Interessant

Geschrieben von Odin am 11. Mai 2007 12:43:12:

Odin am 11. Mai 2007 12:43:12:

Als Antwort auf: Re: Entrschuldige bitte die Einmischung geschrieben von Taurec am 11. Mai 2007 12:22:28:

Hallo

Da sieht man mal, wie eine Originalquelle aussieht.
Schon die Gestaltung des Titelblatts und die alte
Sprache verweist klar auf die Zeit des Drucks.

Wenn man unten nachliest, entziffert man die Jahres-
zahl als 1645.

Damals war "Hochkonjunktur" für Prophezeiungen aller
Art, besonders für dustere. Und der Kaiser war in
erster Linie betroffen. Denn:

Im Jahr vorher (1644) errang die schedische Armee
bei Jankau (Jankovitz) einen entscheidenden Sieg
über die letzte richtig grosse und schlagkräftige
Feldarmee der Kaiserlichen, also des Kaisers und
der Katholiken. Nach dieser Niederlage besass die
kaiserliche Seite keine Offensivkraft mehr, sondern
konnte nur noch hinhaltenden Widerstand leisten.

Damit war auch klar, dass der Kaiser die Zentral-
gewalt im Reich nicht zurückgewinnen konnte. Das war
nämlich das eigentliche Kriegsziel der kaiserlichen
Seite, nicht etwa die Gegenreformation.

Die Endkämpfe der letzten Kriegsjahre konzentrierten
sich mehr und mehr auf Tschechien (damals Böhmen)
und auf den süddeutschen Raum, also auf dieselben
Gegenden, von wo der Krieg ausgegangen war. Eine
endzeitlich gefärbte "Prophezeiung" mit Tschechien
als Hauptinhalt überrascht daher nicht. Als der
westfälische Friede verkündet wurde, belagerte die
schwedische Armee Prag.

Man war sich zu der Zeit des Buches in beiden Lagern
einig, dass der Krieg auf einen protestantisch-
schwedischen Sieg hinauslaufen wird.

Das Buch dürfte also von den Zeitereignissen
inspiriert gewesen sein.

Gruss

Odin

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