Startpaket

Geschrieben von Wizard am 13. Mai 2006 21:46:44:

Als Antwort auf: Re: Startpaket geschrieben von ARX am 13. Mai 2006 12:07:13:

Moin ARX,

>Compoundbögen sind mir zu technisch, mir sagen die spartanischen besser zu. Wenn schon hochtechnisch dann Armbrust.

löbliche Einstellung ;-))

Viel Technik ist auch viel anfällig :-))

>Die Modelle mit den austauschbaren Wurfarmen erscheinen mir als gute Loesung für mich.
>Sind diese Bögen für Rechts und Linkshänder gleichermaßen geeignet? Ich bin aufgrund einer Verletzung in früher Kindheit Teillinkshänder.

Normalerweise ist so ziemlich alle Bogen in Rechts- und Linksausführung zu bekommen. Beim Bogenschießen richtet sich das aber normalerweise nicht danach, ob man Rechts- oder Linkshänder ist, sondern nach dem dominanten Auge. Für Rechtshänder mit Linksdominantem Auge (und umgekehrt) ergibt das natürlich einwenig Umgewöhnung. Diese Umgewöhnung sollte man aber in Kauf nehmen, das es sich nicht unerheblich auf die Zielgenauigkeit auswirkt. Um festzustellen, welches Auge bei dir dominant ist (falls du es nicht weist), streckst du beide Arme aus und bildest mit den Daumen und Zeigefingern ein Dreieck. Durch dieses Dreieck schaust du mit beiden Augen und suchst dir ein weiter entferntes Ziel. Wenn du dann abwechselnd eines der Augen schließt, wirst du feststellen, das bei einem Auge das Ziel zur Seite zu springen scheint. Das Auge, bei dem das Ziel bleibt, ist dein dominantes Auge. Ist dein rechtes Auge dominant, hältst du den Bogen in der linken Hand (RH-Bogen) und umgekehrt. Damit ist dann schon mal geklärt, ob du einen RH- oder LH-Bogen brauchst.

Den von mir bevorzugten Bogen (SilverCup von Ragim) gibt es mit Griffstücken sowohl in RH, als auch in LH für die Längen 48", 54", 62", 64", 66", 68" und 70" (" = Zoll) und die passenden Wurfarme von 14 bis 44 lib. Also eine ganze Menge Auswahl. Der günstigste Onlineanbieter ist derzeit (soweit mir bekannt) IAC-Bogensport mit 80 €.

>Welche Stärke brauche ich wohl? Wie kann ich das eruieren?
>Hängt das von der Körperkraft ab oder vom Trainingsfortschritt?

Beides!
Wenn du von durchschnittlicher Statur und Kraft bist, aber noch nie mit einem Bogen geschossen hast, würde ich dir für die ersten paar Monate zu 68" mit 28 lib raten. Danach kannst du auf 32 lib bei 68" wechseln. Ich selber schieße nach der Winterpause die ersten paar mal auch erst wieder mit 28 lib und wechsele dann zu meinen üblichen 32 lib. Für den Survivalfall habe ich hier allerdings auch die Wurfarme 36, 40 und 44 lib herumliegen. Dann geht es ja nicht nur um den Sport, sondern auch darum wirklich was zu erlegen. Und für einen Hirsch oder Keiler sollten es schon über 40 lib sein (zumindest laut Meinung von Bogenjäger aus Ländern wo es erlaubt ist).

Beim Üben es nie übertreiben, besonders nicht mit dem Zuggewicht. Die Muskeln wachsen schneller als die Sehnen und Knorpel der Gelenke. So mancher übereifrige Anfänger hat sich mit zu viel lib schon die "Knochen" dauerhaft ruiniert. Dergleichen kann man immer wieder bei Fletchers Corner nachlesen, wenn dann Anfragen von Anfängern kommen, die sich wundern warum die Fingergelenke oder Schultern kaputt sind. Meist fangen solche Postings dann mit "Ich bin Anfänger und hab mir einen 60 / 80 lib Bogen gekauft. Ganz tolle Sache, aber mir tut die Schulter saumüßig weh / bekomme die Finger nicht mehr bewegt. Ist das normal so?" an. Oder so ähnlich. Beist kommen solche Anfragen erst dann, wenn es fast oder ganz zu spät ist. mehrer Monate Schießpause oder ein entgültiges Aus sind meist die Folge.

Mit einer falschen Körperhaltung und ähnlichen Anfängerfehlern kann man übrigens ähnliche Ergebnisse erzielen. Also lieber von jemanden Zeigen lassen oder wenigstens nachlesen wie es geht.

>Für das Selberbauen hab ich keine Zeit mehr, die dafür vorhandene Zeit möchte ich lieber mit Üben nutzen. Außerdem würde es sicher viele Versuche brauchen um etwas halbwegs brauchbares zusammenzubringen.

Selbst wenn man sich dazu entschießt alles käuflich zu erwerben, rate ich doch dazu manche Dinge im Selbstbau zu üben. Nach dem Knall könnte man darauf angewiesen sein. Bei FC bauen nicht wenige ihre Pfeile aus käuflichen Teilen selber. Quasi vor dem Fernseher oder so. Auch so manche Lederarbeit wird so erledigt.

>Leider werde ich auf keinen Trainer zurückgreifen können.

Hm ...

Wo ungefähr wohnst du denn, wenn ich fragen darf?

>Die Information war zu viel, zu erdrückend.

Jo, ist manchmal nicht so leicht das richtiger herauszufiltern. Für traditionelles Schießen mit allem das dazu gehört, ist Fletchers Corner eine der besten Adressen, wenn nicht sogar die Beste.

>Ich werde jetzt etwas selektiern und bei ebay schaun.

Einen Bogen würde ich bei eBay nicht unbedingt kaufen, zumindest nicht als Anfänger. Man weis nie, wer den vorher in der Hand hatte und was er damit angestellt hat. Nicht selten sieht man sogar Bogen bei eBay, die falsch herum aufgespannt wurden. Ganz beliebt ist auch der Gag, einen Bogen Jahrelang aufgespannt als Deko an die Wand zu hängen. Einen solchen Bogen kann man getrost in den Kamin schieben. Ein Bogen wird bei Nichtgebrauch grundsätzlich entspannt (also Sehne ab).

>Besten Dank für die Info

Nichts zu danken

MfG

Wizard



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