P.Nectou (um 1760): zwei Parteiungen in Frankreich...
Geschrieben von Fred Feuerstein am 21. April 2007 14:35:25:
Hallo,
Morgen entscheidet sich ja in einer ersten Wahl die Zukunft Frankreichs: Letzte Umfrage sieht Sarkozy und Royal in Stichwahl. Wer wird gewinnen?
Von Nectou gibt es dazu vllt. eine interessante Prophezeiung: "Es werden sich in Frankreich zwei Parteien bilden, die sich auf Leben und
Tod bekämpfen werden. Die eine wird weit zahlreicher sein als die andere, doch die schwächere wird siegen."
Wäre es möglich, daß diese richtungsentscheidende Wahl gemeint ist? Damit hätte Royal, als die derzeit schwächere die besseren Karten. Oder gewinnt am Ende der lachende Dritte: Der Zentrumspolitiker François Bayrou. In einer Stichwahl hätte er die besten Karten, aber derzeit sieht es nicht so aus, als daß er es soweit schafft.
Die Prophezeiung des Jesuitenpaters NectouQuelle: Sven Loerzer (1989):Der französische Jesuitenpater Nectou lebte
im 18. Jahrhundert. Er hatte bereits 1760 prophezeit - wie mehr als 30 Jahre
später in der Französischen Revolution eingetroffen -, daß ein französischer
König auf der Guillotine enden würde. Der nachfolgende Teil seiner Prophezeiung
scheint bisher noch nicht verwirklicht zu sein. Nectou kündigt darin gewaltige
Umwälzungen in Frankreich - etwa eine Revolution - an.Ich habe daraufhin mal den Ursprungstext recherchiert. Er wurde zum ersten Mal von Curicque,
Prophetische Stimmen, 1871 in Buchform abgedruckt. Es gibt nur noch ein Buch davon in der
Universitätsbibliothek Augsburg. Den Text habe ich mir besorgt. Curicque druckt darin einen
Brief von Gillis von Edinburg, vom 30.Dezember 1833 ab, in welchem er von seinen Recherchen
zu P.Nectou berichtet. Somit sind in diesem Brief von 1833 zum ersten mal die Prophezeiungen
des P.Nectou dokumentiert:„ Doch kommen wir zum Texte der Prophezeiung; wir waren beim Jahre 1793 stehengeblieben.
I.
„Es wird darnach eine Reaktion eintreten, welche man für eine Gegenreaktion halten
wird; das wird einige Jahre so fortdauern. Man wird die Gegenrevolution für beendet
halten, jedoch es wird nur Flickwerk, nur ein schlecht zusammengenähtes Kleid sein.
Es wird kein Schisma geben, doch wird die Kirche noch nicht triumphieren.
„Es wird in Frankreich neue Unruhen geben. Ein in Frankreich verhaßter Name wird den
Thron besteigen. Ein Orleans wird König sein. Erst nach dieser Usurpation wird die
Gegenrevolution erfolgen; dieselbe wird nicht durch Fremde in`s Werk gesetzt werden.“II.
Es werden sich in Frankreich zwei Parteien bilden, die sich auf Leben und
Tod bekämpfen werden.
Die eine wird weit zahlreicher sein als die andere, doch die schwächere wird siegen.
Es wird alsdann ein Zeitpunkt eintreten, so schrecklich, daß man glauben
wird, das Ende der Welt sei gekommen. Das Blut wird in mehreren großen
Städten fließen; die Elemente werden in Aufruhr gerathen. Es wird sein wie
das jüngste Gerichts im kleinen.
Es wird in dieser Katastrophe eine große Menschenmenge zugrunde gehen,
doch die Bösen werden die Oberhand nicht gewinnen.
Sie werden die Absicht haben, die Kirche gänzlich zu zerstören: die
Zeit wird ihnen dazu nicht gelassen werden, denn diese schreckliche Periode
wird von kurzer Dauer sein.
In dem Augenblick, wo man alles für verloren halten wird, wird alles gerettet
sein.III.
„Während dieser entsetzlichen Umwälzung, welche wie es scheint, allgemein sein und sich
nicht nur auf Frankreich erstrecken wird, wird Paris gänzlich zerstört werden. Die Zerstörung
wird so vollständig sein, daß zwanzig Jahre später die Väter mit ihren Kindern in den Ruinen
umhergehen und, um die Neugierde ihrer Kinder zu befriedigen, sagen werden:“ Mein Sohn, einst
stand hier eine große Stadt; Gott hat sie zerstört wegen ihrer Verbrechen.“IV.
Nach diesen schrecklichen Ereignissen wird die Ordnung wiederhergestellt werden,
jedermann wird Gerechtigkeit widerfahren; die Gegenrevolution wird beendet sein.
Alsdann wird der Triumph der Kirche so groß
sein, wie sie noch nie einen ähnlichen erlebte.
Die glücklichen Christen, welche die erste französische Revolution überlebt haben,
werden Gott danken, daß er ihnen vorbehalten hat, eines so vollständigen Triumpfes
Zeuge zu sein.“V.
„Diese Katastrophe wird nahe sein, wenn in England eine Bewegung beginnen wird.
An diesem Zeichen wird man`s erkennen, so wie man das Nahen des Sommers erkennt,
wenn der Feigenbaum zu knospen beginnt.
„England wird seinerseits eine Revolution durchmachen, schrecklicher als
die französische, und dieselbe wird lang genug dauern, um Frankreich Zeit zu geben,
sich wieder zu festigen. Frankreich wird England zur Wiederherstellung des Friedens
behilflich sein.“VI.
„Wenn diese Ereignisse, welche den Triumpf der Kirche herbeiführen werden, herannahen
wird eine solche Unordnung auf Erden herrschen, daß man meinen wird, Gott habe die
Menschen ganz ihrem verkehrten Sinn überlassen und die göttliche Vorsehung kümmere
sich nicht mehr um die Welt. Mit einem Wort, die Unordnung wird so allgemein sein,
daß man sich nicht mehr zurecht finden wird.“„Ist der Augenblick der letzten Krisis gekommen, so wird man nichts anderes thun
können, als dort ausharren, wo Gott uns hingestellt, sich in sein inneres verschließen
und beten, bis der Zorn und die Gerechtigkeit Gottes befriedigt sein werden.“
Faksimile P.Nectou (Prophetische Stimmen, Curicque, 1871) ca. 600KB:
P.Nectou_1760.pdfmit freundlichen Grüßen
Fred
Antworten:
- Eine treibende Kraft der französischen Revolution war der Herzog von Orleans Georg 22.04.2007 22:33 (3)
- Re: Eine treibende Kraft der französischen Revolution war der Herzog von Orleans BBouvier 22.04.2007 23:15 (1)
- An ersteren habe ich da nicht gedacht - danke für den Hinweis (n/t) Georg 23.04.2007 09:26 (0)
- Re: Eine treibende Kraft der französischen Revolution war der Herzog von Orleans BBouvier 22.04.2007 22:50 (0)
- Re: P.Nectou (um 1760): zwei Parteiungen in Frankreich... BBouvier 22.04.2007 00:46 (0)