Re: Zum Glück ist da nix dran!

Geschrieben von Madman am 08. Mai 2007 20:46:25:

Als Antwort auf: Re: Zum Glück ist da nix dran! geschrieben von Hinterbänkler am 07. Mai 2007 23:22:36:

Ja, der Herr Bocker scheint sich wirklich zu irren.
Sagt er doch in einem Interview:

Frage: [...]Und wenn, könnte nicht in Deutschland das passieren, was in den USA passiert ist, d.h. die Immobilienpreise steigen rasant an? Bisher bewegten sich diese hierzulande nicht, oder im Osten der Republik fielen sie sogar teilweise. Könnte die EZ nicht mit billigem Geld, so wie damals in den USA, eine solche Welle auslösen und negative Einflüsse aus den USA neutralisieren?

Antwort: Okay, dass sozusagen eine Immobilienblase in Deutschland aufgeblasen wird, wie es in Frankreich, Spanien und den USA gemacht wurde?
Theoretisch ist das natürlich möglich. Voraussetzung ist aber , dass man sog. Subprime-Kredite vergibt, die also zu 100 Prozent fremdfinanziert sind. [...] So kann man eine Bubble aufbauen, was die deutschen Banken aber nicht machen. In Österreich übrigens auch nicht, oder kaum. So wird man keine richtige Bubble erzeugen können, und gerade jetzt nach den Ereignissen in den USA ist es eher fraglich.

Und dazu meint die FTD nur:

Der Erfolg der ausländischen Banken weckt Begehrlichkeiten bei einheimischen Mitbewerbern. Die Deutsche Bank bietet inzwischen über ihre Tochter Topimmo Vollfinanzierungen an. Jüngst sind auch die Volks- und Raiffeisenbanken in das Geschäft eingestiegen. Seit Mitte März vertreiben sie die "Immo spezial"-Darlehen der Deutschen Genossenschafts-Hypothekenbank (DG Hyp).
Damit sind auch sogenannte 120-Prozent-Finanzierungen möglich: Nicht nur der Kaufpreis der Immobilie, auch sämtliche Nebenerwerbskosten - von der Maklercourtage bis zur Grunderwerbssteuer - können finanziert werden.

Natürlich sind die Akademiker erstmal die Zielgruppe. Es will ja niemand den Aufschwung gefährden :-)
Allerdings fragt man sich, wieso ein Staat, der seit Jahren seine Bürger aufgrund schlimmer Verschuldung in die Armut treibt, von der Schaffung neuer
Arbeitsplätze faselt ein Milliardenschweres Projekt wie "Toll Collect" in Auftrag gibt.

Anders als etwa in Frankreich, wo die Péage an Schaltern bezahlt wird, die an Autoroute-Abfahrten stehen und mit Kassierern besetzt sind, ist in Deutschland ein hochtechnisiertes GPS-, also satellitengestütztes System aufgebaut worden. Erklärtes Ziel war es dabei, mit der neuen Technologie auch neue Märkte für die beteiligten Unternehmen zu öffnen. (Wikipedia)

Hast Du den subtilen Vermerk bemerkt ? für die beteiligten Unternehmen Scheint wichtiger zu sein, als ein paar Arbeitsplätze als Kassierer zu schaffen und einen Batzen Geld zu sparen. zB 650 Millionen Euro pro Jahr für die ersten 12 Jahre als "Betriebskosten" an "die Unternehmen". Also rund 8 Milliarden. Peanuts.

Toll Collect wurde im März 2002 als Joint Venture der Deutschen Telekom (45 %iger Gesellschafterannteil), DaimlerChrysler (45 %) und der französischen Cofiroute (Compagnie Financière et Industrielle des Autoroutes, 10 %) gegründet. (Wikipedia)

Beides übrigens Aktiengesellschaften. Wovon die eine übrigens trotz Rekorddividende 50.000 Arbeitnehmer abschieben will.

Der Weg ist also ziemlich klar. Aber lassen wir das. Gehört nicht wirklich hier her.

Aber eine (bzw zwei) Frage(n) sei(en) mir gestattet:

Aus welchem Grund sollte auf einmal Bürgerkrieg in diversen Ländern gleichzeitig herrschen?
Was, abgesehen vom "Big One", würde die USA handlungsunfähig machen?
Ein prophezeiungsrelevantes Vorzeichen. Könnten wir die Ursache dafür erahnen, würde sich die Vorwarnzeit verkürzen.



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