,Obern' von unserem Herrgott lass'n ham, da is' Unglück a scho gschegn. Wenn aber amoi

das Kreuz wieder regiert, und es werd überall no regiern, dann werd alles wieder besser. Aa unser Vaterland siecht dann wieder bessere Zeiten. Aber z'erscht muaß des schlimme überstandn sei, da is nix zum macha. Es 'werd no a große Hungersnot komme, und die Lernt wem betun, aa solchen, dene es heit recht guad geht. Ueber'm Böhmerwald wem vui Leit kemma, die um Hilf bittn."


Zum Schluß erzählte uns der Mann aus Freilassing noch, daß „in der glücklichen Zeit” in Bayern, namentlich im südlichen Teil »eine Temperatur herrschen werde, die so ist wie in Italien.„Wir werden Wein ernten können und sogar Feigen auch im Oberland, und die fleißigen Bauern worden es auf zwei Ernten bringen. Die Leut' werden sich alle gut verstehen und man wird kaum mehr ein höses Wort hören."


-- und zwar tat er des in Versen -- meinte er, »wenn die Blätter sich färben.» — „Es ko im Herbst sei, es ko im Frühling sei. I siech ebbs Weiß' auf die Bäum', aber des könna Blüatn sei und es ko der Schnee sei. Im Sommer is gwieß net. Aber i sag euch nomoi, daß' net lang dauert. Und wer's übersteht, der is fein heraus; denn es kimmt hintnach a glückliche, lange Zeit."


Landshuter Zeitung 12.4.50

Nach der Niederschrift von Franz Stockhammer hatte Alois lrlmaier folgendes Gesicht:
„Es wird gar struppig komma. Vom Untersberg bis zum Wendlstoa passiert garnix. Da, wo die Muttergottes von atlötting ihren Mantld breit, wird koam a Haar krümmt. I siach zwoa große Rudl Fliaga kumma, oas von Westen, des andere von Südwest. Von Ost'n her da wimmelt's grad vo lauter Raup'n schier oans druckt den andere, so vui sans. De Leut in dene Raupn drinn sand alle tot, und doch, de Raupn fahr'n no alle weita, ganz alloa, bis dann auf oamal bleim halt steh. De Fliaga werfan Dinga runta, de san zwar gar net groß, doch hi is alles, wohi de fall'n. Koa G'würm am Bod'n wird mehr leb'n, koa Graserl wird mehr sai. I siach de Mensch'n liag'n wia eahna's Fleisch von de Knoch'n fallt. Oa Jahr ko neamad hi mehr dort, dad'n alle sterb'n. Von da Doana (Donau) bis zur Nord- und Ostsee is a Graus'n. Vui Mensch'n sterb'n no, ne an Cholera, na, na, mia nennen's halt den schwarz'n Tod. Zwoa große Rud'l Mensch'n kemman no umma über Doana und retten sich bei uns, aber da dritte Rudl Mensch'n kimmt nimma umma, a Ring legt se um eahna. Von dene bleibt ja koans mehr am Lebn....

Bei uns südlich der Doana leb'n dann so vui Mensch'n, daß für koan mehr reicht. Da Hunga treibt de Stadtleut naus auf's Land, de hol'n se dort was brauch'n...g'stohl'n und plündert werd grad g'nua. Der Kriag, der dauertgar net lang, i siach ganz deitli an Dreia steh'.I woaß net, sans drei Tag oder sans drei Woch'n. I konn's genau net sag'n. Konnst scho in Landshut bleib'n, doch rat i dir gar guat: mach drei Tag koa Fensta und koa Tür net auf, dann übalebst da schwere Zeit...A großa Mo werd plötzli sterb'n und dann hört auf da Kriag... I siach an Hauf'n Soldat'n ziag'n vom Chiemgau her da rei nach Salzburg. De Mensch'n san ganz gelb, ma glaubt, es san Chinesen und doch sans koa. De bringan neamand mehr no um, nur stehl'n, ja, stehl'n deans scho, was sie halt brauch'n für ihr Leb'n......A Staat im West'n kriagt de größte Revolution von alle Zeit'n, zwoa Dritt'l aller Menschen de san tot. I siach a Stadt dort mit'm eisern Turm, de Stadt geht drauf, net aber durch'n Kriag, na, durch de eigna Leut. Da Papst verlaßt sei Stadt und geht nach West'n, dort wo a grosse Kirch'n steht am groß'n Wassa und wenn er wieda zruck kimmt, san von seine Leut nur sechs no da, denn a dort geht's drunta und drüba. Nach dem groß'n Kriag kommt's Mass'n-sterb'n und Hungersnot und dann kommen a no de Flut'n. I siach a große Insel um England rum a unter geh'n. I konn net sag'n wias hoaßt, aber seh'n tua i des guat. Aber nachher kimmt a guate Zeit, a anders Klima kriag'n mia a. Koan Winter werd's mehr geb'n bei uns und wachs'n tuat grad gnua. Vui Leut ziag'n dann nüba über Doana, dort ob'n da is jetz Platz grad gnua, sie bau'n se Häuser wiader o und Land hab'ns gnua. Bayern, Österreich und Ungarn werd'n a Donaumonarchie. I siach den Monarch'n steh', dort hint'n in da Ech'n. es ist a alter, grauer und hagerer Mo. er wird vom Papst gekrönt, denn dea kommt wieda zruck. I siach vo unt'n her auf der Doana Dampfa ziagn, ganz schwarze Wolk'n steig'n vom Kamin zum Himmel nauf, de bringa Sach grad g'nua. Und de Bauern trag'n volle Kraxn; de bringens Sach in die Stadt, weil's so vui ham und bringens gar net los ... I siach de Buid'l ganz deutli vor mir, de bös'n Zeit'n wer'n bald komma.

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