Nahrungsproduktion gestern, heute und morgen.

Geschrieben von AlexP am 22. April 2007 11:25:39:

Als Antwort auf: Nahrungsproduktion geschrieben von BBouvier am 22. April 2007 01:25:36:

Man muss noch die Qualität der Böden bedenken.

Früher war eine Siedlung da, wo der Boden gut und einfach zu bestellen war. Viele Landstriche waren aus den Gründen nahezu menschenleer. Heute, mit viel Technik, Dünger und künstlicher Bewässerung (in manchem Jahr teurer als der Ertrag) kann man die schlechteren Böden ein paar Jahrzehnte nutzen.

Natürlich hat man seine Orte nicht direkt auf dem guten Boden gebaut, sondern direkt daneben. Und wenn man drauf bauen musste, dann so klein wie möglich. In den letzten 100 Jahren wurden die Orte immer größer und die guten Böden tragen heute Städte, Industriegebiete, Flugplätze, Sportplätze, Einkaufszentren, Parkplätze, Schulen, Zubringerstraßen, Bahnhöfe, ...

Diese Böden sind für immer verloren.

Nun zur Kartoffel, die ein sehr launiges Gewächs ist. Da liegen Reichtum und Armut dicht nebeneinander.

Dann sollte man auch im Kopf behalten, dass es viele Flächen mit Gras für Rindviecher&Co. gibt, aber praktisch nicht für Kartoffel o.ä. geeignet sind. Man kann nicht so einfach entscheiden, heute kein Gras mehr, ich baue jetzt Kartoffeln an.

Das Wasser ist auch so ein Problem schliessliche leben viele Städte und landwirtschaftliches Umfeld von Wasser, dass über 100+ herangepumpt wird. Mit dem eigenen Wasser vor Ort tut sich nicht. Das reicht noch nichtmal für die Trinkwasserversorgung und ich meine da das Wasser nur zum Trinken.

Vor längerer Zeit habe ich ausgerechnet und auch begründet warum Deutschland bestenfalls noch die Hälfte der eigenen Nahrungsbedarfs klassisch decken kann. Tendenz weiter fallend. Wenns so weiter geht, dann kann man im Jahre 2020 nur noch 1/3 selbst ernähren, wenn man es wie zu Ur-Großvaters Zeiten versucht.

Zum Glück fertigt die Nahrungsmittelindustrie immer mehr Nahrung direkt aus Abfällen, Holz und anderem Müll zu Preisen bei dem kein Bauer mithalten kann. Wenn nicht soviele Vorschriften da wären, könnte man fast alle Nahrung so produzieren und dann könnte Deutschland die halbe EU mitversorgen.

Selbst in der 3 Sterne-Gastronomie werden immer mehr Produkte in die Bestandteile zerlegt und neu komponiert. Ist also nicht immer das minderwertige Essen des abgehängten Präkariats.

Im Grunde genommen ernährt sich immer mehr der Bevölkerung davon und da der Deutsche mittlerweile so dick wie der US-Amerikaner ist und der Dickste in der EU, so sieht man, dass zumindest die Nahrungsversorgung in dem Punkt gesichert ist.

cu AlexP

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