Re: Frische Kekse! (Spekulatius natürlich)
Geschrieben von Madman am 24. April 2007 19:53:02:
Als Antwort auf: Re: Frische Kekse! (Spekulatius natürlich) geschrieben von Fred Feuerstein am 23. April 2007 22:14:32:
>>Höchst Spekulativ das ganze, trotzdem stelle ich es einfach mal kommentarlos rein.
>>Sollte das hier zu conspirativ sein, bitte ich Detlef, das zu löschen.
>>
>>2001 war das US-Finanzsystem im Sturzflug, nach 9/11 konnte es "gerettet" werden.
>Eindeutig falsch:
>
>2001 wurde sogar noch ein Überschuß abgeliefert, 2002 erstmals (Bushs Krieg gg. den Terror) wieder ein Defizit.
>Da ist nichts mit Rettung, sondern das Gegenteil.
>Passt dann halt nicht in die konstruierte Reihe.
>mit conspirativen Grüßen
>FredNaja, für was die Balken in dieser Graphik stehen, geht leider nicht daraus hervor.
Was mir spontan zu 2001 einfällt ist das platzen der dotcom Blase, die ja dann in die Immoblase gewandelt wurde.
Und Enron fing doch damals auch an ?Ich hab mal kurz recherchiert, ich denke, der folgende Absatz zeigt ganz gut, was hinter den geschönten und manipulierten
Statistiken steht und so Ende 2000 Anfang 2001 los war:
Noch bevor das Oberste Gericht - beziehungsweise dessen Mehrheit - am 13. Dezember 2000 Bush ins Präsidentenamt hievte, mußte der designierte Vizepräsident Dick Cheney einräumen, daß die US-Wirtschaft "am Rande einer Rezession" stehe. In der Tat, der Dezember 2000 wurde zum mens horribilis der amerikanischen Wirtschaft:Statt der erhofften "Bush-Rallye" schmolzen die Kurse der am NASDAQ notierten Technologieunternehmen dahin. Fast täglich gab es neue Gewinnwarnungen, hauptsächlich von Unternehmen der "New Economy". Bis Ende Dezember hatte der NASDAQ-Index im Jahresvergleich 40% verloren, der schlimmste Einbruch seiner dreißigjährigen Geschichte. Als der NASDAQ am ersten Handelstag des neuen Jahres 7,2% verlor, geriet Alan Greenspan in Panik. Zum ersten Mal in seiner 13jährigen Amtszeit berief Greenspan eine Notkonferenz der Fed-Gouverneure per Telefon-Konferenzschaltung ein, bei der die kurzfristige Zinsrate (Fed Funds) und die Diskontrate um 0,5% gesenkt wurde. Eine Zinssenkung außerhalb der planmäßigen Fed-Treffen hatte es zuletzt im Herbst 1998 gegeben, als das Weltfinanzsystem nach dem Bankrott des Hedge Funds LTCM unmittelbar vor dem Zusammenbruch stand. Aber selbst damals war die Zinssenkung nur in der üblichen Größenordnung von einem Viertelprozentpunkt erfolgt. Jetzt verabreichte Greenspan den Märkten gleich die doppelte Portion. Und obendrein ließ er durchblicken, daß er nicht zögern werde, noch mehr draufzulegen, falls die US-Wirtschaft weiter einbreche.
In der gegenwärtigen Lage mag die Verabreichung von mehr und billigerem Zentralbankgeld kurzfristig den Abwärtstrend auf den Finanzmärkten etwas unterbrechen, aber damit wird keine Trendwende mehr zustande gebracht - was schon ein Blick auf die Aktienkurse im vierten Quartal 2000 zeigt -, während die Inflationsdynamik weiter verstärkt wird. Bezüglich des tatsächlichen Zustandes der US-Wirtschaft wurden allein in den Tagen um Weihnachten und Neujahr die folgenden Hiobsbotschaften verbreitet:
* Am 3. Januar berichtete die Nationale Vereinigung der Einkaufsmanager (NAPM), daß ihr vielbeachteter Index für die industrielle Aktivität in der US-Wirtschaft im Dezember 2000 auf den niedrigsten Wert seit dem April 1991 gefallen ist. Im November betrug der entsprechende Wert 47,7, im Dezember waren es nur noch 43,7. Ein Wert unterhalb von 50 bedeutet eine Kontraktion der Wirtschaft. Der NAPM-Index für die Auftragseingänge fiel innerhalb eines Monats sogar von 48,4 auf 42,0.
* Der mit 18 000 Beschäftigen viertgrößte US-Stahlhersteller LTV Corp. mußte Konkurs anmelden. Wegen mangelnder Nachfrage verfallen die Stahlpreise, während die Energiepreise in die Höhe schießen. Im November ging die Stahlproduktion in den USA um 12,4% zurück.
* Im Telekommunikationsektor kündigte Lucent Corp. die Entlassung von mehr als 10 000 Beschäftigen an. Yahoo und AOL Time Warner werden mehrere tausend Stellen abbauen. Die Zahl der Entlassungen in der US-Internetbranche ist im zweiten Halbjahr 2000 gegenüber dem ersten Halbjahr um 600% angestiegen. Im Dezember gingen die Entlassungen gegenüber dem Vormonat um 19% in die Höhe. Im gesamten Jahr 2000 waren 210 Internetfirmen mit insgesamt 15 000 Beschäftigten zusammengebrochen.
* Seit Oktober sind die Verkäufe der US-Autombilkonzerne rückläufig, deren Lagerbestände trotz massiver Rabatte seit Sommer zunahmen. Im Dezember sanken die Verkaufszahlen bei Ford um 14,6%, bei Chrysler um 14,8% und bei General Motors um 18,1%. General Motors will 15 000 Arbeitsplätze streichen. Ford und DaimlerChrysler hatten schon vor Weihnachten Produktionssenkungen und Betriebsstillegungen angekündigt.
* Die traditionsreiche Kaufhauskette Montgomery Ward mußte ihre Zahlungsunfähigkeit bekanntgeben. Rund 32 000 Beschäftigte werden ihren Arbeitsplatz verlieren und 258 Niederlassungen geschlossen. Auch die Kaufhauskette Bradlees meldete Konkurs an. Wal-Mart und Sears Roebuck meldeten ein stagnierendes oder rückläufiges Weihnachtsgeschäft. Für den Einzelhandel insgesamt war das vierte Quartal 2000 das schlechteste seit 1990.
* Im Dezember kündigten Großunternehmen den Abbau von 150 000 Arbeitsplätzen an; der Gesamtverlust an Arbeitsplätzen liegt ein Vielfaches darüber.
* Auch im Finanzsektor stehen Entlassungen an, nicht nur wegen der Kartellisierung bei Banken und Versicherungen, sondern weil das hochprofitable Geschäft mit Neuemissionen (IPOs) und Unternehmensfusionen außerhalb des Finanzsektors stark gelitten hat.
Kann gerne noch mehr nachreichen, muss jetzt aber erstmal essen :)
Antworten:
- Re: klitzekleine Korrekturen... Fred Feuerstein 24.04.2007 22:54 (1)
- Re: klitzekleine Korrekturen... FranzLiszt 24.04.2007 23:46 (0)