Putin und seine Mandatperiode

Geschrieben von Odin am 28. April 2006 08:41:59:

Odin am 28. April 2006 08:41:59:

Als Antwort auf: Angelika und Putin - Nachtrag geschrieben von Stephan Berndt am 27. April 2006 22:01:43:

Hallo Stephan

Gut dass hier auch wirkliche Kenner der Materie mitschreiben. Leute wie
Du oder BB, die auch Buchautoren auf dem Gebiet sind und sich in langen
Jahren einen Überblick erarbeitet haben.

>Hallo!
>Stimmen die Prophezeiungen und wir werden von USA UND Russland vor Ausbruch des Krieges erpresst und verraten, dann kann man das auch positiv sehen: >Höhere Mächte haben beschlossen, dass Deutschland sich auf eine Ebene höherer geistiger Freiheit bewegt, indem es sich von seinen falschen >Übervätern befreit. Und helfen tun uns dabei eben diese beiden falschen Väter, indem sie uns allen vor Augen führen, dass sie solche sind.

Wobei wir nie vergessen sollten, dass diese beiden Überväter - oder
soll man lieber Übelväter schreiben oder gleich Übeltäter - ihre
herausragende Rolle nur den beiden Weltkriegen des vorigen Jahrhunderts
verdanken. Vor 1914 war das Zarenreich zwar riesig, aber auch hoffnungslos
rückständig und veraltet. Deshalb konnte Deutschland im WK1 im Osten auch
einen Sieg einfahren, trotz grosser zahlenmässiger Überlegenheit der
Russen. Vor 1914 war die USa noch ein Cowboystaat, der gerade erst die
letzten Indianerkriege hinter sich hatte. Aber die USA wurde ständig
durch Zehntausende europäischer Einwanderer verstärkt.

Hoffentlich wird die künftige Entwicklung diese beiden Aufsteiger des
vorigen Jahrhunderts wieder in ihre Rolle des vorvorigen zurückbefördern.
Auf dass die alten Kulturzentren Europa und Asien ihre angemessene
Bedeutung zurückerhalten.

Wobei ich Russland nicht absprechen möchte, dass dieses Land auch eine
alte Kultur hat. Genau wie der Nahe Osten - trotz islamistischer
Bombenleger.

>Drum jauchzet und frohlocket: Je mehr Scheiße Bush und Gasprom verzapfen desto mehr werden die Leute hier im Land den Glauben an ihre falschen Väter >verlieren. Dass sie auf der Suche nach dem nächsten Übervater mittelfristig wieder - und dann noch um so mehr - in die Falle tappen, steht auf einem >anderen Blatt.

Zeichnet sich das wirklich ab - ich meine im kollektiven Bewusstsein ?
Dann müsste ja endlich mal das stattfinden, worauf ich seit langen
Jahren vergeblich warte -

nämlich dass nicht mehr alles, was aus USA kommt, "angesagt" ist, nur
weil es von dort kommt. Dass wir aus der Nachahmerrolle wieder
rauskämen und stattdessen selber wieder eien Vorbildrolle übernähmen.

>Diese Suche nach dem Vater steht für den Unwillen erwachsen zu werden, und das hat nun einmal seinen Preis!

Dabei ist Europa - kulturell gesehen - viel mehr als einfach nur
"erwachsen".

>Bitte haltet mich bei alledm nicht für einen Nazi oder Monarchisten. Vielmehr glaube ich, dass es in dieser materiellen Welt nie dauerhaft zu einer >optimalen Regierungsform kommen wird. Nach dem Crash wird wohl eine sehr angenehme Zeit kommen, aber das ist auch nur ein Intermezzo, mag es auch >ein bis zwei Generationen dauern.

Tja in der Regel sind nach 2-3 Generationen die schmerzlichen
Erfahrungen der Grossväter wieder vergessen - nicht wörtlich, aber
in dem Sinn, dass sie nicht mehr genügend abschrecken. Es ist eine
traurige menschliche Grundveranlagung, das die meisten nur aus ihren
eigenen Fehlern lernen und nicht aus den Fehlern anderer.

>Zu einem Posting weiter unten: Wenn ich richtig erinnere ist Franz Kugelbeer (1922, Vorarlberg) die einzige saubere Quelle, die VOR dem Krieg eine >Art Revolution in Russland beschreibt. Seine Formulierung ist meiner Erinnerung nach aber keinesfalls so detailreich, dass eine Revolution von OBEN >ausgeschlossen wäre. (Er spricht nur von "Umsturz")

Wir dürfen nicht vergessen, dass Putins zweite Mandatperiode ausläuft,
genau wie die von Bush. Und ich glaube sogar ziemlich gleichzeitig.
Und laut Verfassung dürfen beide nicht wiedergewählt werden. Wer wird
auf beiden Seiten das Machtvakuum füllen ?

>Bedenkt: Eine großangelegte Bodenoffensive wird eine gewisse Massenmobilisierung erforden. Dazu muss man wenigstens einen Teil der Bevölkerung >aufputschen. Wird man angegriffen, ist das kein Problem. Bei einem Angriff braucht man etwas anderes, eine Art Hysterie.

Wie man das in den USA macht, das wissen wir ja. Weit entfernte Länder
mit bescheidenen Angriffsmitteln werden zu gefährlichen Gegnern
hochstilisiert, gerade als ob sie wirklich mit ihren Soldaten an einer
der beiden Grenzen der USA stünden - wo aber nur die friedfertigen
Kanadier und die bettelarmen Mexikaner stehen.

>Wir werden das alles erleben. Würde mich nicht wundern, wenn Moskau ein paar Monate vor dem Angriff beginnt, das Volk mit Massenkundgebungen und ->Aufmärschen aufzuputschen, von mir auch mit einer schnell zusammengebastelten Eurasischen Ideologie - oder was weiß ich. Scheißegal. Diese Ideologie >muss nur 6 Monate halten.

Ein Casus belli findet sich immer.

>Ich glaube aber nicht, dass die Kommunisten und Nationalisten (Kugelbeer) gegen Putin putschen werden. Eher, dass Putin sie auf seiner Party >mittanzen lässt. GEGEN Putin zu putschen - ohne Massenmedien und charismatische Persönlichkeiten, dürfte das kaum klappen. Und selbst wenn, dürfte >das ein paar Jahre dauern.

Wie erwähnt - Putins Amtszeit ist bald vorüber.

>Und überhaupt: So gut wie sicher wäre eine Revolution in Russland NACH dem Angriff. Meint Ihr im Ernst, dass die Russen erst mal Revolution gegen >Putin machen, dann uns angreifen, nach 3 Monaten verlieren und dann in Monat 4+5 gegen die Reste der Bande in Moskau NOCH mal Revolution machen. Hä? >Kling das nicht ein wenig nach vollkommenem Blödsinn?

Stattdessen sollten wir genau darüber nachdenken, wann Putins und Bushs
Amtsperioden auslaufen, und wer von beiden zuerst durch Neuwahlen ersetzt
wird. Schon allein durch diesen Ablauf wird beeinflusst, wie die Weichen
gestellt werden können.

>Gruß
>Stephan


Gruss

Odin

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